Nach Sanierung: Travebad in Bad Oldesloe wieder geöffnet

Das Oldesloer Travebad ist wieder geöffnet. Passionierte Schwimmer durften dort schon ihre Bahnen ziehen, wenn auch mit der gebotenen Vorsicht, um Ansteckungen mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Wie die Vereinigten Stadtwerke (VSG) mitteilen, ist der Betrieb für Schulen und Vereine ab Montag, 24. August, wieder zugelassen. Geschlossen war das Bad seit dem 14. März aufgrund des allgemeinen Lockdowns. Das hatte der Betreiber aber zum Anlass genommen, eine eigentlich für die Schließzeit im Sommer vorgesehene Sanierung vorzuziehen. Maximal 104 Badegäste zur gleichen Zeit: „Wir hatten schon 100 Gäste an zwei Tagen. Alles hat prima geklappt“, berichtet Badleiter Derryl Bebenroth. Ihm zufolge muss die maximale Besucherzahl um die Hälfte begrenzt bleiben, um alle Hygienevorschriften einhalten zu können. Das bedeutet in der Praxis, dass zeitgleich 104 Badegäste zugelassen sind. Um das kontrollieren zu können, sitzt ab sofort eine VSG-Mitarbeiterin an der Kasse und registriert, wie viele Besucher kommen und gehen. Wenn die Höchstzahl erreicht ist, heißt es warten, bis der nächste die Schwimmhalle verlässt. Am Eingang müssen Besucher auch ihre Personalien hinterlassen, wie dies beim Restaurantbesuch schon üblich ist. Faustregel: Nur in Badekleidung ohne Maske: Auch innerhalb des Bads herrschen feste Vorschriften. Die Faustregel besagt: Beim Eintritt und Verlassen gilt Maskenpflicht, nur in Badekleidung darf der Mund- und Nasenschutz abgelegt werden. „Ab dem Drehkreuz werden die Leute so gelenkt, dass der Abstand gewahrt bleibt. Damit das klappt, sind wir natürlich auch auf die Mithilfe der Besucher angewiesen. Niemand will ja, dass eine erneute Schließung droht“, sagt Derryl Bebenroth. Der Weg durchs Bad funktioniert generell im Einbahnstraßensystem. Entgegen früherer Gewohnheit, sich an der Bank vor dem Spind umzukleiden, verlangt die Abstandsregel, dass alle die Einzelkabinen nutzen. Das anschließende Duschen ist aus hygienischen Gründen immer noch vorgeschrieben, nach Verlassen des Beckens wird indes dringend gebeten, darauf zu verzichten und sich zu Hause zu reinigen. Geschwommen wird im Kreisverkehr: Das große Schwimmerbecken ist derzeit in drei Doppelbahnen abgetrennt worden. Denn zurzeit wird dort nur im Kreisverkehr geschwommen. Nur so ist es möglich, sich beim Ziehen der Bahnen nicht direkt zu begegnen. Schließlich prusten einige Schwimmer unwillkürlich, wenn sie aus den Fluten auftauchen und Luft holen. Darauf zu achten, dass sich die Besucher nicht ins Gehege kommen, ist nun eine zusätzliche Aufgabe des Aufsichtspersonals. So kontrollieren die Badmitarbeiter auch, dass nicht zu viele Leute gleichzeitig schwimmen. Ins große Becken dürfen maximal 60 Leute – 20 auf jeder Doppelbahn – ins Nichtschwimmerbecken dagegen 30, weil die meisten Nutzer sich darin nur im Stehen aufhalten. Das Kursusbecken wiederum, in dem Aquacycling, Gymnastik oder Reha-Übungen angeboten werden, ist auf zehn Personen beschränkt. Sauna bleibt nach wie vor geschlossen: „Generell gilt aber, dass das Bad wirklich nur zum Schwimmen und nicht für längere Aufenthalte mit Päuschen aufgesucht wird. Wir haben deshalb sämtliche Sitzgelegenheiten entfernt“, sagt Bebenroth. Die Sauna bleibe ebenfalls geschlossen und das nicht nur aus hygienischen Gründen. „Um die Regeln einzuhalten, dürfte zeitgleich nur eine Person hinein. