Bahnstrecke Lübeck–Reinfeld: Kinder bei Streich auf Gleisen fast überfahren

Was für ein Schock: Drei Kinder im Alter von elf bis 13 Jahren wurden am Donnerstag beinahe von einem Zug überfahren. Und das nur wegen eines dummen Streichs: Sie hatten Schottersteine auf die Schienenköpfe der Gleise gelegt. Die Lübecker Bundespolizei erhielt gegen 14.35 Uhr die Information, dass sich Kinder in den Gleisen im Bereich Lübeck – Reinfeld befinden. Glücklicherweise hatte der Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn schon vorsorglich den Befehl „Fahren auf Sicht“ für Züge auf dieser Strecke erlassen. Zug kommt sechs Meter vor den Kindern zum Stehen: Bereits acht Minuten nach Eingang der Information kamen zwei Streifen der Bundespolizei am Einsatzort an. Dort überkam die Beamten zunächst ein großer Schreck: Der Zug stand bereits und es sah im ersten Moment so aus, als wäre eines des Kinder überfahren worden. „Gott sei Dank hatte der Triebfahrzeugführer den Befehl des Fahrdienstleiters rechtzeitig erhalten und fuhr in diesem Bereich langsam“, berichtet Michael Hiebert, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Kiel. „Trotzdem musste er, als er die Kinder erkannte, eine Schnellbremsung einleiten und kam etwa sechs Meter vor den Kindern und den Schottersteinen zum Halten.“ Kinder fliehen von den Gleisen: Die Kinder waren beim ersten Achtungspfiff aus den Gleisen gesprungen, befanden sich aber noch im Gefahrenbereich des Zuges. Als der Zug zum Halten kam, nahmen die drei Reißaus, konnten aber anhand der guten Beschreibung durch eine Streife der Bundespolizei gestellt werden. Auch sie standen wohl unter Schock: Unter Tränen gestanden sie ihre Tat. Die drei hätten wissen wollen, was passiert, wenn ein Zug über Steine fährt. Den Zug hätten sie dann erst gehört, als der Pfiff ertönte und er bremste. Lesen Sie auch Umweltminister bleibt hart: AKW-Bauschutt soll nach Lübeck Zob Lübeck: Suche nach Bomben-Blindgängern Bürgerschaft: Lübeck prüft Verpackungssteuer „Während eine Streife am Zug blieb und feststellte, dass offensichtlich kein Personenschaden oder Sachschaden entstanden war, wurden die Kinder durch die andere Streife zu ihren Eltern gebracht“, sagt Michael Hiebert. Die seien natürlich froh gewesen, ihre Kinder unversehrt in die Arme zu schließen. „Dennoch gab es erst einmal eine eingehende Belehrung von der Bundespolizei über die Gefahren im und am Gleis.“ Jetzt wird eine Anzeige wegen „Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" auf die drei Kinder zukommen. Von Nina Lennartz

Lübeck - Reinfeld: Fast von Zug überfahren - Kinder spielen auf Gleisen