Neustart der Gastronomie in Bad Oldesloe nach Corona-Lockerungen

Mit Spannung haben auch die Betreiber von Gaststätten und Restaurants in Bad Oldesloe den Neustart im Zuge der aktuellen Corona-Lockerungen erwartet. Würden die Gäste wieder treu zurückkehren oder sich eher abwartend verhalten, war die alles entscheidende Frage. Schließlich gelten auch in der Gastronomie jetzt verschärfte Abstands- und Hygieneregeln. „Glacehaus“ mit reduzierter Tischzahl: Pünktlich zum Mittagsgeschäft öffneten sich die Türen im „Glacehaus“. Da dort aufgrund der Vorschriften zurzeit nur noch ein Drittel der sonst üblichen Gästezahl bewirtet werden kann, veranstaltete die Belegschaft zuvor einen Kehraus. „Wir haben einen Großteil der Tische weggestellt, weil wir keine Absperrbänder haben wollten. Da kommt keine Atmosphäre auf. Statt 150 haben wir jetzt noch 50 Sitzplätze“, berichtet Chefin Manu Kubitz von der Heydt. Denn das ist die für sämtliche Betriebe verbindliche Obergrenze. Sollen mehr Gäste empfangen werden, bedarf das der Genehmigung des Gesundheitsamtes. Wie es generell Usus ist, müssen Gäste auch für das „Glacehaus“ zuvor reservieren. „Bis zu zehn Leute dürfen zusammen an einem Tisch sitzen, sind es mehr, müssen sie aus zwei Haushalten stammen. Am Tisch brauchen keine Masken getragen zu werden, beim Gang auf die Toilette schon“, erklärt Manu Kubitz von der Heydt. Zum Glück halte all das die Kunden nicht vom Besuch in ihrem Restaurant ab. Die Wiedereröffnung des Restaurants war wie ein Geschenk für die Stormarnerin Maike Jordan und ihre neue Kollegin Sylvia Hölzer, die aus Bielefeld angereist war. „Perfekt: Für mich ist es der erste Arbeitstag. Wir sind beide bei einer Münchener Firma beschäftigt, die IT-Lösungen fürs Homeoffice anbietet, so wie es jetzt während der Corona-Krise fast überall praktiziert wird“, erzählte sie. Das Essen in gediegener Atmosphäre sei ein guter Auftakt. Dürfen Blumen auf dem Tisch stehen? Ausgebucht für die nächsten zwei bis drei Tage ist die Speisewirtschaft „Zum Kamin“. „Wir sind erleichtert, dass es wieder vorangeht und wir wieder kochen können“, sagte Inhaber Gerd Strahlendorf. Er lässt aber Vorsicht walten und will erst beobachten, wie alles anläuft. Um Schwund bei zu flauem Geschäft zu vermeiden, hat er das Speisenangebot zunächst eingeschränkt. Er beklagt, dass die Verordnung „schlecht rübergebracht wurde“. Sicher sei er sich im Einzelnen nicht, was erlaubt sei und was nicht. „Dürfen Blumen auf dem Tisch stehen und was ist mit dem Salzstreuer?“, fragt sich der Gastwirt. Um Konflikte mit den Kontrollbehörden zu vermeiden, hat seine Schwägerin Doris Strahlendorf die ganze Deko abgeräumt. „Da kann man dann auch alles besser desinfizieren“, sagt sie. Das LN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Lübeck dienstags bis samstags gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach Die Steaks brutzeln wieder: Der Duft brutzelnder Steaks durchzieht nach langer Pause wieder die Küche vom „Redox-House“ an der Besttorstraße. Im Gegensatz zu anderen Restaurants in der Stadt hatte Inhaber Vedat Elezi keinen Außer-Haus-Verkauf angeboten, sondern zwei Monate dichtgemacht. „So lange hatten wir noch nie Urlaub. Aber jetzt geht es weiter“, scherzte er. Um gleich wieder am Start zu sein, hatte er den Ruhetag am Wochenanfang sausen lassen. Als eine der Vorkehrungen zur Corona-Abwehr hat er die Speisekarten extra in Plastik einschweißen lassen. Die Sperrstunde um 22 Uhr kommt ihm nicht so gelegen: „Sonst hatten wir immer länger auf.