Oldesloer Ida-Ehre-Schule jetzt Kulturschule mit Kreisfachberaterin

Der Kreis Stormarn hat mit der Ida-Ehre-Gemeinschaftsschule (IES) in Bad Oldesloe und der Kirsten-Boie-Grundschule in Barsbüttel zwei neue Bildungsanstalten, die sich von nun an „Kulturschule“ nennen dürfen. Drei Jahre lang werden sie mit jeweils 5000 Euro pro Jahr gefördert werden. Vertreter der beiden Schulen nahmen jetzt in einer Feierstunde in Pinneberg die Auszeichnungstafeln entgegen, welche schon bald an den Eingängen platziert sein werden. Schwerpunkt der IES durch Auszeichnung gewürdigt: „Diese Auszeichnung passt großartig zur IES, die seit fast drei Jahrzehnten einen musisch-ästhetischen Schwerpunkt hat. Sie stärkt unser kulturelles Schulprofil auf hervorragende Weise“, sagt Görge Schüchler, derzeit kommissarischer Leiter der Oldesloer Gemeinschaftsschule. Tatsächlich ist die IES unter anderem bekannt für viele musische Veranstaltungen wie den „Talentabend“, die „Abigala“ und das „Weihnachtsspecial“. Auch der erstmalig in den letzten Ferien veranstaltete Lernsommer wurde durch kulturelle Aktionen bereichert. Erste Ideen für Fördergelder sind da: Die Bewerbung auf den Weg gebracht hatte seinerzeit Frederice Graf gemeinsam mit acht Lehrkräften der unterschiedlichsten Fächer. Denn kulturelle Bildung bedeutet zum einen, fächerübergreifend zu arbeiten, also Unterrichtsthemen miteinander zu verknüpfen. Zum anderen werden Kontakte zu außerschulischen Einrichtungen gesucht und verstärkt. „Wir haben einen Fahrplan aufgestellt, was wir schon an der Schule haben, was sich davon im Schulalltag ausbauen und was sich an neuen Aktionen überhaupt verwirklichen lässt. „So sollen die Verbindungen zu der Oldesloer Galerie „Bo-Art“ verstärkt werden, zudem sind erste Kontakte mit dem KuB geknüpft“, berichtet Frederice Graf. Und Kunstlehrerin Mirjam Rohde ergänzt: „Wir haben zudem noch einige weitere Ideen.“ Auch mit den anderen neun neuen Kulturschulen in Schleswig-Holstein ist eine enge Zusammenarbeit vorgesehen. „Ich bin schon sehr gespannt auf die sich daraus ergebenden neuen Impulse“, sagt Graf. Kunstlehrerin in doppelter Funktion: Frederice Graf unterrichtet seit knapp drei Jahren an der Oldesloer IES Deutsch und Kunst. Ihr Herz gehört dabei ganz klar der Kunst, hat die heutige Mutter dreier Kinder doch Bildende Kunst studiert und als eigentlichen Berufswunsch Bildhauerin gehabt. Zeitgleich studierte sie Vergleichende Literaturwissenschaften und Pädagogik, welche sie auch erfolgreich abschloss, dann aber doch den Beruf der Lehrkraft ergriff und seitdem nur noch in ihrer Freizeit in ihrem kleinen Atelier in Sandesneben Acrylbilder malt. Als dann im September 2019 aber die Stelle einer Kreisfachberaterin für kulturelle Bildung in Stormarn eingerichtet und ausgeschrieben wurde, bewarb sich die heute 44-Jährige darauf und hat seitdem eine Arbeit, die ihre beiden Leidenschaften für Kunst und Unterrichten vereint. „Die Stelle ist eingerichtet worden, um die kulturelle Bildung an Schulen zu fördern“, erklärt Frederice Graf. 50 Prozent ihrer Zeit arbeitet sie seitdem weiterhin als Lehrkraft an der IES, die andere Hälfte ist sie die Kooperationspartnerin der Kulturabteilung der Kreisverwaltung. „Jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt haben inzwischen solch eine Fachkraft, insgesamt sind wir jetzt 15 Experten und arbeiten gemeinsam als Team, welches sich regelmäßig trifft. Ziel ist die Förderung der kulturellen Bildung an Schulen“, erklärt Graf ihr Arbeitsfeld. Dabei werden unter anderem museumspädagogische Projekte entwickelt. Ihr sei es zudem wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb des eigentlichen Unterrichts mit Kultur und Künstlern in Berührung kommen und auch mal ohne Leistungsdruck Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen können. Aufgrund ihrer beiden Arbeitsstellen kann sie dieses Anliegen nun doppelt auf den Weg bringen. Von Sandra Freundt