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt nicht machbar. Unsere Sauna ist zwar sehr energieeffizient, weil wir mit Erdgas heizen. Aber die geringe Auslastung wäre im Endeffekt zu teuer“, erklärt der Badleiter. Geöffnet ist das Travebad wie folgt: dienstags von 14 bis 20, mittwochs und freitags von 6 bis 8 Uhr sowie 14 bis 20 Uhr, donnerstags von 14 bis 17, sonnabends von 14 bis 18 und sonntags von 9 bis 13 Uhr. Der Montag ist ausschließlich für den Schul- und Vereinsbetrieb reserviert. Weitere Informationen unter www.travebad.de. Neue Filter sieben Viren und Bakterien aus: Der Gang treppab ins untere Stockwerk der Schwimmhalle erlaubt einen Blick hinter die Kulissen. Dort tut sich ein verschlungenes Rohrleitungsnetz auf, das konstant für die richtige Temperatur und auch für die einwandfreie Qualität des Badewassers sorgt. Letzteres wird durch hintereinander geschaltete, zunehmend feinere Filteranlagen garantiert. „Zunächst werden grobe Schwebstoffe entfernt wie Haare, Sand oder andere Stoffe. Während der Schließphase haben wir neue Ultrafilter einbauen lassen“, erläutert Bebenroth. Diese aus abertausend kleinen Strohhalmen beziehungsweise Hohlfasern bestehende Membrane seien in der Lage, Mikropartikel wie Keime, Bakterien und Viren sowie die letzten kleinsten Schwebstoffe aus dem Badewasser zu entfernen. VSG spart Energie durch Wasseraufbereitung: Doch damit nicht genug. Die VSG hat im höheren sechsstelligen Bereich auch in nachhaltige Technik investiert. „Wir sind jetzt in der Lage, unser Brauchwasser in einer Spülanlage zu 80 Prozent so aufzubereiten, dass wir es wieder verwenden können“, berichtet der Badleiter. Das ergebe eine immense Ersparnis. Denn binnen 24 Stunden würden im Bad 25 000 Liter Wasser verbraucht. Bis dato sei es entchlort und anschließend in die Kanalisation geleitet worden. Nun könne es nach der Säuberung dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Auch energietechnisch sei das ein großer Vorteil. Schließlich müsse die Temperatur neu eingeleiteten Wassers aus dem Hahn von 15 auf 28 Grad Celsius erwärmt werden. Diese Kosten entfielen mit der neuen Aufbereitungsanlage. Die LN-Themenseite mit allen Artikeln zum Thema Corona Coronavirus in SH: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Familienfeier, Grillabend, Mund-Nasen-Schutz: Diese Corona-Regeln gelten aktuell in SH Abstand, Hygiene, Gästezahl: Das sind die Vorschriften für private Feiern Corona-Knigge: So geht Urlaub im Norden während der Pandemie Volle Strände in Schleswig-Holstein: Hier finden Tagestouristen Alternativen So bereiten sich Schulen auf eine mögliche zweite Welle vor Corona-Tests an Schulen: Die neue Strategie der Landesregierung Corona-Kurve stark abgeflacht – UKSH-Experte warnt vor Leichtsinn Lockerungen: Diese Dinge sind seit dem 20. Juli in Schleswig-Holstein erlaubt Abstands- und Hygieneregeln in Schleswig-Holstein: So teuer sind Verstöße Das sind jetzt die Regeln für Restaurants und Gaststätten in Schleswig-Holstein Zum Nachfahren: Schöne Fahrradtouren rund um Lübeck Schutzmasken richtig tragen: So geht’s! Diese Maskentypen gibt es – und so werden sie richtig genutzt Maskenpflicht in Schleswig-Holstein – das müssen Sie wissen #supportyourlocal: Machen Sie Ihr Angebot bei uns bekannt #supportyourlocal: So helfen Sie Geschäften, Restaurants und Freiberuflern in Lübeck Diese Veranstaltungen in Schleswig-Holstein fallen aus Von Dorothea von Dahlen