Stormarn: SPD-Abgeodneter will B 404 sicherer machen

Die Bundesstraße 404 zwischen Bargteheide und Trittau und auch darüber hinaus ist eine der unfallträchtigsten Strecken im ganzen Land. Seit einigen Jahren läuft der Ausbau zur Dreispurigkeit mit mehreren Möglichkeiten zum Überholen. Trotzdem passieren weiter viele Unfälle, zum Beispiel gab es im November innerhalb weniger Tage drei heftige Zusammenstöße. Der SPD-Landtagsabgeordnete Tobias von Pein aus Ahrensburg nahm das zum Anlass, um über weitere Verbesserungen in Sachen Sicherheit nachzudenken. Er hat auch konkrete Vorschläge, bei der Landesregierung stieß er damit jedoch nicht auf offene Ohren. „Wenn es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, sollten diese genutzt werden. Die Landesregierung sieht das offenbar nicht so eng“, sagt der Stormarner Landtagsabgeordnete. Er zitiert aus der Antwort zu seiner Kleinen Anfrage: „Aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Stormarn und der Landesregierung handelt es sich nicht um einen Unfallschwerpunkt. Weitere Schutzmaßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Schutzplanken halten sie für nicht hilfreich. Gefährliche Situationen beim Einfädeln: „Es scheint so zu sein, dass die Strecke durch den Ausbau insgesamt sicherer geworden ist. Das ist eine sehr gute Nachricht“, so von Pein. Dennoch kann er nicht nachvollziehen, warum die Verantwortlichen in Land und Kreis keinen Handlungsbedarf sehen. „Aufgrund von schlecht erkennbaren Fahrbahnmarkierungen bei Dunkelheit, Regen oder Nebel kommt es oft zu gefährlichen Situationen beim Einfädeln nach dem Überholen“, sagt der SPD-Abgeordnete von Pein. Nach Fertigstellung des jüngsten dreispurigen Abschnitts habe es bis November 103 Unfälle gegeben, davon zehn mit verletzten Personen. Von Pein wünscht sich deutlichere Markierungen und feste Straßenreflektoren. Insbesondere dort, wo ein Wechsel zwischen zweispurigen und einspurigen Teilabschnitten stattfindet. „Ich hoffe auf Nachbesserungen. Jeder Unfall ist einer zu viel.“ Aus dem Verkehrsministerium heißt es dazu: „Zuständig ist die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Stormarn zusammen mit der Polizei und dem Straßenbaulastträger. Grundsätzlich haben seit Beginn des dreistreifigen Ausbaus der B 404 insbesondere die Unfälle mit schweren Folgen, das heißt mit Toten und Schwerverletzten, deutlich abgenommen.“ Die Polizeidirektion Ratzeburg habe in ihrer Stellungnahme im Rahmen der Beteiligung zum 1. Bauabschnitt erneut die beabsichtigte Fortführung der Maßnahme aus Sicht der Verkehrssicherheit ausdrücklich begrüßt. Ausbau zur Autobahn 21: Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) weist zudem darauf hin, dass der „dreistreifige Ausbau der bestehenden B 404 nur die erste Stufe zum Gesamtausbau der Strecke ist“. Gemäß Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen sei ja der Ausbau zur A 21 vorgesehen. Mit der dann entstehenden baulichen Mitteltrennung der Fahrbahnen werde die Verkehrssicherheit der Strecke nochmals weiter erhöht. Weitere Maßnahmen sind laut Verkehrsministerium derzeit nicht geplant. Die jüngsten Unfälle im November hätten weit auseinander gelegen und zudem unterschiedliche Ursachen gehabt. Von einem Unfallschwerpunkt könne keine Rede sein. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung sei demnach nicht erforderlich, sondern würde sogar den dreistreifigen Ausbau der B 404 konterkarieren. Auch Schutzplanken stellten kein geeignetes Mittel dar, da diese keinen der polizeilich erfassten Unfälle verhindert hätten. Geschwindigkeitskontrollen fänden in dem Bereich bereits statt, eine durchgehende Überwachung des gesamten Streckenabschnittes sei jedoch nicht möglich. Ministerium, lokale Behörden, Polizei und auch der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr kämen demnach gemeinsam zu dem Schluss, dass es aktuell keinen Bedarf für Veränderungen gebe. Den nördlichsten der vier Abschnitte im Rahmen des dreispurigen Ausbaus zwischen Sprenge und dem Autobahnkreuz Bargteheide hat das Ministerium unterdessen für 2022 anvisiert. Von Markus Carstens