So erleben Oldesloer Jugendliche Corona

Während der Vorhabenwoche an der Theodor-Storm-Schule hatten Schülerinnen und Schüler nun die Möglichkeit, sich an mehreren Projekten des Kulturbereichs der Stadt Bad Oldesloe zum Thema Corona zu beteiligen. Während im Geschichtsunterricht Gedanken für die Oldesloer Zeitkapsel für die Zeit nach Corona zu Papier gebracht werden konnten, nutzten einige Klassen auch die Möglichkeit, ihre persönlichen Erfahrungen in jeweils 60-sekündigen Videoaufnahmen in der Video-Box zu teilen. Die Oldesloer Zeitkapsel ist ein gemeinsames Projekt des Kultur- und Bildungszentrums und des Vereins „Wir für Bad Oldesloe“. Die Video-Box entstand wiederum in Zusammenarbeit zwischen Kulturbüro und Stadtarchiv. Genauer Zeitplan für Kohorten: Zum Einsatz kam die Video-Box auf dem Schulhof der Theodor-Storm-Schule. Da derzeit an den Schulen nach dem Kohortenprinzip verfahren wird, erschienen die Schülerinnen und Schüler in fest eingeteilten Gruppen. Martin Nirsberger, Schulleiter der Oldesloer Gemeinschaftsschule, hatte bereits im Vorfeld alle nötigen Vorkehrungen getroffen und für einen festen, den Infektionsschutz berücksichtigenden Ablaufplan gesorgt. „Die Koordinatoren haben ihre Schüler vorab über das Projekt informiert und ihnen freigestellt, sich daran zu beteiligen oder nicht“, so Nirsberger. „Auf Basis der Rückmeldungen haben wir dann einen genauen Zeitplan erarbeitet, nach dem die einzelnen Schülerinnen und Schüler in den ihnen zugewiesenen Gruppen die Video-Box nutzen können.“ Die Zeitfenster zwischen den Wechseln der einzelnen Schülergruppen boten zudem auch den Lehrkräften der TSS die Möglichkeit, in der Video-Box Platz zu nehmen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Zusammen mit der Video-Box war ebenso der Oldesloer Zeitkapsel-Briefkasten vor Ort. Während sich die Video-Box eher mit der zeitgeschichtlichen Dokumentation des gegenwärtigen Pandemie-Erlebens befasst, verfolgt das Oldesloer Zeitkapsel-Projekt das Ziel, auf die Zukunft gerichtete Visionen für die Zeit nach Corona zusammenzutragen und zu konservieren. In der Video-Box hatten sich unlängst auch Oldesloer Senioren geäußert. „Habe mich teilweise wie im Käfig gefühlt“: Simon (9a) sagte zum Beispiel: ,,Am Anfang war es noch relativ normal, aber dann wurden die Maßnahmen und Regeln immer strenger. Die Schulen wurden geschlossen und man konnte nicht mehr so richtig raus gehen. Mittlerweile kann man schon wieder viel mehr machen, auch wenn das Einkaufen mit Maske immer noch nervt.“ Darvin (9a) hatte gehofft, dass es schnell einen Impfstoff geben wird: „Aber das war leider nicht so. Ich habe mich teilweise wie im Käfig gefühlt, schon sehr eingeschränkt. Jetzt ist es aber auch wieder besser, da alles gelockert wurde.“ „Viel besser, in der Schule zu lernen“: Ayleen, ebenfalls aus der 9a, fand den Lockdown „sehr anstrengend. Ich bin gerne draußen und werde, wenn ich zu lange zu Hause bin, wahnsinnig. Ich fand auch, dass es viele Polizeikontrollen gab. Ich bin froh, wieder in der Schule zu sein. Es ist viel besser, in der Schule zu lernen als nur zu Hause. “ Alle Schriftstücke werden ungelesen für die kommenden zehn Jahre in einer Zeitkapsel vergraben und erst 2030 der Öffentlichkeit präsentiert. Das Zeitkapsel-Projekt wird derzeit von vielen Schulen in Bad Oldesloe genutzt. An der Theodor-Storm-Schule setzte man sich im Geschichtsunterricht auf diese Weise mit dem Thema Corona auseinander. „Das Zeitkapsel-Projekt ist eine schöne Idee und gab den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit der Pandemie und ihren möglichen Auswirkungen auf die Zukunft zu beschäftigen“, resümiert Martin Nirsberger. Von LN