Elf Wochen Vollsperrung: B 75 bei Reinfeld wird saniert

Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) erneuert vom 6. Juli bis voraussichtlich 18. September 2020 die B 75 zwischen Vossfelde und Benstaben. Die Bundesstraße ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Stormarn, die auch gerade in der Ferienzeit bei Unfällen und Staus auf der A 1 von vielen Urlaubern genutzt wird. Wie der LBV.SH mitteilt, können die Arbeiten nur unter Vollsperrung durchgeführt werden. Damit ist die Straße zwischen Reinfeld und Bad Oldesloe streckenweise komplett dicht. Bauarbeiten in zwei Abschnitten: Die Sanierungsarbeiten an der B 75 sollen in zwei Abschnitten erfolgen. Der Plan sieht vor, dass der erste Bauabschnitt am 6. Juli in der Lokfelder Straße in Reinfeld startet. Bis zum 31. Juli soll die Fahrbahn bis zum Travenhof erneuert werden. Vom 31. Juli bis 18. September wird die B 75 von Travenhof bis Steinfeld saniert. Auch der Fahrradweg wird auf diesem Streckenabschnitt erneuert. Vollsperrung wegen neuer Arbeitsschutzrichtlinien: Dass die Bundesstraße voll gesperrt wird, hat unter anderem rechtliche Gründe, wie der ADAC Hansa informiert. Auf den Baustellen gelten seit Ende 2018 neue Arbeitsschutzrichtlinien. Es müsse einen höheren Sicherheitsabstand geben zwischen den Bauarbeitern und dem fahrenden Verkehr. „Der zweite Grund ist die verkürzte Bauzeit – man muss die Autofahrer nicht über ein Jahr hinweg drangsalieren. Einige Baumaßnahmen wie das Asphaltieren funktionieren einfach sehr viel besser, wenn die ganze Straße gesperrt ist“, teilt ADAC-Pressesprecher Christian Hieff mit. Mit nur einer Spur würde sich der Verkehr zudem ebenfalls stauen – und die Baumaßnahme würde sich möglicherweise bis in den Winter hineinziehen. Vielleicht noch mit Baustopps bei Frost. Warum gerade B 75-Sanierung in den Sommerferien? Warum werden die Bauarbeiten gerade in den Sommerferien vorgenommen, wenn die A 1 besonders belastet ist? „Die A 1 ist in dieser Zeit gerade an den Wochenenden extremst belastet, und sie ist sowieso eine Dauerbaustelle“, bestätigt Hieff. Nichtsdestotrotz hätten die Behörden sich genau für diesen Zeitraum entschieden. „Der eine Grund ist ganz klar das Wetter. Man braucht gutes Wetter, um schnell mit den Arbeiten voranzukommen. Das zweite und viel Wichtigere aber ist: Wir haben zwar Stauschwerpunkte an den Wochenenden, in der Woche haben wir aber etwa fünf Prozent weniger Verkehr auf der A 1, weil der Pendlerverkehr durch die Ferien spürbar abnimmt.“ In Abwägung aller Fragen habe man sich deshalb für die Sommerferien entschieden. „Wenn alle wieder zurück an ihrem Arbeitsplatz sind, funktioniert die B 75 auch wieder.“ Bitter für die Autofahrer: Dass es für die Autofahrer eine Geduldsprobe wird, gibt der ADAC-Experte ohne Umschweife zu. „Die Bundesstraße 75 ist elementar wichtig. Für die Autofahrer wird es deshalb bitter in den nächsten Wochen. Das hat damit was zu tun, dass unsere Infrastruktur hier oben in vielen Bereichen auf Kante ist. Wenn eine leistungsfähige Bundesstraße ausfällt und es noch eine Baustelle auf der Autobahn gibt, stehen wir alle direkt im Stau.“ Umleitungsempfehlungen: Für den ersten Bauabschnitt zwischen Lokfelder Straße und Travenhof gilt ab 6. Juli folgende Umleitung: Über die L 85 nach Groß Barnitz im weiteren Verlauf über die K 70 nach Barnitz anschließend über die K 69 nach Benstaben. Von Benstaben über die K 67 wieder auf die B 75 und umgekehrt. Auch für den zweiten Bauabschnitt wird eine Umleitung eingerichtet: Sie gilt voraussichtlich vom 31. Juli bis 18. September und führt über die L 71 und L 84 nach Steinfelder Heckkaten, anschließend über die K 2 durch Steinfeld und wieder auf die B 75 und umgekehrt. Während der gesamten Bauzeit wird für Fahrzeuge über 60 Kilometer pro Stunde eine Umleitungsempfehlung über die A 1 ausgewiesen. Anliegern soll die Durchfahrt in Absprache mit der Baufirma in Einzelfällen ermöglicht werden. Baukosten trägt der Bund: Die Gesamtkosten der Baumaßnahme in Höhe von mehr als einer Million Euro werden vom Bund getragen. Die Verkehrsführung wurde regulär mit der Polizei, dem Kreis Stormarn, dem Amt Nord Stormarn, dem Buslinienbetreiber und dem Rettungsdienst abgestimmt. Der LBV.SH bittet, sich auf die weiteren Arbeiten einzustellen, den ausgeschilderten Umleitungen zu folgen sowie um rücksichtsvolles Verhalten zum Schutz der Menschen auf der Baustelle. Von Britta Matzen