Schimmelbefall: Sportlerheim Hamberge wird saniert und aufgestockt

Das Sportlerheim Hamberge ist noch gar nicht so alt, aber es gibt ein massives Schimmelproblem. Zwischen 2000 und 2005 wurde der Bau errichtet. Ob dabei bautechnische Fehler gemacht worden sind oder ob Verhaltensfehler die Ursache sind, darüber kann nur spekuliert werden. „Das war damals Stand der Technik, es so zu bauen. Aber leider hat sich die Feuchtigkeit im höchsten Punkt des Daches gestaut, und dadurch ist es zur Schimmelbildung gekommen“, teilt der 1. Vorsitzende des SV Hamberge, Stefan Stapel, mit. Die Schimmelsporen hätten sich unter der Dämmung des Daches breitgemacht. „Die Feuchtigkeit hat sich darunter gestaut und die Dachbalken angefressen, dementsprechend war die Schimmelbildung. Das sah nicht gut aus. Im Sommer, als es heiß war, tropfte sogar Wasser aus der Decke.“ Der Sportverein habe sich deshalb für eine Sanierung entschieden. „Und eine Erweiterung haben wir gleich mitgeplant. Denn unser Verein ist in den letzten drei, vier Jahren von 350 Mitgliedern auf 600 angewachsen“, informiert der Vorsitzende. Entsprechend seien mit dem Sportlerheim die Kapazitätsgrenzen erreicht. Sportlerheim wird um zweite Etage erweitert: Zunächst haben der Vereinsvorstand und der Architekt überlegt, wie sie eine Erweiterung am besten umsetzen können. Soll man nach vorne, zur Seite oder nach hinten anbauen? „Wir befinden uns im Außenbereich, das heißt, das Bauen ist hier nicht ganz einfach“, sagt der Hamberger Architekt Maik Kofler. Nach einem Brainstorming sei die Idee mit der zweiten Etage entstanden. Die sei gut angekommen, auch die Gemeinderatssitzung habe die Pläne befürwortet. Gemeinde Hamberge bezuschusst das Bauvorhaben: Um eine Etage mit 250 Quadratmeter Grundfläche soll das Gebäude nun erweitert werden. „Der vordere Teil des Vereinsheims bleibt, wir werden beim hinteren Teil eine Etage aus Holz draufsetzen“, erläutert der Architekt. Optisch soll die Fassade dem Anbau der Hamberger Grundschule angeglichen werden mit einer Verkleidung aus Lärchenholz. Innen ist ein multifunktionaler Bewegungsraum vorgesehen sowie zwei neue Umkleideräume und WCs. Mit 314 000 Euro ist das Bauvorhaben veranschlagt. Die Gemeinde bezuschusst die Erweiterung, ein Teil soll über Fördergelder finanziert werden, den Rest trägt der Verein. „Es geht ein sehr großer Dank an die Gemeinde, ohne sie würde es nicht gehen. Auf der letzten Sitzung hat sie beschlossen, uns großzügig zu unterstützen“, sagt Stapel. In welchem Umfang genau – darüber sei Stillschweigen vereinbart worden. 300 Arbeitsstunden in Eigenleistung: Der Bauantrag wurde bereits beim Kreisbauamt eingereicht. „Eine positive Bauvoranfrage haben wir bereits“, sagt der Architekt. Stapel: „Sobald die Genehmigung da ist, wollen wir loslegen, sodass wir im Sommer fertig sind.“ Auch die Abbrucharbeiten sind bereits gestartet. Die Vereinsmitglieder haben in den vergangenen Wochen 300 Arbeitsstunden in Eigenleistung investiert. Sie haben die Dämmung rausgerissen und die Wände freigelegt. Die von Schimmel befallenen Balken werden komplett entfernt, wenn das Dach beim Start der Bauarbeiten komplett runtergenommen wird. Im Sportverein Hamberge von 1971 sind zahlreiche Sportarten vertreten: Fußball, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Fitness für alle Altersklassen, Kinderturnen, Kanusport und neuerdings auch Hobby-Horsing, eine Sportart, bei der selbst gefertigte Steckenpferde zum Einsatz kommen. Info www.svhamberge.de Neuer Multifunktionsraum: Besonders freuen sich die Hamberger Sportler auf den neuen Multifunktionsraum. „Durch den neuen Raum sind wir nachher wesentlich flexibler. Tanz, Yoga, Herzsportgruppen – all solche Sachen können wir als Kursangebot machen. Das ist heute gefragt. Wir können dann auch Krankenkassen-Kurse anbieten, das ist interessant für viele, die sich nicht an einen Verein binden wollen“, so Stapel. Von Britta Matzen