Corona Stormarn: Maskenpflicht wird ausgedehnt

Wie überall im Land ist auch in Stormarn am Sonntag eine überarbeitete Landesverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft getreten, die mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens für die nächsten vier Wochen verbunden ist. Dazu zählen unter anderem Kontaktbeschränkungen und die Schließung von gastronomischen Betrieben. Auch eine Ausweitung der Maskenpflicht ist damit verbunden. „In Fußgängerzonen, Haupteinkaufsbereichen und anderen innerörtlichen Bereichen, Straßen und Plätzen mit vergleichbarem Publikumsverkehr, in denen typischerweise das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann, müssen Fußgängerinnen und Fußgänger eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Die Bereiche werden von den zuständigen kommunalen Behörden ausgewiesen.“ So steht es in der neuen Allgemeinverfügung des Kreises Stormarn vom Sonntag. Nur mit Maske in die Fußgängerzone: In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden wurden diverse Bereiche ermittelt, auf die das zutrifft. In Bad Oldesloe wurde die Maskenpflicht in der Fußgängerzone auf alle Werktage ausgedehnt. Bislang galt sie nur an Wochenmarkt-Tagen Mittwoch und Sonnabend von 6 bis 18 Uhr. Jetzt muss auch an allen anderen Tagen außer am Sonntag von 8 bis 18 Uhr ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Für die Bereiche Skateland, Dirt-Park und Streetworkout gilt das die gesamte Woche jeweils zwischen 8 und 19 Uhr, für den Zob/Hagenstraße zwischen 6 und 19 Uhr, hier allerdings nicht am Sonntag. In Bargteheide sind weiterhin betroffen das Gelände des Schulzentrums, der Stadtpark, die Schulbushaltestelle am Volkspark (jeweils montags bis freitags 7 bis 18 Uhr) sowie der Fußgängertunnel am Bahnhof (montags bis sonnabends jeweils 6 bis 22 Uhr), in Ahrensburg ein großer Innenstadtbereich, in Reinbek der S-Bahnhof-Vorplatz, in Trittau der Weg zwischen Gymnasium und Mühlau-Schule sowie in Bargfeld-Stegen der Bereich vor Kita und Grundschule. Marktplatz in Reinfeld: Neu dabei sind Gebiete in Reinfeld. So darf der Marktplatz von Montag bis Freitag zwischen 6 und 18 Uhr nur noch mit Mund-Nasen-Schutz betreten werden. Gleiches gilt für die Bushaltestelle Ahrensböker Straße vor der Matthias-Claudius-Schule (6 bis 16 Uhr) und die Haltestelle an der Parkplatzanlage Schützenstraße. Weitere Punkte aus der Landesverordnung sind unter anderem: Im öffentlichen Raum dürfen sich maximal zehn Personen aus maximal zwei Haushalten treffen. Veranstaltungen sind nur noch erlaubt, sofern sie nicht der Unterhaltung dienen, also zum Beispiel zu beruflichen Zwecken. Sie dürfen nur mit entsprechenden Hygienekonzepten stattfinden und die Personenzahl ist auf 100 begrenzt, bei Gruppenaktivität auf zehn. Es besteht ein Alkoholverkaufsverbot ab 23 Uhr beim weiterhin möglichen Außerhausverkauf von Gaststätten, Tankstellen und anderen Verkaufsstellen. Gottesdienste bleiben erlaubt: Es erfolgt die Wiedereinführung der Mindestgröße der Verkaufsfläche des Einzelhandels auf 10 Quadratmeter pro Kundin oder Kunde mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften. Ziel ist es, Abstände zu wahren. Freizeiteinrichtungen (inklusive Kinos, Theater, Spielhallen, Spielbanken, Museen, Schwimmbäder, Fitnessstudios) werden für den Publikumsverkehr