Der WM-Pokal stand um 15 Uhr schon auf dem Tisch, ein verchromter Fußballschuh direkt daneben. Gestern waren die alten Recken des Hamburger Fußballs in die Alte Rader Schule zum Public Viewing gekommen. Der Ehrenspielführer der Deutschen Nationalmannschaft,Uwe Seeler, der legendäre Flankengott des Hamburger SV in den 1960er Jahren, Charlie Dörfel, und Uwes Freund Max Lorenz, der bei Werder Bremen gespielt hatte.
Gemeinsam mit den vielen Gästen gab es Fußball auf der Großbildleinwand im Garten der Gaststätte. Eine Stunde vor dem Spielbeginn waren die Stars von einst dann da und während die Promis sich noch drinnen im Schatten unterhielten, gab es für die vielen Gäste im Garten schon einmal die Mannschaftsaufstellungen auf der Videoleinwand.
Die Einnahmen der Veranstaltungen gingen übrigens an die Uwe-Seeler Stiftung. Natürlich musste sich Seeler auch zur aktuellen Situation beim HSV äußern. Er ging davon aus, dass der HSV den richtigen Trainer hat und auch im kommenden Jahr wieder aufsteigt in die erste Liga.
Für das Spiel gegen Südkorea tippte Uwe Seeler auf 3:1 für die deutsche Mannschaft. Charlie Dörfel hingegen tippte auf ein 1:0. „Die Südkoreaner darf man nicht unterschätzen“, so Dörfel. Max Lorenz sagte: „Wir müssen 2:0 gewinnen und das machen wir auch.“
Dann die 0:2-Niederlage. „Nur immer die Bälle hin und herspielen, damit gewinnt man kein Spiel. Der Schiedsrichter hat auch mitgeholfen, mehr geht nicht. Woher der die Nachspielzeit genommen hat, weiß ich nicht“ sagte Uwe Seeler den LN nach dem Spiel: „Ich kann nur sagen, wenn ich den Ball habe, hau’ ich ihn rein.“
Nicht nur bei Seeler ist die Enttäuschung groß, auch bei den Gästen in der Alten Schule überwiegt die Enttäuschung. Überall diskutieren die Menschen, sind sich eigentlich einig: diese Mannschaft hat schlecht gespielt und zu Recht verloren.
Die Firma Hako in Bad Oldesloe ermöglichte ihren knapp 500 Mitarbeitern, das dritte Deutschlandspiel im Zelt auf dem Firmengelände zu gucken. Rund 150 Mitarbeiter nutzten diese Gelegenheit und hofften auf den Einzug ins Achtelfinale. Die Stimmung war anfangs gut – bis zum bitteren 0:2 gegen Südkorea.
Von J. Burmester und S. Freundt