Feuer in Großhansdorf: Identität der Toten steht fest

Tragisches Unglück in Großhansdorf: Bei einem Feuer in einem Doppelhaus in der Ostlandstraße starb am Donnerstagvormittag eine junge Frau. Die genauen Umstände sind noch unklar. Doch jetzt steht die Identität der Toten fest. „Es ist eine 18-Jährige, die auch dort gelebt hat. Sie war das einzige Familienmitglied, das zu dem Zeitpunkt im Haus war“, teilt Jan Wittkowski, Pressesprecher der Polizeidirektion Ratzeburg, mit. 16-Jährige konnte sich retten: Eine weitere Person konnte sich vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen. Es ist ein 16 Jahre altes Mädchen, das nicht zur Familie gehört. Ob sie mit der Toten befreundet war, ist noch nicht bekannt. Zur Brandursache gibt es noch nichts Gesichertes. Wittkowski: „Die Kriminalpolizei ermittelt. Die Brandursache soll durch einen Sachverständigen geklärt werden. Wann das genau sein wird, können wir nicht sagen.“ Noch ist auch unklar, ob die 18-Jährige an einer Rauchvergiftung starb. „Eine Obduktion soll die Todesursache klären“, sagt der Polizeisprecher. Feuer brach vermutlich im Schlafzimmer aus: Das Feuer in der Doppelhaushälfte war am Donnerstagvormittag ausgebrochen. Anwohner hatten die Rauchentwicklung bemerkt und sofort einen Notruf abgesetzt. Beim Eintreffen der Feuerwehr Großhansdorf brannte das erste Obergeschoss bereits in voller Ausdehnung. Im Schlafzimmer im ersten Stock entdeckten die Brandbekämpfer den Leichnam der 18-jährigen Frau. „Es ist davon auszugehen, dass der Brand auch im Schlafzimmer ausgebrochen ist. Aber das ist auch Teil der Ermittlungen“, so die Polizei. Bürgermeister Voß kümmerte sich um Angehörige und Nachbarn: Auch Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß war sofort nach dem Alarm zur Brandstelle gefahren. Dort kümmerte er sich um die Nachbarn, die schockiert und völlig aufgelöst waren, und sprach beruhigend auf diese ein. Danach stellte der Bürgermeister einen Raum im Rathaus bereit zur Betreuung der Angehörigen durch Notfallseelsorger. Gefährliche Löscharbeiten: Sechs Feuerwehren waren mit 100 Rettern vor Ort. Die Löscharbeiten waren nicht ganz ungefährlich. Beim Eintreffen der Brandbekämpfer schlugen bereits Flammen aus den Fenstern im Obergeschoss und der linken Dachstuhlhälfte heraus. Im Innen- und Außenangriff rückten die Feuerwehrleute unter Atemschutz gegen die Flammen vor. Zur Unterstützung wurden dabei auch zwei Drehleitern eingesetzt. Noch während der Löscharbeiten stürzten Teile des Dachstuhls ein und brachten dadurch die eingesetzten Feuerwehrleute in Gefahr. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, auch als es während der Löscharbeiten zu einer Durchzündung in der Zwischendecke des Hauses kam. Dadurch wurde auch die rechte Seite des Hauses von den Flammen erfasst. Notfallversorgung für die Retter: Auch für die Feuerwehr war der Einsatz in Großhansdorf ein strapaziöses Ereignis. „Nach Einsätzen mit solchem Ausgang ist es immer belastend für alle Beteiligten“, sagt Peter Jarchow, der als Einsatzleiter der Feuerwehr Großhansdorf in den ersten zwei Stunden am Unglücksort war. Die Einsatzkräfte fanden den Leichnam einer jungen Frau, sie kümmerten sich um die verzweifelten Angehörigen, brachten sie weg vom Unfallort ins Rathaus, zudem waren sie bei ihrem Löscheinsatz selbst gefährdet. „Wir haben zur Nachsorge unsere PSNV-E, das ist die Psychosoziale Notfallversorgung nach belastenden Einsätzen“, sagt Jarchow. Jeder Wehrführer und auch jeder Retter der Feuerwehr kann diese Hilfe nach einem belastenden Einsatz anfordern. Die ausgebildeten Personen können Feuerwehrangehörigen bei der Verarbeitung von belastenden Ereignissen helfen, um psychischen und körperlichen Erkrankungen frühzeitig entgegen zu wirken. Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro: Die Einsatzkräfte brauchten fünf Stunden, um das Feuer zu löschen. Nach Angaben der Polizei soll das Doppelhaus nicht mehr bewohnbar sein. Der Sachschaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Von Britta Matzen