So viel Vermögen haben die Stormarner

Fast 6,2 Billionen Euro beträgt das Gesamtvermögen der Deutschen. Das geht aus der jüngsten Studie der Deka-Bank hervor. Doch dieses Geld sei zu mehr als 40 Prozent in niedrig verzinsten Anlagen wie Giro- und Tagesgeldkonten sowie auf dem guten alten Sparbuch angelegt. „Und die Stormarner Bürger bilden da leider keine Ausnahme“, sagt Svantje Lieber, Regionalleiterin Mitte der Sparkasse Holstein. Hier liegt der Anteil sogar bei mehr als 50 Prozent. Nach Berechnungen der Deka-Bank, dem Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen, verlieren so deutsche Sparer auf Jahressicht rund 37 Milliarden Euro an Kaufkraft. Für den durchschnittliche Stormarner ist das ein jährlicher Verlust an Kaufkraft in Höhe von 464 Euro. Und die Niedrigzinsphase dürfte nach Meinung fast aller Banker noch einige Jahre anhalten. Svantje Lieber: „Die Anleger sollten einen Wechsel in andere Anlegeklassen in Erwägung ziehen, zum Beispiel Aktien.“ Nummer eins in Schleswig-Holstein: Die Stormarner könnten so viel Geld geschickt anlegen wie keine anderen Bürger in Schleswig-Holstein – zumindest im statistischen Vergleich. Mit einem Geldvermögen pro Bürger von rund 60 500 Euro im Durchschnitt liegt der wirtschaftsstarke Kreis auch in diesem Bereich deutlich vor Pinneberg (57 900 Euro), Segeberg (54 700), Rendsburg-Eckernförde (53 700) und dem Herzogtum Lauenburg (53 100). „Stormarn profitiert von der Nähe zu Hamburg, einer überdurchschnittlichen Kaufkraft und einer extrem niedrigen Arbeitslosenquote von drei Prozent“, erklärt Svantje Lieber. Schlusslichter sind die vier kreisfreien Städte Lübeck (39 800), Flensburg (38 200), Kiel (38 000) und Neumünster (37 700). Der Schnitt in Deutschland liegt bei 51 800 Euro, in Schleswig-Holstein bei genau 50 000 Euro. Bundesweit vorn liegen – unter 401 Kreisen und Städten – Starnberg (91 000 Euro), der Kreis München (82 700) und der Hochtaunuskreis (79 300). Stormarn folgt auf Platz 82 knapp hinter Trier-Saarburg und vor Neu-Ulm. 234 Euro monatliches Sparpotenzial: In Stormarn selbst liegt etwas überraschend die Gemeinde Braak weit vorn mit einem Geldvermögen von bemerkenswerten 94 600 Euro. Dahinter folgen das kleine Rausdorf mit 82 837 Euro und die vermeintliche Millionärsgemeinde Großhansdorf (78 427). Schlusslicht ist hier Heilshoop mit 46 400 Euro, Vorletzter Bad Oldesloe (49 298). Knapp vor der Kreisstadt liegen mit Heidekamp und Rehhorst zwei weitere Nordstormarner Gemeinden. Von den 60 500 Euro hat der Stormarner rein statistisch etwa die Hälfte – niedrig verzinst – bei der Bank angelegt. Knapp ein Viertel entfallen auf Lebensversicherungen, der Rest auf Investmentfonds, Aktien und Schuldverschreibungen. Monatlich haben Stormarns Bürger laut Dekabank 234 Euro für die Geldanlage zur Verfügung. Wertpapier-Barometer: Nur etwa sieben Prozent der Stormarner besitzen demnach Aktien, knapp 17 Prozent investieren in Fonds. Landes- und bundesweit liegt der Stormarner damit zwar über dem Schnitt, insgesamt sei in Deutschland aber der Anteil der Wertpapierbesitzer im Vergleich mit anderen Industrieländern sehr niedrig. Trotz der weitgehend konservativen Anlagestrategie liegt auch das Interesse der Stormarner an Wertpapieren deutlich über Landes- und Bundesschnitt. Das zeigt das Wertpapier-Barometer der Deka-Bank, welches sich aus amtlichen Statistiken, repräsentativen Befragungen und mittlerweile sogar Google-Suchdaten speist. Für Stormarn wurde ein Indexwert von 109,1 ermittelt – gegenüber 100 in Deutschland und 101,1 in Schleswig-Holstein. Lesen Sie auch: Wofür gab der Kreis einst am meisten Geld aus? Von Markus Carstens

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