Heidekamp:Ansturm auf die Grundstücke im Neubaugebiet Kathenkoppel

Heidekamp wächst. In der Nordstormarner Gemeinde entsteht am südlichen Ortsausgang auf einer zwei Hektar großen Fläche das neue Wohngebiet Kathenkoppel. 24 Bauplätze wurden hier angeboten. „Alle Grundstücke sind jedoch schon verkauft. Montag sind die letzten beiden weggegangen“, sagt Felix Hippler von der Bauland Schleswig-Holstein Beteiligungs GmbH. Einen regelrechten Ansturm auf die Flächen hat es gegeben – kein Tag ohne Anfragen nach den Baugrundstücken. „Es war wirklich ein sehr großer Andrang. Knapp 400 Interessenten stehen auf meiner Liste“, sagt Hippler. 200 bis 215 Euro kostet der Quadratmeter: Bei der Vergabe der Parzellen wurden vor allem junge Familien aus Heidekamp und der näheren Umgebung berücksichtigt. „Nach meinem jetzigen Kenntnisstand haben alle Heidekamper und die, die sich verwandtschaftlich zugehörig fühlen, einen Bauplatz gekriegt“, freut sich Bürgermeister Dr. Horst Mosler. „Wir hatten die Absprache mit der Gemeinde, dass wir die Ortsansässigen bevorzugen“, bestätigt der Bauland-Vertriebler. Anschließend hätten sie die Interessentenliste nach Meldedatum abgearbeitet. Die Grundstücke sind zwischen 550 bis 930 Quadratmeter groß. 200 und 215 Euro mussten die Käufer pro Quadratmeter bezahlen. Überwiegend Einzel- sowie ein paar Doppelhäuser sollen in dem Neubaugebiet in den nächsten zwei, drei Jahren entstehen. Bauland in Nordstormarn und Reinfeld ist bei Häuslebauern begehrt. „Dass die Nachfrage in Heidekamp so hoch war, ist schon bezeichnend für die aktuelle Situation in Nordstormarn“, sagt Amtsdirektor Stefan Wulf. Die starke Nachfrage hat auch Auswirkungen: Grundstücke werden immer knapper. „Grundsätzlich überlegt fast jede Nordstormarner Gemeinde, inwieweit sie sich entwickeln kann. Das ist in Rehhorst, Barnitz, Feldhorst und auch in Zarpen ein Thema“, sagt Wulf. Ob die Gemeinden aber letztlich Baugebiete auszuweisen würden, stehe auf einem anderen Blatt Papier. „Größere Baugebiete mit B-Plan müssen wohl überlegt sein. Die Gemeinden müssen sich das leisten wollen und können. Die Infrastruktur muss vorhanden sein, die Kläranlage muss groß genug sein, und alles andere muss auch bedacht werden.“ Gibt es Kindergartenplätze? Wo ist die nächste Schule? Das seien Fragen, die für junge Familien als künftige Bauherrn eine große Rolle spielten. Außerdem bedeute eine Baugebietsausweisung eine Menge Arbeit für die Gemeinde und auch für das Amt. Passende Bauplätze könnten Interessenten noch in Hamberge finden. Die Gemeinde will ein neues Wohngebiet erschließen. „Auf der anderen Straßenseite der Haferkoppel soll noch was entstehen. Das ist auch mehr oder weniger in Planung. Einige Grundstücksangelegenheiten müssen noch geklärt werden“, teilt der Amtsdirektor mit. Daneben soll im Hamberger Dorfzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei ein Neubaugebiet entstehen. Wulf: „Im kleinen Maßstab gibt es aber fast in jeder Gemeinde eine Lückenbebauung.“ Wer sein Traumhaus bauen und ein Grundstück finden will, kann bei den Gemeinden nachfragen, wo Neubaugebiete entstehen, oder direkt bei Bauunternehmen oder Bauträgern in der Region anfragen. Möglicherweise kann auch die Hausbank weiterhelfen. Einige Kreditinstitute haben eigene Grundstücke, die man kaufen kann. Kathenkoppel war schon vor 30 Jahren geplant: Ursprünglich war das neue Baugebiet Kathenkoppel eine grüne Wiese, die zum Bauernhof Dölger gehörte. „Die Koppel wurde von Dölger an Bauland verkauft, und die Gemeinde hat vor fünf Jahren die Planung übernommen“, berichtet Bürgermeister Dr. Horst Mosler. Um das Projekt Kathenkoppel bemühen sich die Heidekamper schon sehr lange. „Vor fast 30 Jahren ist das Baugebiet schon angedacht worden, und dann immer wieder gescheitert.“ Man habe sich wegen des Grundstückspreises nicht einigen können, und die Anwohner im Schulsteig hätten damals das vermehrte Verkehrsaufkommen nicht akzeptieren wollen. Das habe sich aber mittlerweile gelegt. „Als ich 2013 Bürgermeister wurde, habe ich das Baugebiet wieder aufgegriffen, und wir haben es jetzt umgesetzt“, teilt Mosler mit. Gemeinde möchte Anbindung an L 71: Bezüglich der Anbindung des Neubaugebiets ist die Gemeinde allerdings noch nicht ganz so glücklich. Sie möchte eine weitere Zufahrt. „Die Baustraße, die auf Reinfelder Gebiet liegt, wird verschwinden, wenn alle Häuser fertig gebaut sind. Es gibt dann nur die Möglichkeit, die Kathenkoppel über den Schulsteig zu erschließen. Die Gemeinde wünscht sich aber eigentlich eine Anbindung der Kathenkoppel an die L 71“, erläutert der Bürgermeister. Das sei aber nur über ein Privatgrundstück möglich. Derzeit verhandle man mit dem Eigentümer über einen Verkauf. Am Dienstag, 8. September, steht die Grundstücksangelegenheit bei der Gemeindeversammlung auf der Tagesordnung. Sie findet um 20 Uhr im Bürgerhaus von Heidekamp statt. Wohnidylle in Heidekamp: 450 Einwohner hat Heidekamp aktuell. Bürgermeister Mosler rechnet durch das Baugebiet mit einem Zuwachs von mehr als 50 Neubürgern. „Wir freuen uns darauf“, so der Gemeindechef. Heidekamp ist als Wohnort so begehrt, dass es knapp 400 Bewerber für 24 Grundstücke gab. Das überrascht Dr. Horst Mosler nicht. „Ja, es muss was dran sein, dass alle hier leben wollen“, meint er lachend. „Das Schöne an unserer Gemeinde ist, dass es ein ganz ruhiger Wohnort ist. Die Gemeinschaft ist gut, die Gemeindevertreter kümmern sich um jede Kleinigkeit. Und wenn die Leute ein Problem haben, klingeln sie beim Bürgermeister. Es ist sehr nah alles.“ Die Menschen würden sich über die Feuerwehr engagieren, es gebe ein Dorffest und verschiedene Aktionen wie etwa den Dorfputz. „Wir haben auch einen sehr schönen Spielplatz, den wir immer schön auf Vordermann halten.“ Zuletzt sei eine neue Spielturmkombination für 9000 Euro angeschafft worden. „Jetzt haben wir ganz aktuell eine Boulebahn installiert, die auch von jungen Leuten sehr gut angenommen wird.“ Von Britta Matzen