Neue Erkenntnisse zum toten Säugling, der am Freitag in Glinde gefunden wurde: Es handelt sich um einen Jungen, eine Frühgeburt im siebten Schwangerschaftsmonat. Das ist das Ergebnis der Obduktion, die Rechtsmediziner inzwischen abgeschlossen haben. So sei der Junge vermutlich etwa zwei Monate zu früh geboren worden, sagte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, am Montag.
Wie die Staatsanwaltschaft Lübeck mitteilt, liegt der Todeseintritt nach Schätzung der Rechtsmediziner bereits einige Tage zurück. Weitere Ergebnisse der Obduktion werden wegen der laufenden Ermittlungen nicht öffentlich gemacht, heißt es in einer Pressemitteilung.
Schüler hatten am Freitag bei einer Müllsammelaktion unweit eines Schulzentrums die Leiche des Säuglings gefunden. Der Leichnam des Kindes war in ein blaues Handtuch gewickelt und teilweise im Erdreich verscharrt in einem Waldstück hinter einem Schulzentrum gefunden worden. Am Montag lagen an der Fundstelle einzelne Blumensträuße. Auch Grablichter hatte jemand aufgestellt.
Polizei sucht die Eltern
Die Polizei sucht seitdem nach Hinweisen zur Identität des Säuglings und seiner Eltern – und bittet dabei um die Mithilfe der Bevölkerung. Nach Veröffentlichung eines Zeugenaufrufs waren bei der Polizei etwa zehn Hinweise eingegangen, denen nach Angaben der Staatsanwaltschaft nachgegangen wird.
Der Fokus der weiteren Ermittlungen liege auf der Klärung der Identität des Kindes und der Kindseltern. Aktuell laufen molekulargenetische Untersuchungen zur Bestimmung des DNA-Schemas des Kindes.
Notfallseelsorger in der Schule
Für die Schüler begann zum Wochenanfang am Schulzentrum wieder der Unterricht. Während der gesamten Unterrichtszeit standen Notfallseelsorger und Schulsozialarbeiter für Gespräche mit den Schülern zur Verfügung, teilten die Schulleiterinnen des Schulzentrums Glinde am Montag mit.
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RND/sbu