Herrenteich Reinfeld: Freiwillige gesucht für Öffnung des Freibads nach Corona-Zwangspause

In Schleswig-Holstein dürfen Freibäder seit 8. Juni wieder öffnen. Voraussetzung für das Badevergnügen sind Hygiene-Konzepte, mit denen die umfangreichen Corona-Auflagen eingehalten werden. Rechtzeitig vor den Sommerferien öffnen das Freibad am Poggensee und das Schönaubad in Trittau. Doch Reinfelder Wasserratten sitzen derzeit noch auf dem Trockenen. Die Badestelle am Herrenteich ist noch geschlossen. Badespaß am Herrenteich ab dem 3. Juli? „Wir alle wünschen uns eine Eröffnung des Freibades am Herrenteich. Da dieser Sommer aber von Corona-Auflagen bestimmt wird, gestaltet sich die Eröffnung schwierig“, teilt die Stadtverwaltung mit. Das notwendige Durchführungs- und Hygienekonzept wurde erst vor wenigen Tagen bei der Gesundheitsbehörde zur Genehmigung vorgelegt. „Das habe ich gleich angeleiert, als ich diese Woche aus dem Urlaub zurückkam“, teilt Gerstmann mit. Die Mitarbeiter beim Kreis haben sich anscheinend ins Zeug gelegt. Das Hygienekonzept für die Reinfelder Badestelle wurde noch am Donnerstag genehmigt. Am 3. Juli soll die Badestelle am Reinfelder Herrenteich voraussichtlich öffnen. Sie wird in der Saison 2020 allerdings nur eingeschränkt geöffnet sein. Während das Schwimmvergnügen in den Sommermonaten sonst täglich möglich war – außer bei schlechtem Wetter – wird das Freibad in diesem Jahr nur von freitags bis sonntags geöffnet sein. Geplant sind laut Stadtverwaltung folgende Badezeiten: freitags nur in den Sommerferien von 14.30 bis 18.30 Uhr. Sonnabends und sonntags ist ein zweischichtiger Badebetrieb mit einer Reinigungsstunde dazwischen vorgesehen – von 9.30 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr. Hintergrund: Für den Betrieb unter der Woche hat die Karpfenstadt keine Badeaufsicht. Die Stadtwerke Wahlstedt, die den Badebetrieb in der Vergangenheit organisiert hatten, hatten den Vertrag mit der Stadt im vergangenen Herbst aus Haftungsgründen gekündigt. Die Stadtverwaltung startete eine Ausschreibung, diese blieb jedoch erfolglos. Die DLRG Reinfeld übernimmt am Wochenende inklusive der Freitage in den Sommerferien die Badeaufsicht. „Darüber sind wir sehr froh und dankbar, dass die DLRG das möglich macht. Das Wochenende ist besonders wichtig, da die Familien dann mehr Zeit haben. Das ist natürlich kein kompletter Ersatz, aber immerhin die Möglichkeit, schwimmen zu gehen“, sagt Bürgermeister Heiko Gerstmann. Freibad: Helfer für Kontrollen gesucht: Der Start hängt allerdings von den Reinfeldern selbst ab. Ihre Mithilfe wird für die Umsetzung des Hygienekonzeptes benötigt. Die Stadt Reinfeld sucht Freiwillige für die Einlasskontrolle und Erfassung von Kontaktdaten sowie für das Überwachen der Corona-Auflagen. Die Helfer sollen dafür sorgen, dass die Schwimmgäste die Mindestabstände und Hygieneregeln einhalten sowie die Wegführung beachten. Gerstmann: „Unsere Hoffnung ist, dass wir am 3. Juli mit dem Badevergnügen loslegen können. Aber das hängt davon ab, ob wir genügend freiwillige Helfer finden. Sonst ist das Projekt gestorben.“ Durchsetzungsfähige Leute gesucht: „In je Vier-Stunden-Schichten im Zeitraum Freitagnachmittag bis Sonntagabend während der Sommerferien und Sonnabendvormittag bis Sonntagabend nach den Ferien werden durchsetzungsfähige Mitmenschen gebraucht, die die Daten der Badegäste erfassen und in Rundgängen durch das Schwimmbad auf die Einhaltung der Corona-Regeln achten“, schreibt die Stadtverwaltung in einem öffentlichen Aufruf. „Durchsetzungsfähig“? Das klingt ein wenig nach Hilfssheriff. „Wir haben die Verantwortung, dass die Hygieneregeln eingehalten werden. Wenn an der Badestelle ganz viele Leute ohne Mundschutz eng beieinander sitzen, dann muss man da schon einschreiten“, macht Bürgermeister Gerstmann deutlich. Bürgermeister übernimmt Freiwilligen-Schicht: Er selbst wolle am Freitag, 3. Juli, dem geplanten Eröffnungstag, zusammen mit seiner Tochter mit gutem Beispiel vorangehen und eine Freiwilligen-Schicht übernehmen. Gerstmann hofft, dass sich viele Unterstützer finden, die als Aufsichtspersonen den Badebetrieb im Reinfelder Herrenteich in diesem Jahr unter besonderen Bedingungen ermöglichen. Eine genaue Einweisung in die Tätigkeiten erfolgt durch die Stadt Reinfeld. Pro Schicht wird für ehrenamtlich Tätige eine Entschädigung gezahlt. „Die fällt mit 20 Euro zwar nicht üppig aus, aber bestimmt macht es auch Spaß, Leute zu treffen, zu schnacken – und das alles draußen an der frischen Luft an einem der schönsten Plätze Reinfelds“, rührt der Bürgermeister die Werbetrommel für den Job. Freiwillige Helfer können sich an Manuela Bär wenden: manuela.baer@stadt-reinfeld.de, Telefon 045 33/20 01 49. Badestelle Herrenteich für Kinder besonders wichtig: „Ich hoffe, dass sich viele Reinfelder melden“, sagt Bürgermeister Heiko Gerstmann. Insbesondere für Kinder habe der Badebetrieb eine große Bedeutung, denn sie hätten in den vergangenen Monaten viele Einschränkungen erdulden müssen. Zudem würden in den Sommerferien viele Familien nicht in den Urlaub fahren. „Da ist die Badestelle natürlich noch wichtiger.“ Von Britta Matzen