Gastronomie in Bad Oldesloe: Neueröffnung trotz Corona

Die Café- und Gastronomie-Szene in der Kreisstadt entwickelt sich kontinuierlich weiter und das selbst in Corona-Zeiten. Umso erfreulicher, dass sich bestehende Läden trotz Abstand und Mundschutz halten können und sogar neue Lokalitäten hinzukommen. Die LN haben sich umgeschaut und mit den Betreibern gesprochen. Café Provence unter neuer Regie: Eine bewährte Adresse für stilvolles Frühstücken und Brunchen mit französischem Flair bleibt in Bad Oldesloe erhalten. Als Erfinderin und gute Seele des „Café Provence“ hat sich zwar Martina Krämer nach zehn Jahren zurückgezogen, doch konnte sie eine kompetente Nachfolgerin finden. Die Künstlerin Barbara Kahlke aus Bargteheide hat den malerischen Treffpunkt zu Füßen der Peter-Paul-Kirche vor Kurzem übernommen. „Zum Glück ist das Café durch Frau Krämer so gut eingeführt, dass ich ihr besonderes Klientel übernehmen kann. Ich werde aber einige Änderungen einführen“, sagt die neue Inhaberin. Stilvolles Frühstück in Bioqualität: Lag der Schwerpunkt des „Provence“ bis dato auf original französischer Kost mit buttrigen Croissants und saftigen Crêpes, so legt Barbara Kahlke künftig großen Wert auf Bioqualität. Zu 95 Prozent will sie Nahrungsmittel von zertifizierten Betrieben verarbeiten, aber auch regionale Produkte frisch vom Baum oder Feld auf den Teller bringen. „Wenn es schöne Clapps-Birnen gibt, werde ich sie natürlich hier kaufen“, verspricht sie. Mit Backwaren auf Dinkelbasis, Müsli und Porridge will die Café-Betreiberin das Frühstücksangebot aufwerten. Vegetarische Varianten sind stets auf der Speisekarte, nach Anmeldung können aber auch Veganer schlemmen. Zudem bietet Kahlke auch einen Mittagstisch an. „Es wird täglich jeweils zwei Bowls und Suppen geben. Jetzt im Herbst etwa Rote-Beete-Salat mit kandierten Walnüssen“, kündigt die Café- und Bistro-Chefin an. Ab 1. Oktober will sie übrigens von 10 bis 18 Uhr durchgehend öffnen und am Wochenende zur Kuchenzeit auch am Nachmittag. Eine vorherige Anmeldung unter Telefon 04531/4339930 ist auf jeden Fall anzuraten. Auf den Geschmack kommen mit Sicherheit nicht nur Gourmets, sondern auch Kunstliebhaber. Barbara Kahlke präsentiert im Provence eigene Werke. Die Besonderheit: Die Malerin integriert filigrane Stickereien in ihre Gemälde. Späterhin will sie auch anderen Künstlern Raum für kleine Ausstellungen geben. Zur Eröffnung Gäste im Raumfahrer-Look: Aus dem Schaufenster einer Lokalität ganz anderer Art blickt ein draller aufblasbarer Astronaut den Gästen entgegen. Er ist Inventar und Maskottchen des „Café im All“, das neu neben der Spielhalle in der Turmstraße Ecke Pölitzer Weg aufgemacht hat. Betreiberin Meike Dunz, die halbtags in der Erwachsenenbildung tätig ist, hat auch die Wände mit Schnappschüssen von der Milchstraßen und anderen galaktischen Motiven dekoriert. „Zu unserer Eröffnungsparty kam tatsächlich jemand im Raumfahreranzug, ein anderer als Alien verkleidet“, erzählt die Betreiberin lachend. Sie will Pendler und andere Laufkundschaft auf dem Weg zum Oldesloer Bahnhof preiswert mit kleinen Snacks sowie kalten und heißen Getränken beköstigen. Das Bahnfahrerbrötchen auf die Hand fällt in diese Kategorie. „Wir nehmen aber auch Vorbestellungen von Firmen für ganze Platten entgegen“, sagt Meike Dunz. Wichtig war ihr auch, Plastikverpackungen weitgehend aus dem Sortiment zu verbannen. So kredenzt sie beispielsweise Salat in voll kompostierbaren Schüsseln aus Maisstärke. Einzig auf die abgepackten Milchkapseln darf sie aus Hygienegründen nicht verzichten. Dafür dämmen wiederverwertbare To-Go-Becher den Verpackungsmüll ein. Geöffnet ist täglich von 6 bis 10 Uhr. Im „Old Esloe“ zieht wieder Leben ein: Wie berichtet, hat sich Wirtin Sanne Thomasch im Sommer aus der legendären Oldesloer Musik-Kneipe „Old Esloe“ verabschiedet. Seit mehr als 30 Jahren bildete die urige Pinte einen beliebten Treffpunkt eingefleischte Irlandfans. Auch die Oldesloer Folk-Band-Szene fand dort ein dankbares Publikum. Mit dem Verkauf des Hauses in der Hamburger Straße ist jedoch längst keine Ruhe eingekehrt. In den vergangenen Wochen unterzogen Reiner Wieben und Partnerin Tanja Wisnewski den Schankraum einer Frischzellenkur. „Wir haben alles in Grau gestrichen und die Wände mit interessanten Fotos von Musikern dekoriert“, berichtet der neue Wirt. Er will den Neustart des Lokals aufgrund der Corona-Beschränkungen langsam angehen lassen. Ein sogenanntes Pre-Opening hat es schon gegeben. Doch schwebt Wieben, der im „Old Esloe“ vor einigen Jahren auch als „Reiner’s Stage Club“ führte, schon eine Eröffnung mit Livemusik vor. „Am tollsten wäre es, wenn Ed Kretz von Dog Hill Session auftreten könnte. Er hat auch am Abschiedsabend gesungen“, sagt Wieben. Doch ob dies über kurz oder lang in geschlossenen Räumen wieder möglich sei, bleibe abzuwarten. Die Gäste dürfen sich über einen eigens hergerichteten Dartraum freuen. Außerdem gibt es neben Guinness vom Fass jetzt die Bierspezialität Hop-House-13 mit Aromen von Aprikose und Pfirsich im Programm und echt bayerisches Weizenbier. Geöffnet ist „Old Esloe Reiner’s“ donnerstags, freitags und sonnabends ab 19 Uhr. Derzeit besteht eine Genehmigung für 30 Leute, ab dem 1. Oktober wächst die Kapazität auf 35 an. „Oldesloer Eisbar“ übernimmt „Bubble Waffle“ in Lübeck: Gut aufgestellt ist auch die Oldesloer „Eisbar“ in der Hamburger Straße. Wie die Betreiber mitteilen, expandieren sie mit einem neuen Konzept. Standort ist indes nicht die Kreisstadt, sondern die Königstraße in Lübeck. Dort übernehmen sie das „Bubble Waffle Lübeck“ in der Königstraße 81 im ehemaligen „Töpferhaus“. Die fluffige Süßigkeit garnieren die Oldesloer freilich mit Eis aus eigener Herstellung. am 1. November geht es los. Von Dorothea von Dahlen