Grundsteinlegung für die neue Feuerwache von Reinfeld

So schnell wie die Feuerwehr! Wenige Wochen nach Baubeginn fand diese Woche in Reinfeld bei strahlendem Sonnenschein die Grundsteinlegung für die neue Feuerwache statt. Ein großes Ereignis, coronabedingt konnten aber nur wenig Gäste dem offiziellen Akt beiwohnen. Der Prokurist und der Polier der Bauunternehmung Aug. Prien waren in die Ahrensböker Straße gekommen, das Oberhaupt der Reinfelder Feuerwehr mit Stellvertreter sowie der Bürgermeister und der Bürgervorsteher. „Ich glaube, dass ich im Namen aller spreche: Dies ist ein erfreulicher Anlass. Wir haben lange darauf gewartet“, begrüßte Bürgervorsteher Gerd Herrmann die Anwesenden. Er freue sich darauf, den Baufortschritt zu sehen, „und natürlich auch schon auf das Richtfest“. Lübecker Nachrichten für die Zeitkapsel: Nils Ladewig, Prokurist bei Aug. Prien, hatte eine Zeitkapsel dabei, und Wehrführer Gerd-Heinrich Riemann allerlei zum Befüllen. „Ich habe die aktuelle LN-Ausgabe mitgebracht, unser Armwappen und eine Mitgliederliste der Reinfelder Feuerwehr. Die ist nicht nur eine Seite stark, sondern es sind insgesamt neun Seiten. Gegenwärtig sind wir 82 Mitglieder in der Einsatzabteilung, mit Jugend- und Ehrenabteilung kommen wir auf 134“, sagte Riemann nicht ohne Stolz. Anschließend warf Bürgermeister Roald Wramp noch einige Glücks-Cents in die Kapsel. Nachdem die Kupferröhre zugeklebt wurde, griffen Bürgermeister Wramp, Bürgervorsteher Herrmann und Wehrführer Riemann zur Maurerkelle und zementierten die Zeitkapsel ein. Im März soll der Rohbau fertig sein: Die Bauarbeiten an der Feuerwache sind gut vorangeschritten. „Wir sind jetzt in der Gründung. Wir machen die Fundamente, die Sohle. In den Werkstätten und Umkleideräumen haben wir den Boden schon fertig. Fahrzeughalle und Waschhalle kommen danach dran“, erläuterte Prokurist Ladewig. Bei den Nebenräumen wie bei dem für den Hausanschluss geht es sogar schon aufwärts, da wird gemauert. „Damit die Räume als erstes fertiggestellt werden. Wir gehen davon aus, dass im März der Rohbau steht, wenn das Wetter mitspielt und keine Sonderwünsche mehr kommen“, so der Ingenieur. Deponie auf dem Gelände entdeckt: Sonderwünsche, die gab es nämlich zuvor. Wie jetzt am Rande bekannt wurde, entdeckte man bei den Arbeiten im Erdreich eine alte Hausmülldeponie. „Wir haben belastete Stoffe im Boden gefunden. Es waren 1300 Kubikmeter, die wir abgefahren haben“, teilte Bauleiter Lars Grönke auf Anfrage mit. Tintenfässer, Teerpappe, Bauschutt – alles Mögliche hätten sie entdeckt. Aber auch schädliche PAK-Stoffe. „Das roch stark, als wir das ausgebaut haben. Das waren Stoffe, die definitiv auf der Deponie entsorgt werden mussten“, so Grönke. Teure Entsorgung: Die Altlasten mussten teuer entsorgt werden. Von einer sechsstelligen Summe ist die Rede. Dennoch soll bei der neuen Feuerwache, die mit 9 Millionen Euro veranschlagt ist, nicht gespart werden. „Es ist ein ÖPP-Projekt, das über viele Jahre gestreckt wird, dadurch schlagen die Kosten für die Entsorgung nicht so durch“, erklärte Bauamtsleiter Stephan Kruse. Medizinische Abfälle vom ehemaligen Kurbetrieb? Woher die zum Teil giftigen Abfälle stammten, darüber kann nur spekuliert werden. Einst wurde auf dem Gelände eine Gaststätte betrieben. „Die Löwen vom Heimatmuseum standen hier vor der Tür“, wusste Gerd Herrmann zu berichten. „Es wurden aber auch medizinische Sachen gefunden“, so Kruse. Die kamen vermutlich vom Kurbetrieb, der nebenan in der Nachbarschaft angesiedelt war. Eine Altlast weniger: Bereits 1992 wurden auf dem Gelände des Rettungszentrums Altlasten entdeckt und entsorgt. „Damals war aber nicht damit zu rechnen, dass sich das so weit fortzieht. Es gab auch keine Zeitzeugen, die das vermutet haben. Die Überraschung war schon ein bisschen größer“, gestand Kruse. Die Entsorgung sei zwar teuer gewesen, aber man müsse nun mal dafür gerade stehen, um das wieder in Ordnung zu bringen.“ Jetzt sieht der Bauamtsleiter eher den Vorteil. „Ich persönlich bin froh, dass der Müll raus ist und wir die Altlast los sind.“ Lesen Sie auch: So entsteht die neue Reinfelder Feuerwache Größte Baustelle in Reinfeld: Das alte Rettungszentrum wird angerissen Bauen Stormarn: Startschuss für Neubau der Reinfelder Feuerwache Von Britta Matzen