geschlossen mit Ausnahme von freizugänglichen Spielplätzen. Bibliotheken sind keine Freizeiteinrichtungen. Die Teilnahme an Gottesdiensten sowie anderen rituellen Veranstaltungen der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist unter Einhaltung von entsprechenden Hygienekonzepten möglich, allerdings ebenfalls auf maximal 100 Teilnehmende begrenzt, es sei denn, es wird eine weitergehende Genehmigung durch die zuständige Behörde erteilt. Gleiches gilt für Trauerfeiern und Bestattungen auf Friedhöfen. Landrat Görtz appelliert an die Bürger: Landrat Dr. Henning Görtz sagt dazu: „Im Monat November gelten für uns alle zahlreiche Einschränkungen, die unser tägliches Leben in vielen Bereichen erneut beeinflussen werden. Die zweite Corona-Welle hat so stark zugeschlagen, dass diese Maßnahmen erforderlich wurden. Die Infektionszahlen steigen weiterhin ungebremst, darum ist es richtig und nötig, dass wir wieder Teile unseres Zusammenlebens in Freizeit, Familie und Beruf einschränken.“ Viele hätten zwar keine Angst um sich selbst, sie sollten aber an den Schutz anderer denken. Görtz: „Wenn sich ein jüngerer Mensch infiziert und dabei nur geringe Beschwerden aufweist, so kann er trotzdem einen älteren Menschen anstecken, der damit in Lebensgefahr geraten könnte. Darum müssen wir Rücksicht nehmen, solidarisch sein und auch Maßnahmen mittragen, für die wir möglicherweise nicht ganz so viel Verständnis haben. Je disziplinierter und rücksichtsvoller wir sind, desto schneller kommen wir durch diese Krise.“ 52 neu Infizierte: Über das Wochenende kamen 52 Neuinfektionen hinzu, der Inzidenzwert liegt bei 68,7. In stationärer Behandlung sind weiterhin vier Personen. Trotz der Corona-Entwicklungen hielten die Organisatoren des verkaufsoffenen Sonntags in Bad Oldesloe an ihrer Planung fest. Und der Erfolg gab ihnen am Ende recht. Bei mildem Herbstwetter öffneten pünktlich um 13 Uhr die Stände und Food Trucks auf dem Markt, auch die Geschäfte in der Fußgängerzone. „Einige kleinere Läden hatten leider ihre Teilnahme abgesagt, da sie Bedenken hatten, die Corona-Auflagen einzuhalten“, berichtete Jan Rohde vom gleichnamigen Modehaus. Die Eingänge waren teilweise sehr schön gestaltet, die Lichter kamen später am Nachmittag zur Geltung, nachdem die Sonne untergegangen war. Von City Sport, über Albrecht`s, C&A bis zum Modehaus Rohde und Schuhhaus Eggers war in allen Geschäften gute Frequenz, besonders Herbst- und Winteroutfits waren gefragt. „Lange Schlangen bei Eis-Elvis und Junge zeigten, dass die Anzahl der Kunden höher als sonst an Sonntagen war“, so Jan Rohde. Der Grünkohl von Holsteiner fand trotz des milden Wetters viele Abnehmer. Der Ordnungsdienst hatte nach Angaben der Veranstalter wenig zu tun und bescheinigte den Oldesloern vorbildhaftes Verhalten beim Einhalten der Corona-Regeln. „Wir waren in den Vortagen auch etwas verunsichert. Doch am Ende sind wir alle glücklich, dass es mit der Hilfe von Stadt, Kreis und Ordnungsamt gelungen ist, in dieser schweren Zeit einen schönen und entspannten Einkaufssonntag ermöglicht zu haben“, bilanzierte Rohde. „So hatten wir ein wenig Normalität in Bad Oldesloe.“ Alle Beteiligten hoffen, dass auch in den nächsten Wochen die Oldesloer ihrer Stadt treu bleiben und die Betriebe vor Ort unterstützen. Von Markus Carstens