Corona: Impfzentrum Oldesloe: zweite Impfung gesichert

Seit knapp drei Wochen wird in der Oldesloer Jugendherberge gegen Corona geimpft. „Unser Impfzentrum läuft spitzenmäßig, die Abläufe sind reibungslos, die Impflinge werden gut betreut“, zieht Stormarns Landrat Henning Görtz gegenüber den LN eine erste Zwischenbilanz. Limitierende Faktoren seien lediglich der knappe Impfstoff sowie die damit verbundenen knappen Termine. Görtz ist daher froh, dass das Land umgeschwenkt ist und ab 28. Januar die Über-80-Jährigen anschreiben will. Über eine in dem Brief angegebene Telefonnummer inklusive einem Pin-Code können die Personen einen Termin abmachen, der allerdings auch im Frühsommer liegen kann. Das andere Verfahren ist Anfang der Woche ins Stocken geraten, weil die Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer ihre Produktion umstellen. Neue Termine für die kommende Woche gab es daher nicht. „Die Termine für die Zweitimpfungen bleiben aber bestehen“, betont Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr bei der Kreisverwaltung und zuständig für das Oldesloer Impfzentrum. Nach drei Wochen gibt es derzeit den zweiten Pieks in den Oberarm, und dafür ist laut Rehberg auch genug Impfstoff vorhanden. Wann allerdings die beiden anderen Impfzentren in Reinbek und Großhansdorf an den Start gehen können, sei aufgrund der neuen Entwicklung unklar. Sonderkontingente für Ärzte und Rettungsdienst: In Bad Oldesloe sind täglich zwei Ärzte, jeweils vier Mitarbeiter der Johanniter und der Bundeswehr (für die Registrierung) sowie ein Beschäftigter der Kreisverwaltung im Einsatz. Neben den älteren Bürgern gab es in den vergangenen Tagen Sonderkontingente unter anderem für Ärzte und Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Am Mittwoch war Gregor Werner vom DRK in Trittau einer der ersten. Der 46-Jährige ist einer der dienstältesten Notfallsanitäter beim Rettungsverbund Stormarn. „Alle Kollegen freuen sich, dass sie kurzfristig Impftermine bekommen haben“, berichtete Werner. Die Einhaltung der vorgegebenen Termine klappt dabei laut Andreas Rehberg hervorragend „In über 99 Prozent der Fälle sind die Personen auch pünktlich zu ihrem Termin da.“ Nur vereinzelt komme es mal vor, dass jemand ohne seine schriftliche Berechtigung kommt oder am falschen Tag. Eine längere Warteschlange vor der umfunktionierten Jugendherberge habe es nur an einem Tag mal gegeben, und die Wegführung innerhalb des Gebäudes wurde optimiert. Keinen Impfstoff zurückgeschickt: Nach der Anmeldung inklusive Fiebermessen führen bunte Linien die Personen zunächst in einen Wartebereich, dann zum Arztgespräch und schließlich zum Impfen bei den Johannitern. „Die Zusammenarbeit mit Kreis, Kassenärztlicher Vereinigung und Bundeswehr ist unglaublich toll“, berichtet auch Yannik Neitzke von den Johannitern, der die Abläufe vor Ort koordiniert. Dafür wurde der Finanzbeamte vom Land Schleswig-Holstein als seinem Arbeitgeber freigestellt. Auch beim Impfstoff habe es bislang keine Probleme gegeben, so Andreas Rehberg. Die Lieferungen auch für die mobilen Impfteams seien stets pünktlich gewesen, „die Kühlketten wurden eingehalten und es musste nichts zurückgeschickt werden“, erläutert Rehberg. In den ersten drei Wochen konnten so fast 2000 Bürger – die meisten aus dem Kreis Stormarn – gegen das Coronavirus geimpft werden. Lediglich eine Frau habe eine Impfreaktion gezeigt, ihr Arm sei etwas angeschwollen. Im Betrieb sind derzeit zwei von möglichen fünf Impflinien. Gebäude ist gesichert: Draußen vor dem Gebäude gab es unterdessen eine weitere Schmiererei sowie einen Vorfall, bei dem zwei unbekannte Impfgegner ein Plakat hochhielten. Die Polizei war laut Kreisverwaltung schnell da, die beiden Personen konnten jedoch flüchten. Tagsüber gibt es einen Ordnungsdienst an der Jugendherberge. „Doch auch außerhalb der Öffnungszeiten wird die Einrichtung überwacht“, versichert Andreas Rehberg, ohne jedoch Details verraten zu wollen. Von Markus Carstens