Poggensee: Externer Dienstleister soll Betrieb des Freibades in Bad Oldesloe übernehmen

Wird das Freibad am Oldesloer Poggensee in gewohnter Manier wieder öffnen können? Abgesehen von den Unwägbarkeiten, die aufgrund der Corona-Pandemie bestehen, ist der Betrieb immer noch nicht gesichert. Bis dato gibt es für diese Saison noch keine Aufsicht, sodass der See entweder unbewachte Badestelle oder komplett geschlossen werden müsste. Viel Zeit bleibt indes nicht, eine Alternative zu organisieren. Auf Antrag von Stadtfraktion, Grünen und SPD soll es deshalb eine außerordentliche Sitzung des Hauptausschusses geben. Am Dienstag, 20. April, soll erneut eine Lösung angesteuert werden. Regulär würde das Gremium erst wieder am 19. Mai zusammenkommen. Bargteheider Personal keine Option mehr: Darum bemüht, dass die öffentliche Badestelle zum Schutz der Gäste bewacht wird, erlebten die Mitglieder des zuständigen Hauptausschusses gewissermaßen selbst ein Wechselbad. Erst keimte die Hoffnung auf, leihweise Personal vom Freibad in Bargteheide übernehmen zu können, da es geschlossen bleiben soll. Dann entschieden die Bargteheider Stadtvertreter, dass es doch geöffnet wird. Damit war diese Option verbaut. Lesen Sie auch Stau A1 zwischen Lübeck und Hamburg: Polizei wegen Glätte im Dauereinsatz Hammoor: „Stormarntor“ an der A1 - Neuer Autohof mit Lkw-Stellplätzen und Hotel Impfzentrum Großhansdorf: Nach Kritik neue Überdachung für Wartebereich Stadtwerke stellten zwei Lösungen anheim: Auf Antrag der Fraktionen sind jetzt wieder die Oldesloer Stadtwerke am Zug. „Wir haben der Politik mehrfach bestehende Möglichkeiten aufgezeigt“, erklärt deren Leiter Jürgen Fahl. Nach dem Rückzug der Stadtwerke Wahlstedt als bisherigem Kooperationspartner habe er den Mitgliedern des Hauptausschusses zwei Möglichkeiten aufgezeigt, von denen eigentlich keine auf Zustimmung getroffen sei. Die Mehrheit habe sich weder für eine unbewachte Badestelle ausgesprochen, noch dafür, einen externen Dienstleister zu beauftragen, um die Aufsicht am Poggensee zu gewährleisten. „Die Politik war nicht bereit, 160 000 Euro für einen privaten Dienstleister auszugeben. Vielleicht hat sich die Einstellung inzwischen geändert“, sagt Fahl. Sollte dies der Fall sein, wolle er sich mit dem Anbieter gern in Verbindung setzen, sei aber nicht sicher, ob dieser inzwischen noch personelle Kapazitäten habe. Bundesweit tätiges Unternehmen im Gespräch: Und in der Tat heißt es im gemeinsamen Antrag der drei Fraktionen, dass die Beauftragung eines Dienstleisters jetzt grundsätzlich doch in Betracht kommt. Wie der Ausschussvorsitzende Hajo Krage (SPD) auf Anfrage der LN mitteilt, sei der Vorschlag zwar zunächst abgelehnt worden. Doch nachdem es die Vereinigten Stadtwerke, die auch das Travebad betreuten, offenbar abgelehnt hätten, Personal für den Poggensee zu stellen, sei man übereingekommen, auf einen externen Anbieter zuzugehen. Krage zufolge kommt einer von drei Bewerbern, die sich während eines Interessenbekundungsverfahrens gemeldet hatten am ehesten in Frage. „Dabei handelt es sich um ein bundesweit tätiges Unternehmen, das professionell aufgestellt ist und das nötige Personal stellen kann“, sagt er. Interimslösung wie bei der Mensa: Krage räumt ein, dass Dienstleistungen wie diese normalerweise ausgeschrieben werden müssen. Doch in Anlehnung an die ebenso dringliche Zuschlagsvergabe zum Fortbestand des Mensabetriebs Anfang Februar, hält er es für denkbar, dass es auch beim Poggensee eine solche Interimslösung geben könne. Sollte es dazu kommen, gibt die Stadt fürs Freibad das Dreifache dessen aus, was ursprünglich im Haushalt für den Betrieb veranschlagt worden ist. Von Dorothea von Dahlen