Stormarn: 26 neue Corona-Fälle übers Wochenende

Gut sieben Monate sind nun seit Beginn der Corona-Pandemie vergangen, und der Kreis Stormarn zählt mit Stand Montagmittag 777 klinisch bestätigte Covid-19-Fälle. Über das Wochenende kamen 26 Neuinfektionen hinzu. Von den Infizierten befinden sich nach Angaben des Kreises 104 aktuell in Quarantäne, dazu kommen Hunderte Kontaktpersonen. Vier Personen befinden sich weiter in stationärer Behandlung. Innerhalb der vergangenen sieben Tage zählte der Kreis 69 Neuinfektionen, das entspricht einem Inzidenzwert von 28,3 Infektionen pro 100 000 Einwohnern. Verwaltungsstab tagt seit Montag wieder: Aufgrund der Summe der Neuinfektionen hat Landrat Dr. Henning Görtz die Arbeit des Verwaltungsstabes der Kreisverwaltung wieder aufnehmen lassen, um das Infektionsgeschehen zu bewerten und Maßnahmen zu beraten, die dem entgegenwirken können. Am Montag tagte der Stab erstmals wieder seit dem Frühjahr. „Die Infektionsquellen sind ebenso vielfältig wie die Auswirkungen in vielen Lebensbereichen“, sagt Görtz. „Auf Feiern, beim Sport oder auf Reisen treten Infektionen auf, deren Verbreitung dann für Kitas, Schulen oder Betriebe gravierende Auswirkungen hat.“ Besondere Risikobereiche mit auffällig hohen Zahlen hat das Gesundheitsamt des Kreises derzeit noch nicht ausgemacht. Auch lokale Hotspots gebe es nicht. „Die neuen Infektionen verteilen sich gleichmäßig über den gesamten Kreis“, sagte Görtz auf LN-Nachfrage. Große Mühe bereite die Kontaktverfolgung. Die infizierten Personen würden stets eine Vielzahl von Kontakten angeben. Unterstützung erhält das Gesundheitsamt weiter von Mitarbeitern der Bundeswehr. Görtz überzeugte sich am Montag selbst von der „super Zusammenarbeit“. Er selbst hatte bereits vor zwei Wochen entsprechende Anfragen gestellt. Alles Wichtige aus Bad Oldesloe und Co. jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem Postfach. Klicken Sie hier, um unseren kostenlosen Newsletter für den Kreis Stormarn zu abonnieren! Kritischer Wert liegt bei 35: Für den Fall, dass der Inzidenzwert in Stormarn den Wert 35 erreicht, könnten durch eine Allgemeinverfügung vorübergehend Maßnahmen angeordnet werden, die geeignet erscheinen, die Infektionsdynamik zu stoppen und wieder einzudämmen. Dazu gehören zum Beispiel eine Ausweitung der Maskenpflicht, Einschränkungen für private Feiern und Veranstaltungen sowie die Einführung einer Sperrstunde in der Gastronomie. „Die 35 sind die erste Grenze“, sagt Görtz. Nebenan in Hamburg wurde am Montag bereits die 50 gerissen. Landrat Görtz: „Nur gemeinsam kann es uns gelingen, den schnellen Anstieg der Infektionszahlen in unserem Kreis wieder zu begrenzen, um das Erreichen des weiteren Grenzwertes von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen möglichst zu verhindern und die Menschen zu schützen. Mein Appell: Abstand halten, die Regeln und Empfehlungen beachten und Rücksicht nehmen.“ Neues Corona-Testzentrum in Trittau: Unterdessen soll es im Kreis wieder ein Testzentrum geben – diesmal unter Regie der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). Geplant ist es in der Gemeinde Trittau, die zentral liegt für Bürger aus Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg. Die KVSH und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Schleswig-Holstein richten insgesamt zehn Testzentren im Land ein, um in der kalten Jahreszeit bis zum Frühling die erforderlichen Testmöglichkeiten sicherzustellen und damit die niedergelassene Ärzteschaft zu entlasten. Folgende Standorte sind neben Trittau zurzeit in Planung: Flensburg, Heide, Kiel (zwei), Lübeck, Bredstedt, Rendsburg und Elmshorn. Die vorhandenen mobilen Einheiten stünden weiterhin für größere Ausbruchsgeschehen zur Verfügung. Von Markus Carstens