Hochhaus Poggenbreeden in Bad Oldesloe: Akute Schäden nach Heizungshavarie beseitigt

Nach der erneuten Havarie im Rohrsystem des Oldesloer Hochhauses am Poggenbreeden ist jetzt offenbar ein Notdienst aktiv geworden. Die Handwerker haben sich darum bemüht, die akuten Schäden zu beseitigen. Wie berichtet, war aufgrund von Leckagen über einen längeren Zeitraum Wasser aus dem Heizungssystem im Haus herausgetropft, was letztlich zur Überflutung der Kellerräume geführt hatte. Einige Mieter beklagten, dass sie die dort gelagerten Möbel wegwerfen mussten. Feuerwehr informierte den Bürgermeister: In ihrer Not hatten sich die Mieter am Wochenende an die Oldesloer Feuerwehr gewandt, weil sie befürchteten, dass ein Kurzschluss oder gar ein Brand entstehen könnte, sobald das ausströmende Wasser mit Stromkabeln in Kontakt geraten würde. Im Gespräch mit den LN hatte Gemeindewehrführer Olaf Klaus mitgeteilt, dass noch keine unmittelbare Gefahr bestehe. Doch hatte er umgehend den Bürgermeister informiert. Jörg Lembke erschien kurz darauf an Ort und Stelle, um sich über die Lage am Poggenbreeden zu informieren. Lesen Sie auch Das sind die Corona-Zahlen im Kreis Stormarn 22.12.2020 Diese Bäcker im Kreis Stormarn haben an Weihnachten geöffnet Bad Oldesloe: Warum Parken auch zu Weihnachten nicht kostenlos ist Notdienst pumpte Keller aus: „Ich habe am Sonntag noch mit der Eigentümerin des Gebäudes telefoniert. Die Leckagen in Decken und Wänden stellten ja ein akutes Problem dar“, sagte Lembke. Am Montag habe er dann die Rückmeldung erhalten, dass ein Notdienst den Keller ausgepumpt und die Leitungen überprüft habe, um zu sehen, wo das Wasser austritt. „Die Eigentümerin hat auch versichert, dass sie eine größere Summe in die Hand nehmen will, um längere Stränge des Rohrsystems zu sanieren. Aber wichtig war ja jetzt erst einmal, dass die Bewohner zu Weihnachten nicht im Kalten sitzen und ihr Keller trocken wird“, fuhr der Bürgermeister fort. Mehr als zehn Lecks an Rohren abgedichtet: Wie Dr. Rolf-Dieter Grass, Sprecher der Adler Real Estate, berichtet, seien über Wochen hinweg mehrere Firmen damit befasst gewesen, die Ursache für die Undichtigkeiten am Rohrsystem in dem Hochhaus zu ergründen. „An mehr als zehn Stellen hat man Lecks gefunden und sie auch abgedichtet. Warum war das so schwierig? Es gibt für das ganze Gebäude keinen Plan mehr, wie die Heizung verlegt wurde. Die Rohre liegen teilweise im Boden und teilweise in den Schächten, aber so zugeschäumt, dass keiner von außen sehen kann, dass da eine Leitung verläuft“, erklärte Grass. Das habe auch dazu geführt, dass teilweise Mieter ihre Wohnungen verlassen mussten, da man niemandem zumuten könne, dort zu bleiben, wenn der Boden aufgerissen wird. „Es läuft jetzt kein Wasser mehr nach. Die Heizung funktioniert und wir haben den Notdienst noch verschärft, so dass immer jemand vor Ort ist, auch während der Feiertage. Wenn jetzt noch etwas passieren sollte, müsste das sehr schnell behebbar sein, weil wir nun einen Überblick haben, wie die Rohre verlaufen“, konstatierte Grass. Adler: Keine höheren Nebenkosten für Mieter: Damit die Anlage nicht auf Dauer trocken läuft, hatten Handwerker den Zulauf zur Heizung aufgedreht, so dass stets kaltes Wasser nachlief, das neu aufgewärmt werden musste. Die LN fragten nun nach, ob die Mehrkosten für Wasser und Energie auf die Mieter umgelegt werden. „Bei den Nebenkostenabrechnungen kommt auf die Mieter nichts zu, was zu Kostenerhöhungen führen dürfte, denn wenn sie keine Wärme bekommen, wird auch nichts abgerechnet über die Wärmezähler“, sagte Grass. Der eigentliche für den Betrieb der gesamten Anlage nötige Energieaufwand müsse vom Mieter nicht getragen werden. 2021 soll über Sanierung entschieden werden: Komplexer sei die Frage, was in Zukunft passiere, fuhr der Sprecher fort. Die Adler wolle sich von Januar an mit der Frage befassen, welche Herausforderungen auf sie zukomme, wenn nun alle Leitungen erneuert würden und auch damit, was dies für die Bewohner des Hauses bedeute. Eines stehe indes fest: Auch wenn das System erneuert werde, kämen auf die Mieter keine Erhöhungen zu, da es sich nicht um eine Modernisierung, sondern um eine Instandsetzung handele. Im Übrigen habe die Adler schon viel im Poggenbreeden investiert. So sei der Heizkessel an sich erneuert worden. Bürgermeister: Plan B zeigt großes Engagement: Lembke bekräftigte, er stehe nicht nur mit der Adler Real Estate, sondern auch mit Maria Herrmann, Koordinatorin des Quartiersprojekts Plan B, in engem Kontakt. Die Gruppe sei sehr engagiert und habe schon sehr geholfen, wenn es darum ging, Ansprechpartner vor Ort zu finden am Poggenbreeden. Aus seiner Sicht gehe es nun darum zu beobachten, wie sich die Wohnverhältnisse im Block entwickeln. „Wir müssen sehen, ob wir neue Mieter dort guten Gewissens hinziehen lassen können“, sagt Lembke. Die Adler habe schon viel getan, um das Objekt zu sanieren. Das Unternehmen habe das Hochhaus bereits marode übernommen. Von Dorothea von Dahlen