Neue Kredite: Kreis Stormarn bald nicht mehr schuldenfrei

Die Corona-Pandemie und deren Folgen hat auch die Kreispolitiker auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause beschäftigt. Nicht nur unmittelbar, weil aufgrund der Abstandsregeln nur 33 von normalerweise 64 Abgeordneten Platz fanden, sondern angesichts der Haushaltszahlen. Für das kommende Jahr rechnet der Kreis mit einem Minus von 12,5 Millionen Euro, für das Jahr darauf auch noch mit sieben Millionen Euro. Erstmals muss der Kreis auch wieder Kredite aufnehmen, nachdem er seit mittlerweile vier Jahren keine neuen Schulden mehr gemacht hat. Den Bedarf beziffert Stormarns Landrat Henning Görtz auf knapp 21 Millionen Euro. „Das ist aber die Worst-Case-Betrachtung.“ Der Kreis verfüge zwar auch über liquide Mittel in Höhe von 69 Millionen Euro, die allerdings gebunden seien. Rettungsschirm von Bund und Land? „Im wesentlichen ist das Corona geschuldet“, sagt Görtz und betont, dass es eine große Schätzunsicherheit gebe. Was ist mit den Steuern in den Städten und Gemeinden? Wie wirken sich die Konjunkturprogramme von Bund und Land aus? Im Herbst werde dann wohl auch die Diskussion um eine Änderung der Kreisumlage wieder aufkommen, so Görtz. „Es lässt sich aber gar nicht absehen, ob diese dann angehoben oder sogar gesenkt wird.“ Mit der Umlage finanzieren die Kommunen die Kreise, die kaum eigene Einnahmen haben. „Wir wollen da in einen Dialog kommen“, sagt Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Eine Verschiebung des Haushalts aufgrund der vielen Unwägbarkeiten halten beide für keine gute Lösung. Auch die Politiker wollen mit den nun vorliegenden Eckwerten im Herbst in die Haushaltsberatungen für den Etat 2021 gehen. Auch ohne Corona hatte Kämmerer Lars-Christian Driever schon mit einem Minus von 8,3 Millionen Euro für 2021 gerechnet. Von mc