Raser spülen zwei Millionen Euro in Stormarns Kassen

Trotz Corona und leerer Straßen im Frühjahr: Der Kreis Stormarn wird im laufenden Jahr erneut rund zwei Millionen Euro an Bußgeldern einnehmen. Der größte Teil stammt aus der Verkehrsüberwachung, sprich Tempokontrollen. Zugute kommen dem Kreishaushalt dabei die vielen Autobahnkilometer von A 1, A 20, A 21 und A 24. Dort kontrolliert zwar die Landespolizei, die Bußgelder gehen aber zum größten Teil an die Stormarner Kreisverwaltung in Bad Oldesloe. Schon 2019 wurden dort etwasmehr als zwei Millionen Euro an Bußgeldern verbucht. Darin enthalten sind laut Fachdienstleiter Ingo Lange auch Gelder aus dem Bereich allgemeine Ordnungswidrigkeiten. Auch 2020 werde man wohl in einem ähnlichen Bereich liegen, so Lange. Zuletzt sorgte die Landespolizei für Aufsehen, weil sie mit einem gemieteten Blitzeranhänger für mehrere Wochen in und an A-1-Baustellen die Geschwindigkeiten kontrollierte. Anhänger-Einsatz an drei Stellen: Allein im Oktober kamen an vier Tagen am Autobahnkreuz Lübeck rund 2500 Bußgeldbescheide zusammen. Die Bandbreite reichte von 60 bis 440 Euro. Der „Tagessieger“ hatte mehr als 150 km/h auf dem Tacho. „Das ist ein respektloses und rücksichtsloses Verhalten“, sagte im November Gesa Dunkelgut (CDU), Vorsitzende des Stormarner Verkehrsausschusses. Dieser Fahrer kommt nun – wie mehr als 100 andere auch – nicht um ein Fahrverbot herum. Der so genannte Enforcement Trailer war insgesamt rund zwei Monate im Einsatz, stand unter anderem auch immer wieder im Bereich der Raststätte Buddikate und bei Ratekau im Kreis Ostholstein. Mehr als 40 000 Autos und zusätzlich rund 6000 Lkw waren in dieser Zeit zu schnell. Insgesamt fuhren 1,17 Millionen Fahrzeuge in dieser Zeit an dem mobiler Blitzer entlang. Für fast 13 000 Pkw- und 2200 Lkw-Fahrer wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. „Eine Statistik über die Höhe der Bußgelder, die Zahl der Fahrverbote sowie Daten über Tatzeiten und -orten führen wir allerdings nicht“, erklärt Dennis Schneider von der Pressestelle des Landespolizeiamtes. Diese Verfahren laufen derzeit bei der Stormarner Kreisverwaltung. Dabei kann es auch zu Fahrverboten oder Führerscheinentzug kommen. Dazu kommen laut Landespolizeiamt fast 30 000 (Pkw) und 4000 (Lkw) geringfügige Verstöße, das heißt es werden Verwarnungsgelder bis zu 55 Euro verhängt. Neue Anlage des Kreises: Der Kreis Stormarn wiederum verfügt auch über eine eigenes Tempomessgerät. Vor kurzem erst wurde eine neue Eso-Anlage in Betrieb genommen. Weil nach Meinung der Grünen aber immer mehr Autos durch Stormarn fahren und die häufig zu schnell sind, wollten sie nun eine zweite Blitzanlage für den Kreis anschaffen. Im Verkehrsausschuss stellte Wiebke Garling-Witt den Antrag, 120 000 Euro im Haushalt bereitzustellen, um einen Blitzanhänger anzuschaffen. Heraus kamen nachher im Finanzausschuss 30 000 Euro, mit denen in 2021 für drei Monate ein Blitzeranhänger gemietet werden soll. Danach wolle man weiter sehen. Der Kreis Stormarn ist der einzige in Schleswig-Holstein mit nur einer mobilen Anlage. Bei der Kreisverwaltung gegen ständig Anfragen zum einen nach weiteren Kontrollen und zudem Temporeduzierungen ein. Pro Jahr gibt es momentan etwa 230 Kontrollen an 220 verschiedenen Messstellen. Von mc