Silobrand in Reinfeld: Feuerwehren hatten Probleme mit Löschteichen

Als die ersten Feuerwehrleute nach dem Alarm am Einsatzort eintrafen, quoll bereits dunkler Rauch aus dem Abzug des Späne-Silos heraus. Vermutlich durch einen Funkenflug aus der darunter liegenden Heizungsanlage hatten die gelagerten Späne Feuer gefangen. Zu etwa einem Drittel war der Bunker mit Holzspänen gefüllt. Sofort wurde die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe in Stellung gebracht und die Brandbekämpfung mit mehreren Trupps unter Atemschutz eingeleitet. Schnell konnte das Feuer im Bunker unter Kontrolle gebracht werden. Firmenchef Reiner Voß war die Erleichterung darüber anzusehen. „Neben dem Silo steht meine teuerste Halle, da lagern Maschinen für vier Millionen Euro drin“, sagte er. Es kam nur dunkler Schlamm aus den Rohren: Doch die Erleichterung kam zu früh: Noch während der routinemäßigen Kontrollarbeiten drang plötzlich schwarzer Rauch aus dem Dach der Maschinenhalle. Das Feuer hatte aus dem Silo heraus die Dachbalken unter der Wärmedämmung erfasst. Dadurch entwickelte sich jetzt der Einsatz sehr personal- und zeitintensiv. Die Freiwillige Feuerwehr Barnitz wurde deshalb nachalarmiert, um die Wasserversorgung zu sichern. Um genügend Wasser an die Brandstelle zu schaffen, baute sie eine Wasserversorgung über eine längere Wegstrecke auf. Doch statt des dringend benötigten Löschwassers kam zunächst nur dunkler Schlamm aus dem Rohr heraus: „Das Teil war völlig verschmutz und wurde bestimmt mehrere Jahre lang nicht gewartet“ sagte ein Feuerwehrmann und holte wütend den Dreck aus dem Stutzen heraus. Untragbarer Zustand der Löschteiche: Zuständig für den Löschteich sind die Stadtwerke, deren technischer Werksleiter Heiko Gerstmann auch gleichzeitig Bürgermeister der Stadt Reinfeld ist. Feuerwehrleute haben den Bürgermeister bei seinem kurzen Besuch an der Brandstelle nicht nur auf diesen untragbaren Zustand, sondern auch auf die verwahrloste Zuwegung und den allgemeinen Zustand der Teiche offiziell aufmerksam gemacht, aus einem Steg über den Teich wuchsen beispielsweise schon armdicke Birken heraus. Löscharbeiten auf dem Dach schwierig: Schwierigkeiten machten auch die Löscharbeiten auf dem Dach. Dazu wurden zunächst mehrere Trupps mit Rettungsleinen an der Drehleiter gesichert. Danach öffneten die Feuerwehrleute mit der Rettungssäge das Dach der Halle und löschten die brennenden Dachbalken ab. Diese Arbeiten dauerten mehrere Stunden lang an. Gegen 22 Uhr wurde unter Feuerwehraufsicht und einer beauftragten Fachfirma der Spänebunker geleert und die verblieben Glutnester mit Wasser und Netzmittel abgelöscht. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch unbekannt. Für Firmenchef Voß blieb am Ende aber immerhin die Erleichterung, dass die in der Halle untergebrachten Maschinen unbeschadet geblieben sind. Ausbreitung auf Halle verhindert: Aufgrund der langen Dauer des Einsatzes wurde alle Einsatzkräfte durch die Betreuungsgruppe des ASB mit Getränken und warmen Speisen versorgt, danach zog Einsatzleiter Gerd-Heinrich Riemann erleichtert Bilanz: „Dank der umfangreichen Kontrollarbeiten und der schnell eingeleiteten Brandbekämpfung konnte die Entstehung des Brandes eingedämmt und dessen Ausbreitung auf die Halle verhindert werden“. Menschen seien nicht verletzt worden, die Brandstelle habe nach zehn Stunden an den Eigentümer zurückgegeben werden können. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens können nach Mitteilung der Polizei noch keine Angaben gemacht werden. Zur genauen Brandursache sind derzeit noch keine Angaben möglich. Die Kriminalpolizei in Bad Oldesloe hat die Ermittlungen aufgenommen. Lesen Sie auch: Reinfeld: Silobrand hält Feuerwehren in Atem Volvo gerät während der Fahrt auf der A 1 in Brand Feuer in Kita in Glinde: Paletten-Spielburg komplett zerstört Per Haftbefehl gesuchter Mann bei Kontrolle in Siek erwischt Von Peter Wüst

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