Schulen in Bad Oldesloe beteiligen sich an dem Lernsommer

„Der Lernsommer ist eine hervorragende Idee“, sind sich die Ida-Ehre- und die Theodor-Storm-Schule einig und setzten den Vorschlag des Ministeriums, in den Sommerferien Unterricht anzubieten auch sofort in die Tat um. Denn die direkt nach den Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie ab März angebotene – meist digitale – Lerninitiative erreichte nicht alle Kinder. Einige hatten die technischen Möglichkeiten nicht, anderen fehlte von zu Hause aus die Unterstützung. Damit jedoch niemand zurückbleibt, bieten beide Oldesloer Gemeinschaftsschulen nun den Sommerunterricht an. TSS setzt auf individuellen Kursplan: Mathe, Englisch und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) stehen dabei an den Vormittagen der ersten beiden Ferienwochen der TSS auf dem Programm. „Alle Schüler der Klassen 5 bis 8 konnten sich dazu freiwillig anmelden. Diese haben dann einen speziell auf sie zugeschnittenen Kursplan bekommen“, erklärt Schulleiter Martin Nirsberger. Die einzelnen Gruppen (bis zu acht Schülern) sind dabei teilweise auch gemischt über die Jahrgänge verteilt. Mit mehr als dreißig Anmeldungen ist der Schulleiter sehr zufrieden. Vier Lehrkräfte und eine externe Kraft haben sich sofort bereit erklärt, den Unterricht durchzuführen, und hätten sogar noch eine Woche dran gehängt. „Da hab ich aber den Riegel vorgeschoben. Unser Kollegium hat in den letzten Monaten übermenschliches geleistet, da müssen auch sie „unterrichtsfreie Zeit“ haben“, betont Nirsberger. IES bietet künstlerische Projekte mit an: Als Schule mit musischem Schwerpunkt hat die IES ein etwas anderes Konzept erarbeitet. So werden in den Ferienwochen 2 (7.und 8. Klasse), sowie 3 und 4 ((5. und 6.) zwar ebenfalls die Kernfächer Mathe, Englisch und Deutsch unterrichtet, jedoch durch ein Malprojekt und Kurse in „Medienmethoden“, Drucktechnik und Marimba-Bau erweitert. Das lockert das Ganze etwas auf, Görge Schüchler als Pädagogischer Koordinator betont jedoch: „Die Angebote im Lernsommer sind nicht als verlängerte Ferienpassaktionen zu verstehen.“ Die Schüler, die am Programm teilnehmen, wurden vorab gezielt angesprochen, ob sie sich freiwillig anmelden wollen. Schüchler ist dabei wichtig, dass es hier nicht nur um lernschwache Kinder geht. „Das Homeschooling hat bei einigen nicht gut oder gar nicht funktioniert. Diese wollen wir mit dem Lernsommer auffangen, ihr Selbstbewusstsein stärken und sie für ein eventuell erneutes digitales Lernen fit machen“, erklärt er. 42 Anmeldungen sind bei ihm und Mitorganisatorin Frederice Graf eingegangen. Für die Durchführung haben sich direkt die Lehrkräfte Bianca Hase und Kristina Ott bereit erklärt. Lernsommer auch für folgende Jahre? An beiden Schulen ist man gespannt, wie es laufen wird. Sowohl Martin Nirsberger als auch Görge Schüchler können sich, wenn der Lernsommer gut funktioniert, jedoch vorstellen, diesen auch für folgende Sommerferien als festes Angebot ins Schulprogramm aufzunehmen. Lesen Sie auch Schleswig-Holstein: Nur jede fünfte Schule macht mit beim Lernsommer Schulleitungen wegen Corona unter Dauerstress Von Sandra Freundt