Kreis Stormarn bereitet Schnelltests für alle vor

Tests sind ein wichtiger Faktor zur Eindämmung der Corona-Pandemie: Wer positiv getestet ist und zwei Wochen in Quarantäne geht, steckt keine anderen Menschen an. So kann die Infektionskette unterbrochen werden. Die Erkenntnis erfolgt per Test, der laut Bundesregierung bald auch als kostenloser Schnelltest für jedermann zur Verfügung stehen soll. Das bereits jetzt mit der Testung von Kita- und Lehrpersonal beauftragte Testzentrum in Trittau vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) soll bald auch Bürgertests anbieten. Im Kreis Stormarn wird damit ab Anfang April gerechnet. Tests in Trittau mit Zuweisung: Bis es soweit ist, können Bürger aus den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg sich kostenlos in der Teststation des DRK in Trittau testen lassen, momentan aber nur mit Berechtigung. Die Zuweisung zum Test erfolgt entweder durch ein Gesundheitsamt oder einen niedergelassenen Arzt. Auch die rote Warn-App berechtigt zum Test. „Das Land hat mit dem Testzentrum in Trittau schon im Oktober eine Lösung organisiert, bei der Menschen sich ohne Warten im Wartezimmer und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr testen lassen können“, erklärt Stefan Fehrmann vom DRK, zuständig für die Test- und Impfzentren in den beiden Kreisen. Wer zum Testen nach Trittau kommt, fährt mit dem Auto vor, kurbelt die Scheibe herunter, hat sein Stäbchenerlebnis und erfährt ein bis drei Tage später das Ergebnis – je nach Laborauslastung, so Fehrmann. Solange warten die Probanden zu Hause. „Es kommen Reiserückkehrer zu uns, Menschen mit Symptomen oder solche, die Kontakt zu Erkrankten hatten oder wo die Warn-App rot ist“, sagt Fehrmann. „Aktuell werden sie von Praxen und vom Gesundheitsamt zum PCR-Test geschickt.“ Seit Ende Januar werde in Trittau zusätzlich Breitenbedarf an Schnelltests für Firmen mit abgedeckt. „Seit März werden auch Menschen nach einem positiven Schnelltest zu uns geschickt, um das Resultat per PCR-Test abzuklären.“ Die Regelung zum Schnelltest sei noch offen, so Fehrmann, „momentan geht es nur mit einer Berechtigung.“ Zwei Prozent positiv: Fehrmann rechnet nicht mit einer Flut an Infizierten, sobald die Selbsttests flächendeckend auf dem Markt sind. „Nach meiner Erfahrung waren von den Menschen, die sich nach einem Schnelltest haben testen lassen, bisher nur zwei Prozent positiv. Das ist erfreulich wenig, aber es ist natürlich wichtig, sie herauszufiltern.“ 100 bis 150 Menschen rollen täglich zwischen 13 und 18 Uhr am Testzentrum vor, das im ehemaligen Famila-Markt in der Nikolaus-Otto-Straße untergebracht ist. Das geht ohne Anmeldung, die Wartezeit betrage 15 bis 20 Minuten, so Fehrmann. Die Schutzmaßnahmen sind hoch, Kontakt gibt es längstens für 60 Sekunden an der Autoscheibe. Johanniter testen ab Montag: In Bad Oldesloe eröffnen die Johanniter im Regionalverband Schleswig-Holstein Süd/Ost am Montag eine Teststation in ihrer Dienststelle in der Louise-Zietz-Straße. Bürger haben dann die Möglichkeit, einen kostenlosen Schnelltest von qualifiziertem Personal durchführen zu lassen. „Die vorherige Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich“, heißt es in einer Mitteilung. Alle Menschen ab zwölf Jahren, die keine Krankheitssymptome aufweisen, können sich testen lassen – ein kostenloser Test ist pro Person maximal einmal in der Woche möglich. „Mit den Schnelltests können wir Johanniter einen weiteren Beitrag zur Eindämmung der Virusverbreitung leisten“, sagt Kai-Uwe Preuß, hauptamtlicher Regionalvorstand Schleswig-Holstein Süd/Ost. Kreis bereitet Bürgertestung vor: Die Schnelltests, die von Bund und Land für alle angeboten werden sollen, stehen noch aus. „Der Kreis Stormarn ist grundsätzlich zentraler Ansprechpartner für die so genannten Bürgertestungen“, heißt es aus der Kreisverwaltung. Der Rahmen werde von Bund und Land vorgegeben und gerade erarbeitet. „Ziel ist, bis Anfang April für alle die Möglichkeit eines kostenlosen Schnelltests pro Woche ortsnah anzubieten.“ Zu diesem Zweck stehe der Kreis bereits in Kontakt mit den Kommunen, die in ihren Zuständigkeitsbereichen die Bedarfe für Teststationen ermittelten beziehungsweise erste Gespräche mit Anbietern aufgenommen hätten. „Das Land strebt gemeinsam mit den Kommunen ein sehr pragmatisches Verfahren zur Realisierung von kostenlosen Bürgertests an“, heißt es beim Kreis weiter. Ziel sei eine möglichst flächendeckende Versorgung mit Teststationen. „Dort können dann alle Bürgerinnen und Bürger einen Antigen-Schnelltest im Rahmen der Verfügbarkeit durchführen lassen.“ Neben Ärzten, Apotheken, Hilfsorganisationen wie DRK oder Johanniter und anderen, landesweit agierenden Anbietern, mit denen das Land Gespräche führt, können sich auch Dritte für die Durchführung solcher Tests bei den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte bewerben. Informationen dazu hat der Kreis Stormarn auf seiner Internetseite www. kreis-stormarn.de zur Verfügung gestellt. Digitale Landkarte: Informationen zu allen Teststationen werden in Kürze auf einer digitalen Karte des Landes bereitgestellt. Auch eine auf den Kreis Stormarn bezogene Auflistung wird zur Verfügung gestellt. Von Bettina Albrod