Sanierung beendet: Autobahn 1/A1 bei Ahrensburg ist wieder frei

Über Monate war der Engpass eine Geduldsprobe für die Verkehrsteilnehmer: Am Freitag ist die Sanierung des Baustellenabschnitts auf der Autobahn 1 zwischen Ahrensburg und Buddikate fertiggestellt worden. Sie erfolgte als Pilotprojekt bei der Reform der Autobahn-Zuständigkeiten. Denn am 1. Januar 2021 gehen die Planung, Instandhaltung und der Bau von Autobahnen von den Ländern auf den Bund über, der dafür die Autobahn GmbH gegründet hat. Zuständig ist diese dann für über 13 000 Autobahnkilometer in Deutschland. Für den jetzt fertiggestellten, sechs Kilometer langen Abschnitt auf der A 1 zeichnete die Niederlassung Nord der neuen GmbH bereits verantwortlich. Sanierung lief schneller und billiger als geplant: „Die Arbeiten sind schneller fertig geworden als geplant“, erklärte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, der die Fahrbahn symbolisch freigab. Mit 15,9 Millionen Euro blieben auch die Kosten leicht unter der Schätzung von 16,4 Millionen Euro. Wegen der Schäden hatte bisher ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern gegolten. „Als Teil des transeuropäischen Fernstraßennetzes kommt dieser Autobahn eine enorme Bedeutung zu“, so Buchholz weiter. Mit dem Baurecht für die Fehmarnbeltquerung würden Skandinavien und Europa miteinander verbunden. Der Übergang der Zuständigkeit vom Land an den Bund sei nicht in einem Tag zu leisten, sondern ein Prozess. „Schleswig-Holstein und Hamburg haben das mit dem Pilotprojekt schon ein Jahr vorgezogen.“ Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Niederlassung Nord. Betonkrebs hatte die Fahrbahn zerstört: Nötig geworden war die Sanierung, weil durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion der Beton der Fahrbahn zersetzt worden war, umgangssprachlich Betonkrebs genannt. Die Schäden in der Betonstruktur konnten nicht ausgebessert, sondern mussten ganzheitlich saniert werden. Die alte Fahrbahn mit einer Fläche von 91 000 Quadratmetern wurde dafür innerhalb von acht Tagen mit sechs Großfräsen und acht Sattelzügen entfernt. Anschließend wurde auf einer Breite von 15,25 Metern eine neue Betondecke aufgebracht. Zeitweise war für die Arbeiten ein eigenes Betonmischwerk auf der A 1 erstellt worden. Stephan Krenz, Vorsitzender der Autobahn GmbH, gratulierte zur größten Maßnahme der GmbH in 2020 und lobte die Zusammenarbeit von Bund und Land. „Die Niederlassung Nord ist ein Beispiel dafür, wie der Übergang von den Auftragsverwaltungen der Länder zur Autobahn GmbH funktioniert.“ Klaus Franke Direktor der Niederlassung Nord, betonte, dass es gelungen sei, das Projekt parallel zur laufenden Verwaltungsreform umzusetzen. „Das ist eine große Leistung der Kolleginnen und Kollegen.“ Freie Fahrt gibt es einen Monat früher als geplant auch wieder in Witzhave: Am 20. November wird der Ersatzneubau der L 94-Brücke über die Corbek in Witzhave soweit fertig, dass der Verkehr auf der L 94 wieder rollen kann. Die alte Brücke aus dem Jahr 1954 ist wegen Schäden durch eine neue Stahlbetonrahmenbrücke ersetzt worden. Die Gesamtkosten blieben im vorgesehenen Rahmen von etwa einer Million Euro. Auch Arbeiten am Kreuz Lübeck abgeschlossen: Zeitgleich ist auch der Bauabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Lübeck und Lübeck-Zentrum mit einer Länge von 5,5 Kilometern freigegeben worden. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die Anschlussstellen Lübeck-Moisling und Lübeck-Zentrum saniert. Zur neuen Fahrbahn kamen hier noch Entwässerungsrinnen und Schutzeinrichtungen dazu. In Lübeck liegen die Kosten bei 22 Millionen Euro. Restarbeiten nötig: Dort müssen noch Restarbeiten erfolgen, die Freigabe der vollen Dreistreifigkeit der Autobahn in beiden Bereichen soll am 11. Dezember erfolgen. Bis dahin müssen die provisorischen Überfahrten entfernt, die Fahrzeugrückhaltesysteme wieder hergestellt sowie die Baustelleneinrichtungen abgebaut werden. Lesen Sie auch: Feuer auf Stubbendorfer Pferdehof: Bewohner haben alles verloren Schwerer Unfall auf der B 404 bei Trittau: Eine Person lebensgefährlich verletzt Von Bettina Albrod