Reinfeld: Betreute Grundschule wird teurer

Die Kosten für die Betreute Grundschule an der Matthias-Claudius-Schule (MCS) in Reinfeld werden angehoben. Die Stadtverordnetenversammlung hat mit 16-Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen eine Erhöhung der Beiträge um zehn Prozent in zwei Schritten beschlossen. Ab dem Schuljahr 2021/2022 kommen die ersten fünf Prozent auf die Eltern zu. 2022 werden die Gebühren um weitere fünf Prozent angehoben. Um Eltern finanziell zu entlasten, haben die Stadtverordneten die Geschwisterkindregelung geändert. Derzeit ist es so geregelt, dass für das erste Kind der volle Betrag gezahlt wird. Für jedes weitere von denselben Erziehungsberechtigten zur Betreuung angemeldete Kind ermäßigen sich die Gebühren monatlich um die Hälfte. Darüber hinaus besteht keine Möglichkeit zu weiteren Ermäßigungen. Ermäßigungen für kinderreiche Familien: Die neue Regelung sieht vor, dass für das erste Kind 100 Prozent der Betreuungsbeiträge gezahlt werden. Wenn Eltern im selben Schuljahr ein zweites Kind zur Betreuung in der Offenen Ganztagsschule der MCS anmelden, werden 50 Prozent Geschwisterkindermäßigung auf den Jahresbetreuungsbeitrag angerechnet. Für das dritte Kind werden 75 Prozent Geschwisterkindermäßigung auf den Jahresbetreuungsbeitrag abgezogen. Ab dem vierten Kind gibt es 100 Prozent Geschwisterkindermäßigung auf den Jahresbetreuungsbeitrag. Die Verpflegungskosten sind von den Eltern zu tragen. Mögliche Unterstützungsleistungen, zum Beispiel Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, müssen die Erziehungsberechtigten eigenständig zu beantragen, sie werden nicht vom Schulträger zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kann für das erste Kind eine Ermäßigung des Betreuungsbeitrages in Höhe von 25 Prozent beantragt werden, wenn Arbeitslosengeld II, Grundsicherungsleistungen, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Asylbewerberleistungen bezogen werden. Bei geringem Einkommen ist die Grenze der Grundsicherungsleistungen nach dem SGB XII Bewertungsmaßstab. 25 Kinder pro Gruppe: Die Anzahl der Betreuungsplätze wird auf maximal 25 Kinder pro Betreuungsgruppe begrenzt. Die Anmeldung für die Betreute Grundschule gilt für die gesamte Grundschulzeit. Eine vorzeitige Kündigung muss drei Monate vor Schuljahresende, also bis zum 30. April eines Jahres schriftlich beim Schulträger eingehen. Die Vergabe der Betreuungsplätze erfolgt nach folgenden Kriterien: 1.) Sozialer Härtefall (z. B. Alleinerziehende Erziehungsberechtigte, Berufstätigkeit beider Erziehungsberechtigter). 2.) Es ist bereits ein Geschwisterkind in der Betreuten Grundschule angemeldet. Alle weiteren zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze werden im Losverfahren entschieden. Mehr Betreuer: Die Personalausstattung der Betreuungsgruppe wird auf zwei Betreuungskräfte pro Betreuungsgruppe bis zum Jahr 2024 ausgeweitet. Aufgrund der Pandemiesituation wird im laufenden Schuljahr von einer Veränderung in den Betreuungsgruppenzusammensetzungen Abstand genommen, das heißt, es gibt keine Aufteilung oder Wahlmöglichkeit nach Tagen oder Früh- und Spätbetreuung. Die angemeldeten Kinder müssen in ihren Gruppen (Kohorten) verbleiben – sowohl am Morgen wie auch am Nachmittag. Von Britta Matzen