Planspiel für Schüler bei Rheinmetall in Trittau: So führe ich ein Unternehmen

Ein Hauch von Unternehmergeist wehte eine Woche lang um 18 Abiturienten aus Trittau und Großhansdorf, die bei dem Unternehmen „Rheinmetall Waffe Munition“ in Trittau zu einem besonderen Wirtschaftspraktikum waren. Seit 20 Jahren organisiert der VSW (Verband und Serviceorganisation der Wirtschaftsregionen Holstein und Hamburg) das computergestützte Planspiel Wiwag – dabei werden betriebs- und volkswirtschaftliche Theorie und Praxis verbunden. Im Rahmen des Planspiels werden drei Industrieunternehmen simuliert, die von den Schülern erfolgreich geführt werden müssen. Teamgeist und Miteinander werden geübt: „Die Schüler werden in Teams für drei Gruppen eingeteilt“, erläutert Franziska Neumann vom VSW, die die Schüler betreut. Die Mitglieder werden ausgewürfelt, so dass neben unternehmerischen Qualitäten auch Teamgeist und soziales Miteinander geprobt werden. „Aufgabe ist, dass die Schüler eine Firma übernehmen, die es schon seit zehn Jahren gibt, und für diese Firma eine Strategie für weitere vier Jahre festlegen“, sagt Franziska Neumann. Als Produkt haben sich die Schüler in diesem Jahr Musikboxen ausgesucht, dann wurde in Gruppen geplant und gelernt. Die heißen „All Surrounding“, „True Tones“ und „Rever AG“ und sollen funktionieren wie im wahren Leben auch. Begleitet wurden die Tage mit Vorträgen zu Aktien und Börse, Ausbildung in der Gastgeberfirma, Arbeitsrecht oder richtigem Marketing. „Ich interessiere mich für Wirtschaft und möchte eventuell BWL studieren“, begründet Celine vom Gymnasium Trittau, warum sie mitmacht. „Hier bekommt man einen guten Einblick in diese Welt.“ Die sei teilweise sehr zahlenlastig, aber ihr Studienwunsch bleibe nach der Woche bestehen. Lisa von der Trittauer Hanheideschule plant ihr Abitur in WiPo. „Da ist das Projekt eine gute Gelegenheit zum Üben“, sagt sie. Am schwierigsten sei das Planen am Anfang gewesen, als noch die Erfahrung fehlte. Am Ende der Woche können alle drei Gruppen überzeugende Strategien präsentieren. Anderer Blickwinkel als in der Klasse: „Wir machen seit 2007 dabei mit, um den Jugendlichen Orientierung für den Berufswunsch zu geben und um Nachwuchswerbung zu betreiben“, erläutert Petra Götz-Kreuter von Rheinmetall die Gastgeberrolle. Außerdem fühle sich das Unternehmen den Schulen in der Region verbunden. Der VSW möchte mit dem Angebot auch die Bereiche Schule und Wirtschaft näher zusammenbringen. „Hier erleben die Schüler einmal einen anderen Blickwinkel als in der Klasse“, sagt Franziska Neumann. „Außerdem lernen sie Teamfähigkeit, Kreativität und einen Hauch von BWL.“ Lesen Sie auch: Frische Ideen: Trittauer Schule als Think-Tank Mathe-Olympiade in Trittau: Hätten Sie es gewusst? Von Bettina Albrod

Trittau/Schulpraktikum - Planspiel für Schüler: So führe ich ein Unternehmen