Stormarn: Kommen über Weihnachten strengere Corona-Regeln?

Im Kreis Stormarn gibt es einen weiteren Corona-Toten. Bei dem Opfer handelt sich um einen Mann der Altersgruppe über 90 Jahre, teilte der Kreis am Mittwoch mit. Damit stieg die Zahl der Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, auf 71. Zudem gibt es eine dramatische Entwicklung bei den Inzidenzwerten. Ausgangssperren an den Feiertagen? Schon vor einer Woche hatte Landrat Dr. Henning Görtz vor weiter steigenden Zahlen gewarnt. Da lag die Inzidenz noch bei 137,8. Inzwischen ist Stormarn bei einem 7-Tage-Wert von 184,8 Infektionen pro 100 000 Einwohner angelangt. „Wenn die Entwicklung so fortschreitet, haben wir zu Weihnachten eine Inzidenz von mehr als 200“, so der Landrat. Das Land sieht dann weitergehende Maßnahmen vor wie zum Beispiel nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 und 5 Uhr. Henning Görtz dazu: „Das soll die letzte Option sein. Aber viele andere Möglichkeiten gibt es dann gar nicht mehr.“ Bei Überschreiten der Inzidenz hat der Kreis eine Allgemeinverfügung zu erlassen. Diese dürfte dann sofort gelten und mit einer Befristung entweder von 14 Tagen oder angepasst an das Ende der Landesverordnung, also bis zum 10. Januar, versehen sein. „Eine solche Verfügung ist vorbereitet und wird mit dem Ministerium abgestimmt. Sollte der Inzidenzwert 200 während der Feiertage beziehungsweise des sich anschließenden Wochenendes erreicht werden, würden wir die Allgemeinverfügung auch an diesem Tag bekanntmachen“, sagt der Sprecher des Kreises, Michael Drenckhahn. Kontaktbeschränkungen: Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten: Es geht dabei unter anderem um weitere Kontaktbeschränkungen. Treffen im privaten und öffentlichen Raum sind dann nur noch mit Personen des eigenen Haushaltes unabhängig von der Personenzahl oder mit bis zu fünf Personen, die dem eigenen oder einem weiteren Haushalt angehören, möglich. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind bei den Obergrenzen nicht zu berücksichtigen. Weihnachten, also vom 24. bis zum 26. Dezember, sind Treffen mit Personen des eigenen Haushaltes und vier Angehörigen des engsten Familienkreises erlaubt. Der engste Familienkreis besteht aus Ehegatten, Lebenspartnern, Verwandten in gerader Linie, Geschwistern, Geschwisterkindern und deren Haushaltsangehörigen. Diese Texte haben wir exklusiv für LN-Plus-Leser recherchiert: Das sind die Corona-Regeln ab Dezember Private Treffen: Diese Regeln gelten im Dezember in Schleswig-Holstein Sport draußen und drinnen: Das ist in SH erlaubt Hier informieren wir kostenlos über Corona-Regeln: Diese Corona-Regeln haben die Bundesländer für Weihnachten und Silvester erlassen Einkaufen nur noch alleine: Bei einem Inzidenzwert über 200 können auch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dass zum Beispiel nur noch eine Person aus einem Haushalt allein einkaufen gehen darf. Der Landrat richtet deshalb einen dringenden Appell an die Bevölkerung, sich an die geltenden Regelungen zur Bekämpfung des Coronavirus zu halten, damit die Lage unter Kontrolle bleibt. „Ich appelliere an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Bürger“, sagt Görtz. Es gehe auch darum, die älteren Mitglieder der eigenen Familie zu schützen, ergänzt Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Böller-Verzicht für die Krankenhäuser: Zum Böllern: Auch hier der Appell des Landrats an die Vernunft aller, in diesem Jahr auf das Abbrennen von Feuerwerk zu verzichten, auch wenn es grundsätzlich nicht verboten ist. Das trage auch dazu bei, die Situation in den Notaufnahmen der Krankenhäuser in Coronazeiten nicht weiter zu verschärfen. „Dieses Jahr ist vieles anders, und das gilt auch für den Jahreswechsel“, teilt der Kreis mit. „Feiern in kleinster Runde ist das Gebot der Stunde – das heißt, eigener Haushalt oder maximal fünf Personen aus zwei Haushalten, lüften nicht vergessen, nicht Böllern, sich dafür vielleicht an andere Silvestertraditionen erinnern.“ Die Gesamtzahl der klinisch bestätigten Covid-19-Fälle in Stormarn beträgt 2851 (Stand: 23. Dezember, 14 Uhr). 71 Personen sind verstorben. Im Kreis Stormarn (244 594 Einwohner) wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 452 Neuinfektionen bestätigt. Das entspricht dem genannten Inzidenzwert von 184,8 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Von Britta Matzen