Rausdorf: Das halbe Wasserrätsel ist gelöst

Die Formel, die Rausdorf bewegt, lautet H2Wo? Denn seit Jahren zahlt die Gemeinde für Abwassermengen, die laut Wasseruhren nicht eingeleitet werden.Das Rätsel um die 1800 Kubikmeter, die unbemerkt ins Abwasser gelangen, ist nun zur Hälfte gelöst: Knapp fünfzig Prozent der Mehrmenge konnte nach einer Nebelungs-Aktion im Sommer zwei Haushalten zugeordnet werden, die Regenwasser in das Abwassersystem eingeleitet haben. Woher die andere Hälfte stammt, ist weiter offen. Nebelungsaktion brachte Klarheit: Die Gemeinde Rausdorf beobachtet schon länger, dass eine Differenz besteht bei der Wassermenge, die laut Wasseruhr in das Abwassernetz eingeleitet und der Menge, die bei der Wasseruhr im zuständigen Klärwerk Witzhave gemessen wird. Im Durchschnitt kommen seit Jahren 1800 Kubikmeter Abwasser mehr dort an. Das Abwasser wird über 35 Schächte in Rausdorf nach Witzhave gepumpt, die allein Abwasser aufnehmen. 3800 Euro zur Lösung des Rätsels bereitgestellt: In der Folge waren alle Wasseruhren in den Haushalten sowie im Klärwerk geprüft und die Bürger angeschrieben worden, jedoch ohne dem Wasser auf die Spur zu kommen. Um das Rätsel der zusätzlichen Wassermassen zu lösen, hatten die Gemeindevertreter schließlich beschlossen, mit einer Nebelungsaktion nach möglichen Fremdeinleitungen zu suchen. Dafür wurden 3800 Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt, denn das Mehrwasser belastet die Gemeindekasse erheblich. Regenwasser eingeleitet: Im August war eine Fachfirma in der Gemeinde unterwegs und leitete über mehrere Tage in die 35 Abwasserschächte Rauch ein. Dann wurde beobachtet, ob der Rauch korrekt aus dem Abluftrohr auf dem Hausdach oder inkorrekt aus der Regenrinne aufsteigt. Letzteres bedeutet, dass dort Regenwasser in die Abwasserleitung eingeleitet wird, wie es tatsächlich bei zwei Haushalten der Fall ist. Suche geht weiter: „Die Betreffenden wurden aufgefordert, das zeitnah abzustellen“, erklärt Rausdorfs Bürgermeisterin Annerose Lüdtke. „Nach Berechnung haben wir somit circa knapp die Hälfte der Mehrmenge gefunden.“ Wie die Gemeinde jetzt damit umgehe, müsse noch beraten und beschlossen werden. „Da muss sich die Gemeinde natürlich nach den gesetzlichen Vorgaben richten.“ Sicher sei aber auch, dass man noch weiter suchen müsse, um auch den Rest der großen Differenzmenge zu finden. Von Bettina Albrod