Hamberge: Bau der Wohnanlage „Neuer TraveBlick“ geht voran

Ein riesiger Kran überragt die Baustelle am westlichen Ortseingang von Hamberge. Direkt darunter eine große Baugrube, die die künftigen Ausmaße der Wohnlage „Neuer TraveBlick“ erahnen lässt. Im Mai 2020 sind die ersten Bagger auf dem Gelände angerollt. Erst wurde das ehemalige Ausflugslokal abgerissen, dann wurde monatelang gebuddelt – mehr als 5000 Kubikmeter Erde haben die Bauarbeiter bewegt. Anspruchsvolle Bauarbeiten: „Jetzt sind wir im Rohbau beim untersten Geschoss und machen das Mauerwerk und Betonarbeiten“, teilt BPB-Projektleiter Michael Kelm mit. Teilweise sei es die Tiefgarage, die derzeit im Werden sei, teilweise entstünden aber auch schon die ersten Erdgeschosswohnungen. Die Bauarbeiten sind anspruchsvoll, da das Baugrundstück sehr viel Gefälle von Ost nach West aufweist. „Aber auch das kriegt man in den Griff. Unsere Planung trägt dem Rechnung. So haben wir auf der einen Seite die Tiefgaragen in der Erde vergraben, auf der anderen Seite zwei Wohnungen mit Terrassen, die ebenerdig in den Garten laufen“, sagt der Projektleiter. An der Ostseite zu den Nachbargrundstücken ist die Verbauwand an der höchsten Stelle acht Meter hoch. „Das ist sozusagen die Baugrubensicherung. Die sichert die Baugrube gegen einfallendes Erdreich ab und natürlich auch die Nachbarn, damit da oben nicht irgendetwas wegrutscht“, erläutert Kelm. Tiefgarage über zwei Etagen: Der Kran, der vom Rohbauer aufgestellt wurde, wird für sämtliche Arbeiten genutzt, vor allem, um Materialien an Ort und Stelle zu bringen. Denn alles, was jetzt verbaut wird, ist so schwer, dass man es händisch nicht bewegen kann. Der Kran setzt die Halbfertigteile als Decken- oder Wandelemente an die richtigen Stellen und transportiert die Steine für das Mauerwerk. Die riesige Hebemaschine ist auch für die Konstruktion im Betonbau im Einsatz. Kelm: „Der Kran versetzt den Bewehrungsstahl, der in die Decken und Betonwände kommt, an die richtigen Stellen, sodass man dort weiter arbeiten kann.“ Der äußere Umriss, der jetzt erkennbar ist, entspreche etwa dem der Wohnanlage. „Wobei das Gebäude, das oberhalb des Erdreichs entsteht, etwas kleiner ist. Die Tiefgarage ist größer und wird teilweise überschüttet, sodass auf der Tiefgaragendecke Terrassen entstehen, beziehungsweise Balkone aufgestellt werden.“ Die Tiefgarage wird über zwei Etagen mit 40 Stellplätzen gebaut. Zusätzlich wird es 29 Außenstellplätze geben, die zu den Wohnungen dazu gekauft werden können. Insgesamt entstehen auf dem Gelände der Wohnanlage „Neuer TraveBlick“ 35 Zwei- bis Vier-Zimmer-Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 49 und 124 Quadratmetern. Alle Wohneinheiten werden barrierefrei gebaut, mit Balkon- und Terrassenflächen, zumeist in südlicher Ausrichtung und überwiegend bodentiefen, dreifach verglasten Fenstern. Von der Tiefgarage führt ein Aufzug in jede Etage. Die Preise reichen je nach Wohnungstyp und Größe von 187 000 bis 498 000 Euro. Stellplätze kosten 8000 Euro im Außenbereich und 25 000 Euro in der Tiefgarage. Lesen Sie auch Stormarn: Corona hemmt wirtschaftliche Entwicklung Volkshochschule Trittau bietet Online-Kurse an Reinfeld: Rätselhaftes Fischsterben im Neuhöfer Teich Corona-Schutz auf der Baustelle: Die Arbeiten an der Baustelle schreiten trotz der Corona-Pandemie gut voran. „Auf der Baustelle funktioniert es relativ gut. Klar, wir müssen etwas weiter auseinander arbeiten, weniger Leute auf der Baustelle und nicht zu viele Unternehmer gleichzeitig haben“, sagt der Projektleiter. Sie hätten alles etwas entzerrt, und es gebe im Grunde genommen keine Probleme in Bezug auf Materiallieferung und Verarbeitung. „Die Einschränkungen sind zwar da, aber kleiner und geringer als in vielen anderen Bereichen.“ Auch der Verkauf der Wohnungen ist trotz Corona angelaufen. „Zum Ende des Jahres haben wir noch einige Wohnungen verkauft.“ Sechs Wohnungen seien bereits vergeben - von klein bis groß und quer durch das Gebäude. Auch eine der beiden großen Penthouse-Wohnungen mit Dachterrasse und Blick auf das Travetal sei bereits verkauft. „Außerdem haben wir verschiedene Interessenten, die nah dran sind und Reservierungsvereinbarungen abgeschlossen haben“, informiert der Projektleiter. Erschwerter Vertrieb in Corona-Zeiten: Mit den äußeren Bedingungen der Corona-Einschränkungen sei es allerdings etwas schwierig, Vertriebsgespräche zu führen. Es scheitere schon manchmal daran, dass Interessenten nicht in Hamberge oder der näheren Umgebung wohnten. Wer etwa von woanders komme, keine Übernachtungsmöglichkeit und keine Infrastruktur vorfinde, die so sei, dass man damit umgehen könne, der reise meist gar nicht erst an. Die Käufer kämen deshalb bisher vorwiegend aus dem norddeutschen Bereich. Fertigstellung im Sommer 2022: In diesen Tagen sollen auf der Baustelle weitere Deckenplatten verlegt werden, voraussichtlich Ende Januar wird die erste Deckenplatte betoniert. „Danach gehen wir ins nächste Geschoss. Ich schätze mal, dass wir bis Mai, Juni sicherlich mit Rohbauarbeiten beschäftigt sein werden. Dann kommen weitere Unternehmer wie Dachdecker und dergleichen hinzu.“ Michael Kelm geht aus heutiger Sicht davon aus, dass die ersten Wohnungen im Mai 2022 bezugsfertig sein werden. Vorausgesetzt, die Bauarbeiten laufen wie geplant weiter. Von Britta Matzen