Stormarn: Abiturienten aus Elmenhorst gründen neues Sozialnetzwerk

Was will ich werden, wenn ich groß bin? Für Kinder sind Antworten wie Pilot oder Astronaut naheliegend, aber wie sieht das nach dem Schulabschluss aus? Vor dieser Frage standen auch die Abiturienten Philipp Özren und Julian Risse aus Elmenhorst. Sie suchten nach Erleuchtung im Internet und entdeckten dabei, dass es kein optimales Angebot zur Berufsfindung gibt. Aus dieser Erkenntnis hatten sie die Idee zu einem sozialen Netzwerk zur Berufsberatung für Jugendliche. Sie entwickelten ihr Netzwerk „stick-to“. „Was mache ich nach der Schule? Das ist eine Frage, die sich alle stellen“, erzählen Özren und Risse. Auch sie surften im Netz und gingen zu Berufsberatern, aber das reichte ihnen zur Orientierung nicht aus. „Bei der Berufsberatung soll man am besten schon wissen, in welche Richtung es beruflich gehen soll“, erklärt Philipp Özren. „Wenn man aber noch gar nichts weiß, hilft das nicht weiter.“ Er machte einen Online-Test und erfuhr, dass er zu hundert Prozent für Chemie, Soziologie oder Schauspiel geeignet sei. „Das ist sehr vage“, so Özren, der demnächst ein Jurastudium beginnt. Viele Themen zur Berufsorientierung: Gemeinsam mit Julian Risse machte er eine kleine Umfrage mit dem Ergebnis, dass 89 Prozent der Jugendlichen sich über ihre Berufswahl austauschen. Schließlich gehe es dabei um eine Lebensentscheidung. „Bei einem Spaziergang durch das Dorf hatten wir dann die Idee für ein Netzwerk zur Berufsorientierung für Jugendliche“, sagt Risse. „Darin geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern um das Teilen von Erfahrungen.“ Praktikumsberichte, ein Bereich zu neuen Berufen, die noch nicht jeder kennt, Jobkarten mit Infos, die verschiedene Berufe vorstellen, welche Voraussetzung für welchen Job nötig sind – in ihrem Netzwerk wollen die 18-Jährigen vielfältige Themen zur Berufswahl vereinen. „Wir wollen den Austausch fördern und durch die Auseinandersetzung mit dem Thema zur Selbstfindung beitragen“, sagen sie. Zielgruppe sollen alle ab 14 Jahre sein – dann stehe in der Schule das erste Berufspraktikum an. Mit ihrem Netzwerk „stick-to“ nehmen die Elmenhorster, die auch schon bei „Jugend forscht“ weit vorn lagen, an dem Wettbewerb „ StartUpTeens “ teil. „Per Online-Voting ist unsere Idee schon unter die ersten Fünf gekommen“, sagen die jungen Entwickler, die auch ein Video dafür entwickelt haben. Nun hoffen sie, dass noch viele für ihre Idee stimmen. „Für uns voten kann man unter stick-to.de/voting oder auf der StartUPTeens Website StartUPTeens.de.“ Start ist Anfang 2021: „Wir nehmen auch gerne Anregungen entgegen, wie man das Netzwerk noch verbessern kann“, betont Risse – er will Betriebswirtschaftslehre studieren. Falls jemand mit ihnen zusammenarbeiten würde, seien sie auch dafür offen. Denn das Projekt soll neben dem Studium weiterlaufen. „Anfang 2021 gehen wir mit www.stick-to.de an den Start. Der Name kommt von stick together – haltet zusammen.“ Von Bettina Albrod