Oberleitungsschaden: Regionalexpress von Lübeck nach Hamburg evakuiert

Wegen eines Schadens an der Oberleitung ist am Sonnabend der Regionalexpress RE8 auf der Bahnstrecke von Lübeck nach Hamburg stehen geblieben. Die Feuerwehr ordnete daraufhin die Evakuierung des mit etwa 500 Fahrgästen besetzten Zuges an. Auch bei Bargteheide musste ein Zug stoppen. Der gesamte Bahnverkehr auf der Strecke kam in der Folge zum Erliegen. Ersatzzug wurde auf dem Gegengleis herangeführt: Der RE8 war gegen 10.30 Uhr in Höhe einer Brücke bei Delingsdorf zum Stehen gekommen. Offenbar war der Stromabnehmer der Lok an der Leitung hängen geblieben und dabei beschädigt worden. Feuerwehr, Bundespolizei und ein Notfallmanager der Bahn rückten an, um sich um die gestrandeten Fahrgäste zu kümmern. Um eine Gefahr für die Fahrgäste auszuschließen, wurde die Strecke stromlos geschaltet und das beschädigte Kabel geerdet. Fünf Busse wurden nach Delingsdorf beordert, die Fahrgäste aufnehmen und nach Bad Oldesloe bringen sollten. Feuerwehrleute halfen Fahrgästen beim Umsteigen: Statt die Fahrgäste in die Busse zu bringen, entschied sich die Einsatzleitung jedoch, auf dem Gegengleis einen Ersatzzug heranzuführen. Die Feuerwehr brachte zwischen den beiden Zügen eine Metallbrücke in Stellung, auf der die – mittlerweile ungehaltenen – Fahrgäste in den Ersatzzug umsteigen konnten. Sie hatten zuvor etwa eine Stunde in dem stehengebliebenen Zug gewartet. Feuerwehrleute unterstützen die Passagiere dabei, trugen Gepäck und halfen in einem Fall auch einer Rollstuhlfahrerin. Eine Versorgungseinheit des Arbeiter-Samariterbundes reichte den Fahrgästen Getränke. Mit dem Ersatzzug ging es für sie anschließend zum Bahnhof in Ahrensburg. Auch zweiter Zug bei Bargteheide betroffen: Seltsam: Nur 20 Minuten nach der Panne blieb auch die Regionalbahn 81 in der Oberleitung hängen, musste stoppen. Die Feuerwehr ordnete auch hier die Evakuierung an. Die etwa 51 Betroffenen, die in dem Zug mitfuhren, konnten jedoch selbst zu Fuß zum Bahnhof zurückgehen. Getränke und ein Dixiklo wurden für sie bereitgestellt. Wie es zu dem Schaden an der Oberleitung kam, ist gegenwärtig noch unklar. War es gar ein Sabotageakt? Spekulationen, wonach Buntmetalldiebe sich an der Leitung zu schaffen gemacht haben sollen, konnte die Bundespolizei vorerst nicht bestätigen. Die Ermittlungen zu dem Zwischenfall dauerten an, hieß es. Ersatzverkehr mit Bussen: Techniker der Bahn versuchten derweil, den Schaden zu behoben. Ein Gleis war am Abend wieder frei, wie ein Bahnsprecher sagte. Ausgedünnter Verkehr sei möglich, in beide Richtungen würden wieder erste Züge verkehren. Andere fielen aber noch aus, der Busersatzverkehr blieb daher bestehen. Mehrere Fernzüge fielen wegen der Störung aus. Von cl/ov