Kloster Nütschau dankt Spendern für neues Jugendhaus mit kunstvollen Fotos

Ob zu Festivals, Workshops oder Ferienaufenthalten, viele Jugendliche zieht es immer wieder gern in das idyllisch gelegene Kloster Nütschau. Doch ihr Domizil vis-à-vis der Tagungs- und Bildungsstätte Haus St. Ansgar befindet sich in einem recht bedenklichen Zustand. Deshalb soll an Ort und Stelle ein Neubau entstehen. Finanzielle Unterstützung für das Projekt gibt es von offizieller Seite nicht. Deshalb haben die Mönche vor zwei Jahren eine Benefizaktion ins Leben gerufen. Mit Spenden in Höhe von fast einer Million Euro ist die Akquise denn auch erfolgreich angelaufen. Belohnung für die edlen Spender: Zu verdanken ist dies nicht zuletzt dem Architekturfotografen Klemens Ortmeyer. Als treuer Unterstützer der klösterlichen Gemeinschaft belohnt er die Spender mit kunstvollen Aufnahmen aus seinem Fundus. Ende vergangenen Jahres schenkte er ihnen zum Dank einen Fotokalender mit Motiven, die er während eines Workshops im Jugendhaus einfing. Vergrößerungen, Druck und Versand bezahlte er wie stets aus eigener Tasche. Jetzt legt er nach. Dieses Mal gibt es eine kleine Sammlung ausgewählter Fotografien, die zwischen 2006 und 2010 entstanden sind. Packstation für Geschenke im Seminarraum: Der Seminarraum im Kloster gleicht denn auch einer Packstation. Dort türmen sich Schachteln, die Bruder Lukas schon vorgefalzt hat. Auf den Tischen gegenüber liegen sorgfältig aufgereiht 14 Stapel mit Ortmeyers Aufnahmen im Postkartenformat, einem Anschreiben sowie einem Gedicht des italienischen Schriftstellers Cesare Pavese. Wie am Fließband tüten die beiden alles ein. Alles in allem versenden sie 1500 solcher Päckchen. 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Sie sind eher versteckt, ja beiläufig auf den Fotos zu sehen, weshalb er dem Zyklus auch den Namen „Aside“ gegeben hat. „Der Temple of the Dawn in Bangkok etwa ist im Hintergrund einer Steinleiter zu sehen. Die Gräber im Tal der Könige sind nur versteckt, im Vordergrund sind Menschen, die dort ausgraben“, erklärt der Fotograf. Ähnlich verhält es sich mit den Tempeln von Karnak, der größten Anlage dieser Art in ganz Ägypten. Ortmeyer zeigt sie eher als schemenhafte Kulisse, vor der sich der Nil im gleißenden Morgenlicht entlang schiebt. „Das ist bewusst so aufgebaut. Die Bilder sollen die Betrachter inspirieren und zur Meditation einladen“, sagt er. Weder Kampfmittel noch Moorfrösche: Das Bauprojekt an sich ist auf gutem Weg. Die Bauvoranfrage wurde laut Bruder Lukas bereits positiv beschieden. Jetzt heißt es warten auf die Genehmigung des B-Plans, der den örtlichen Behörden bereits zur Begutachtung vorliegt. „Der Kampfmittelräumdienst war schon da und hat nichts gefunden, seltene Moorfrösche gibt es auch nicht im Baugebiet“, sagt der Mönch. Kritikern, die meist in den sozialen Medien nahe legen, doch lieber das alte Gebäude zu erhalten statt neu zu bauen, hält der Mönch entgegen, dass es allein zwei Millionen Euro kosten würde, die marode Immobilie instandzusetzen. Rohrbrüche seien dort pünktlich an der Tagesordnung. Und selbst wenn es gelänge, es wieder herzurichten, biete das Haus kaum Platz für eine angemessene Unterbringung der Jugendlichen. Im Juni wird das Modell des Jugendhauses gezeigt: Das von einem Berliner Architekturbüro in Holzbauweise entworfene neue Jugendhaus läute dagegen eine andere Ära ein. Es handele sich um ein wegweisendes Null-Energie-Gebäude, das zeitgenössischen Anforderungen des Klimaschutzes Genüge tue. „Ein weiterer Vorteil ist, dass es in einzelnen Modulen errichtet werden kann. Eines davon könnten wir mit den Spenden im Übrigen schon bauen“, sagt Bruder Lukas. Doch der Plan sei eher, so lange zu sparen, bis auch das Geld für den gesamten Bau vorhanden sei, ansonsten bestehe die Gefahr, dass das Projekt zwischenzeitlich ins Stocken gerate und es beim ersten Modul bleibe. Bis auf die Klosterbrüder und alle mit der Planung Befassten hat übrigens noch niemand das 3-D-Modell des Gebäudes gesehen. Laut Bruder Lukas wird es am 12. Juni erstmals in der Öffentlichkeit präsentiert. Spenden über Betterplace: Vier Millionen Euro werden insgesamt benötigt, um das Jugendhaus komplett errichten zu können. Auf der Plattform Betterplace, die auch über einen Link auf der Homepage des Klosters zu erreichen ist, können weitere Spenden eingezahlt werden. Dort wird auch jeweils der aktuelle Stand angezeigt. Von Dorothea von Dahlen