Feuer auf Reiterhof in Grönwohld: Brandermittler suchen nach der Ursache

Nach dem verheerenden Feuer auf dem Reiterhof von Manfred von Allwörden in Grönwohld hat nun die Suche nach der Ursache begonnen. Brandermittler der Kriminalpolizei Ahrensburg untersuchten am Freitag das ausgebrannte Gebäude. Dabei kam auch ein Hund als „Brandermittler“ zum Einsatz. Das Feuer war in der Nacht zu Himmelfahrt im Dachstuhl eines Stallgebäudes ausgebrochen, in dem sechs Personen wohnten und 23 Pferde untergebracht waren. Die Menschen konnten sich vor den Flammen retten, 21 Pferde wurden in Sicherheit gebracht, zwei Tiere kamen aber ums Leben. Mehrere Feuerwehren der umliegenden Gemeinden kämpften gegen den Großbrand und verhinderten ein Übergreifen auf weitere Gebäude. Auch das Technische Hilfswerk (THW) war vor Ort. Nachtwache hat Brand bemerkt: „Das Feuer ist von unserer Nachtwache bemerkt worden, der die Stuten beobachtet, die jetzt fohlen“, berichtet Michael Möller, Verwalter auf dem Grönwohldhof. „Er wohnte in dem Gebäude und hat gemerkt, dass es nach Rauch roch, als er um 2 Uhr nachts nach Hause kam. Als er die Dachbodentür geöffnet hat, schlugen ihm Flammen entgegen.“ Daraufhin habe er die fünf weiteren Bewohner aus dem Bett geholt und Alarm geschlagen. Möller fuhr daraufhin sofort zum Hof. „Mit meinem Mitarbeiter Ivan Ivanov und weiteren Angestellten bin ich in den Stall gelaufen, um die Pferde heraus zu holen. Zwei Tiere konnten wir wegen der Flammen nicht mehr erreichen. Kurz darauf war schon die Feuerwehr da.“ Im Nachhinein sei das ein riskantes Manöver gewesen, sagt Möller. Auf den Fotos habe er erst hinterher gesehen, wie stark das Gebäude zu dem Zeitpunkt bereits brannte. „Aber es ging so schnell, und wir wollten die Tiere retten.“ Die 21 geretteten Pferde seien erst einmal auf eine Weide gebracht worden. 80 Feuerwehrleute aus vier Wehren kämpften mehrere Stunden lang gegen die Flammen. Rund eine Stunde nach Brandausbruch wurde Holger Zentawer, Fachberater vom THW Ahrensburg, dazu geholt. „Wir haben dann den Bagger der Fachgruppe Räumen des THW-Ortsverbands Hamburg-Wandsbek heran geholt, um in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr die Giebelwand des Gebäudes einzureißen“, berichtet Zentawer. „Die Wand drohte einzustürzen, und wir mussten Platz schaffen, damit die Feuerwehr einzelne Glutnester erreichen und löschen konnte.“ Hund schnüffelt nach Brandbeschleuniger: Am Freitag herrschte relative Ruhe auf dem Gelände. Die Brandruine ist zur Hälfte eingestürzt und wegen der laufenden Ermittlungen gesperrt worden. Es riecht noch ein wenig nach Rauch, und verkohlte Balken ragen in den Himmel. „Wenn die Ermittler fertig sind, wird das Gebäude wahrscheinlich abgerissen und neu aufgebaut“, sagt Möller. Die exakte Höhe des Schadens stehe noch nicht fest. Die Polizei sprach am Freitag in einer Pressemitteilung von einer geschätzten Schadenshöhe von etwa einer Million Euro. Hund schnüffelt nach möglichem Brandbeschleuniger: Inzwischen sind die Brandermittler von der Kripo Ahrensburg eingetroffen und gehen in das zerstörte Haus. „Wir machen uns erst einmal ein Bild von der Lage“, erklärt einer der Beamten. „Später wird noch ein Hund dazu kommen. Das ist eine Standardprozedur bei Bränden. Ein Hund kann erschnüffeln, wenn irgendwo Brandbeschleuniger ausgebracht wurde.“ Marco Beeck, Amtswehrführer im Amt Trittau, begleitet die Ermittler. „Wir sind am Donnerstag nach dem Alarm sofort mit zwei Feuerwehrfahrzeugen und einer Drehleiter gekommen und haben als erstes die Wasserversorgung sichergestellt. Da brannte der Dachstuhl schon in voller Ausdehung“, sagt er. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Grönwohld, Lütjensee, Trittau und Glinde sowie die Polizei, der Rettungsdienst-Verbund Stormarn, die THW-Ortsverbände Ahrensburg und Hamburg-Wandsbek sowie der ASB Stormarn-Segeberg. „Im Namen von Manfred von Allwörden danke ich allen Helfern“, erklärt Verwalter Michael Möller, „das hat alles super funktioniert.“ Der Grönwohldhof gehört seit acht Jahren Bäckerei-Unternehmer Manfred von Allwörden. Nach der Übernahme des Hofs 2012 setzte er die über 40-jährige Zuchttradition fort. Wo früher legendäre Dressurpferde wie der Oldenburger Hengst Donnerhall aufgezogen und trainiert wurden, sind nun erfolgreiche Springpferde zu Hause. Anfang des Jahres hatte sich Mathilda Karlsson mit einem Pferd aus der Grönwohlder Zucht für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert. Von Bettina Albrod

Grönwohld - Nach Großfeuer auf Reiterhof: Brandermittler suchen nach der Ursache