Stormarn: Corona verursacht hohe Kosten beim Kreis

Schon einen Monat nach Beginn der Corona-Krise wurde Mitte März in der Stormarner Kreisverwaltung vom Fachdienst Gefahrenabwehr die Summe von 500 000 Euro für die Bewältigung der Pandemie bei der Kämmerei beantragt. 100 000 Euro waren dabei als Personalkosten für das Ehrenamt vorgesehen, 400 000 Euro für die Beschaffung. „Bei den Ehrenamtlern entstehen Ansprüche für den Lohnersatz, wenn sie an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz fehlen“, erklärt Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr. Gesamtsumme 680 000 Euro: Zweieinhalb Wochen später wurden nochmals weitere 180 000 Euro für Schutzausrüstung beantragt. Grund war der steigende Marktpreis für Kittel, Masken und Co. Die Corona-Gesamtsumme stieg damit auf 680 000 Euro, für die nun die Kreispolitiker ihr Okay geben mussten. Das taten sie im Rahmen der Sitzung des Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschusses. „Eine große Summe, die uns sehr aufgeschreckt hat“, sagte Wolfgang Gerstand, Vorsitzender des Ausschusses, der sich dann aber von Andreas Rehberg das Zustandekommen erklären ließ: Das Corona-Testzentrum in Ahrensburg wurde von Ehrenamtlern des THW betrieben, für die es Lohnausfälle auszugleichen galt. Dazu kam ein Sicherheitsdienst. Sporthalle als Notkrankenhaus: Ehrenamtlich tätige Mitarbeiter wurden laut Rehberg auch für andere Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes benötigt, unter anderem für Vorbereitungen eines eventuellen Umbaus der Stormarnhalle in Bad Oldesloe. Diese war und ist auch weiterhin als Notfall-Krankenhaus angedacht, falls die Kapazitäten der Kliniken nicht ausreichen sollten. In der Spitze könnten 100 Personen dort untergebracht und betreut werden. 150 000 Euro hatte der Kreis dafür eingeplant. Dieses Geld wurde nicht in Anspruch genommen. Der Fachdienst benötigt dieses Geld aber weiter, um laufende Kosten im Rahmen der Pandemie decken zu können. Hinzu kommt, dass die Dauer der Pandemie noch nicht abgeschätzt werden kann, so dass eventuell weitere Kosten im Rahmen der Pandemie anfallen könnten. Viel Geld für Schutzkleidung: Mehr als 300 000 Euro sind bereits verbucht beziehungsweise schon bezahlt worden. Ein großer Teil liegt laut Kreisverwaltung bei der Beschaffung von Schutzkleidung. 220 000 Euro wurden für entsprechende Ausrüstungen ausgegeben. Davon sei jedoch einiges für die kommenden Monate eingelagert worden, so Rehberg. „Bei einer zweiten Welle müssen wir nun nicht wieder von vorne anfangen. Wir sind deutlich anders aufgestellt.“ Insgesamt sind die Corona-Kosten für den Kreis aber noch größer, allein durch das neu eingestellte Personal für das Gesundheitsamt. Und der starke Rückgang bei der Nutzung des Busverkehrs schlägt wohl mit mehr als drei Millionen Euro zu Buche. Diese Mehrkosten sollen jedoch von Land und Bund übernommen werden. Von mc