„Stormarntor“ an der A1: Neuer Autohof mit 150 Lkw-Stellplätzen und Hotel

Der Autohof Hammoor taucht bereits seit mehreren Jahren in Planungen des Kreises Stormarn auf, jetzt wird er tatsächlich konkret. Investor ist die Euro Rastpark GmbH & Co. KG aus Regensburg, mit derzeit 18 Standorten nach eigenen Angaben Marktführer für Autohof-Konzepte. Am A-1-Kreuz Bargteheide soll nun auf dem Gebiet der Gemeinde Hammoor Nummer 19 entstehen. Name: Stormarntor. Für das Unternehmen wird es der erste Standort in Schleswig-Holstein sein, das Investitionsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. „Für uns ist das ein Leuchtturmprojekt“, sagte Geschäftsführer Johannes Witt den LN. „Es wird einer unserer größten Rasthöfe, dessen Schwerpunkt wie bei allen unseren Standorten zudem Nachhaltigkeit sein soll.“ Die Achse Hamburg–Lübeck sei sehr interessant, aber auch das gesamte Umfeld. Die Planungen sind nicht nur in Hammoor Thema, sondern beschäftigen auch die Umlandgemeinden Lasbek, Steinburg und Todendorf. Sie haben Stellungnahmen verfasst, die nun von der Landesplanung in Kiel gesichtet werden. 150 Stellplätze für Lastwagen: Der Autohof Stormarntor soll insbesondere die angespannte Situation für Lkw-Fahrer auf Park- und Schlafplatzsuche lösen. Schon jetzt sind andere Raststätten wie die Buddikate in unmittelbarer Nähe oft voll oder sogar überfüllt, durch den Belttunnel rechnen Verkehrsplaner mit einer weiteren Zunahme von Lastwagen zwischen Hamburg und Fehmarn. Gutachter sehen daher sogar möglicherweise Bedarf für einen zweiten Autohof auf dieser Achse. „Wir wollen 150 videoüberwachte und reservierbare Stellplätze für Lkw schaffen“, verrät Johannes Witt. Zentrales Herzstück des sieben Hektar großen Areals soll zudem ein dreigeschossiges Gebäude mit Hotel und Gastronomie werden. Im Erdgeschoss werden nach dem Konzept der offene Tankstellen-Shop sowie das Restaurant mit einer Mischung aus SB-Theke und Bedienrestaurant mit angrenzender Außenterrasse und Spielplatz untergebracht. Daneben befindet sich im Erdgeschoss der Sanitärbereich, der unter anderem speziell auf die Bedürfnisse der Trucker ausgerichtet ist (Trucker-Duschen etc.). Tankstellen für Flüssigerdgas und Wasserstoff: Neben dem großen Tankbereich soll es etwa 100 Parkplätze für Pkw geben und unter anderem 20 Elektro-Schnellladesäulen. Auch eine Tankstelle mit Flüssigerdgas (LNG) für Lkw wird gebaut und sogar die Zukunftstechnologie Wasserstoff planerisch berücksichtigt. An die Fast-Food-Fans wird auch gedacht, im Gespräch sind zwei Systemgastronomien. Für die Lastwagen soll es ferner eine Waschhalle geben, die zugleich als Lärmschutz für die Lkw-Parkplätze dienen soll. „Die Hotelgäste werden überdies durch besondere schalldichte Außenfenster von der Lärmimmission geschützt“, berichtet Euro-Rastpark-Geschäftsführer Witt. „Es tut sich etwas, das ist eine echte Perspektive“, sagt auch Detlev Hinselmann, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), auf LN-Anfrage. Er verweist jedoch darauf, dass es noch keine endgültige Entscheidung gibt. Die treffe die Landesplanung in Kiel, die schon mal in die Planungen eingriff und ein angedachtes Gewerbegebiet neben dem Autohof untersagte. Damals fühlten sich die Umlandgemeinden Lasbek, Steinburg und Todendorf übergangen. Diesmal wurden sie in die Planungen einbezogen und konnten bis Mittwoch ihre Stellungnahmen abgeben. Mit einem Baubeginn rechnen daher sowohl Investor als auch WAS frühestens im Herbst 2022. Sorgen um die Zunahme des Verkehrs: In der Gemeinde Lasbek macht man sich vor allem Sorgen um die Verkehrszunahme. „Die Stelle ist jetzt schon ein großer Knotenpunkt mit viel Auto- und Lkw-Verkehr“, sagt Bürgermeister Harald Lodders. Am Kreuz Bargteheide treffen die A 1 und A 21 bzw. B 404 sowie auch noch die Landesstraße 90 aufeinander. „Wir wollen unbedingt in die Verkehrsplanung eingebunden werden, dann können wir auch über den Autohof reden“, betont Lodders. Die Gemeinde möchte unter anderem auch einen Radweg an dieser Stelle haben. Lesen Sie auch Corona-Regeln: Exer wieder geschlossen, Minigolf-Anlage darf öffnen Audi überschlägt sich auf A1 – Rückstau bis Bad Oldesloe In Todendorf wiederum machte man sich Sorgen um die auf Gemeindegebiet stehende Raststätte Buddikate. Die ist nur wenige Kilometer vom geplanten Autohof Stormarntor entfernt, der somit zu einer Konkurrenz werden könnte. Ein Gutachten geht jedoch von sehr geringen negativen Auswirkungen aus, da sich die Kundenklientel deutlich unterscheide. „Nicht preissensible Kunden“ würden demnach zum Tanken und Rasten die Buddikate bevorzugen. Außerdem wird darauf verwiesen, dass Raststätten eher tagsüber frequentiert würden, während das Hauptgeschäft des Autohofes in den Abendstunden liegen werde. Von Markus Carstens

Hammoor: „Stormarntor“ an der A1 - Neuer Autohof mit Lkw-Stellplätzen und Hotel