“ Wind hielt Gäste von Cafés fern: Das windige Wetter ließ die Cafés vom Neustart nicht wirklich profitieren. Wo sonst mit Hingabe Eis geschleckt oder Cappucino geschlürft wird, herrschte zum Teil gähnende Leere. „Es läuft noch verhalten an. Es ist ja auch ein Montag. Wir hoffen, dass es die nächsten Tage besser wird“, sagte etwa Goerkhan Akdemir vom „Café Mocca“ an der Hude. Während auch das „Waffeltime“ an der Hindenburgstraße schon einzelne Gäste empfing, hatte das „Kuchenwerk“ noch geschlossen. „Wir öffnen erst morgen wieder. Es ist unbedingt wichtig, zu reservieren, insbesondere an Himmelfahrt“, lautet die Empfehlung von Inhaber Sönke Gill. Wer spontan zum Tortenessen aufbreche, sei sonst frustriert, wenn es keinen Platz mehr gebe. Bierbar wie immer gut gefüllt: Nur die Harten kommen in den Garten, hieß es dagegen bei den Gästen der „Beste-Bar“. Die Außenplätze des Bierlokals waren – unter Einhaltung der Abstandsregeln – auch bei den nicht so lauschigen Temperaturen gut frequentiert. Jürgen Möller und Manfred Ludwig jedenfalls ließen sich ihr Pils schmecken. „Wenn ich nur zu Hause sitz’, brauch’ ich nicht zu leben“, sagte Letzterer und nahm noch einen kräftigen Schluck. Die LN-Themenseite mit allen Artikeln zum Thema Corona Coronavirus in und um Lübeck: Diese Texte sollten Sie gelesen haben Coronavirus in SH: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Liveblog zur Corona-Krise: Das ist die Lage in Lübeck und Schleswig-Holstein Schutzmasken richtig tragen: So geht’s! Alle aktuellen Informationen aus Deutschland und der Welt im Live-Blog #supportyourlocal: Machen Sie Ihr Angebot bei uns bekannt #supportyourlocal: So helfen Sie Geschäften, Restaurants und Freiberuflern in Lübeck Kontaktverbot gelockert: Was jetzt erlaubt ist Strandkorbvermieter sind bereit - und verunsichert So stehen die Chancen auf Sommerurlaub in Dänemark Das sind die neuen Regeln für Restaurants und Gaststätten in Schleswig-Holstein So geht’s weiter an den Schulen So geht’s weiter in den Kitas Dürfen Eltern ihre Kinder von der Schule zu Hause lassen? Wegen Corona: So viel Abstand müssen Strandkörbe haben Virologe Drosten fordert mehr Außengastronomie – so reagiert der Norden Corona: Lübecker Mediziner macht Familien Mut Kommt eine Zugangsbeschränkung an den Stränden der beliebten Küstenorte? Einheimische befürchten zweite Corona-Welle durch Tagestouristen Gewerkschafter fordern 150-Euro-Gutscheine für jeden in Schleswig-Holstein Nach 15 Todesfällen: Pflegeheim Rümpel ist frei von Corona Zum Nachfahren: Schöne Fahrradtouren rund um Lübeck Was Sie als Ostsee-Urlauber jetzt wissen müssen Corona: Nun kommt die Obergrenze für Neuinfektionen Neue Regeln für Lübecker Spielplätze: Das bedeuten die Schilder Diese Maskentypen gibt es – und so werden sie richtig genutzt Maskenpflicht in Schleswig-Holstein – das müssen Sie wissen Nord-Wirtschaft warnt: Bald gibt es Insolvenzen Hier bekommen Betriebe im Norden Hilfe Von 150 bis 4000 Euro: Alle Bußgelder für Schleswig-Holstein im Überblick Von Dorothea von Dahlen

Corona-Lockerungen - Oldesloer Gastronomen erleichtert über Neustart