Höhle der Löwen: Investor für Bideo, Repaq lehnt Angebot ab

Thorsten Homma aus Elmenhorst ist Erfinder des Toilettenpapierhalters Bideo. „Bideo ist der weltweit erste Toilettenpapierhalter, der die Möglichkeit bietet, handelsübliches Toilettenpapier ausschließlich mit Wasser zu befeuchten“, pries der 46-Jährige seine Erfindung in der Sendung an. Seine Halterung komme dabei ganz ohne Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe aus. „So tun wir alle auch etwas für die Umwelt“, sagte der Stormarner. Um sein Produkt auf dem Markt zu etablieren, benötigte Homma Kapital in Höhe von 100 000 Euro und bot dafür 20 Prozent Firmenanteile an. Höhle der Löwen: Dümmel investiert in Bideo: Und tatsächlich wollten gleich drei der fünf „Löwen“ nach der überzeugenden Präsentation in das Unternehmen investieren: Ralf Dümmel, Georg Kofler und Nils Glagau boten dem 46-Jährigen die gewünschte Summe an. Nach einer Bedenkpause (Homma verließ dafür kurz das TV-Studio) entschied sich der Firmengründer schließlich für Dümmel. „Ich bin super happy, dass Thorsten sich für mich entschieden hat. Dieses Produkt gehört überall hin“, freute sich der gebürtige Segeberger Dümmel. Ab sofort ist das Produkt aus Elmenhorst jetzt tatsächlich im Handel für 19,99 Euro erhältlich. Höhle der Löwen: Repaq findet keinen Investor: Trotz eines guten Pitches konnte das Unternehmen Repaq aus Börnsen, das unter dem Namen Super Seven 2018 den LN-Existenzgründerpreis holte, dagegen keinen Investor für sich gewinnen. Hannes Füting, Katja und Sven Seevers entwickeln alternative Lösungen für Plastikverpackungen. Ihre Verpackungen bestehen aus pflanzlicher Zellulose, Glyzerin und Wasser; sie sollen in 42 Tagen – völlig rückstands- und plastikfrei – kompostiert sein. Für ein Investment von 600 000 Euro boten sie zehn Prozent ihres Unternehmens an. Lesen Sie auch „Höhle der Löwen“-Star Ralf Dümmel im Interview: Mehr Mensch als Löwe Wie ein Start-up wegen der „Höhle der Löwen“ fast insolvent wurde Verbraucherschutz warnt vor Produkten aus „Die Höhle der Löwen“ Repaq lehnt Maschmeyer-Angebot ab: „Was Ihr da drei gemacht hat, Chapeau! Ihr habt nicht nur einen Investor verdient, sondern einen Investor, der das richtig groß machen kann. Ich kann es aber nicht“, verabschiedete sich Dümmel. Ähnlich äußerte sich Ex-Formel-1-Star Nico Rosberg, der „zu viel Respekt vor der Größe der Herausforderung hat, diese Marke aufzubauen“. Als letzter möglicher Investor blieb Carsten Maschmeyer übrig. Er wollte allerdings 25,1 Prozent für 600 000 Euro haben – und hätte sich dann gemeinsam mit Dagmar Wöhrl beteiligt. Nach kurzer Bedenkpause bot Repaq als Gegenangebot 20 Prozent für eine Million Euro an – zu wenig, für Maschmeyer & Co. „Es geht mir um formalrechtliche Mitbestimmungsrechte in dem Unternehmen“, argumentierte Maschmeyer, der schließlich als letzter Investor aus dem Bieterrennen ausschied. Der Wettbewerb ist eröffnet:Ab sofort können sich neue Firmen für den Existenzgründerpreis der Lübecker Wirtschaft 2021 bewerben. Den Preis schreiben die LN gemeinsam mit der Kaufmannschaft zu Lübeck, der IHK zu Lübeck und dem Technikzentrum Lübeck aus, die damit den Unternehmergeist in der Region fördern wollen. Der Wettbewerb richtet sich an Firmen, die nach dem 1. Januar 2016 in Lübeck, in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg, Ostholstein oder Nordwestmecklenburg gegründet wurden. Der mit 5000 Euro dotierte Existenzgründerpreis soll innovative Firmen unterstützen. Zudem wird ein Innovations- und Mutpreis vergeben, der mit 3000 Euro dotiert ist. Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.LN-Existenzgruenderpreis.de. Die Bewerbungsfrist läuft bis Ende Mai 2021. Repaq: Gewinne in soziale Projekte: „Wir sind nicht enttäuscht“, betont Hannes Füting im LN-Gespräch. „Wir sind mit unserer Arbeit bei den Investoren auf großes Interesses gestoßen, sie haben großen Respekt für uns. Es passte aber einfach nicht in ihr Portfolio.“ Die TV-Show, die bereits vor knapp einem Jahr aufgezeichnet wurde, habe für das Unternehmen aus Börnsen dennoch eine Riesenchance geboten, den Bekanntheitsgrad zu steigern. „Wir stehen ja vor der Herausforderung, dass sowohl Entsorgungsbetriebe als auch der Endkunde unsere Verpackung kennen muss“, sagt Füting. In fünf Jahren möchte Repaq nach eigenen Angaben 150 Millionen Euro umsetzen, Gewinne sollen unter anderem in einen Betriebskindergarten und soziale Projekte investiert werden. Von Jan Wulf