Weihnachten: Eine Riesen-Tanne für Bad Oldesloe

Es ist noch nicht einmal Dezember, aber für die Bad Oldesloer ist an diesem Montagmorgen bereits Bescherung. Gebracht werden die Geschenke von zwei großen Lkw. Sie transportieren die Weihnachtstannen, die in der Adventszeit die richtige Stimmung in der Stadt verbreiten sollen. Es dauert keine halbe Stunde, dann steht die zwölf-Meter-Tanne auf dem Markt. Lieferant ist Sönke Reiners vom Hof Reiners, der im segebergischen Negernbötel auf den Feldern Tausende Weihnachtsbäume produziert. Diese riesige Nordmanntanne kommt allerdings nicht von seiner Plantage. „Die ist aus meinem Garten in Rickling“, sagte Axel Teegen, der gerade zusammen mit seinem Kollegen Florian Wendt Holzkeile neben dem Stamm in die Bodenhülse schlägt, damit der Bad Oldesloer Weihnachtsbaum am Ende auch schön gerade steht. „Denn von Natur aus hat der Stamm einen kleinen Schwung und auch die Bodenhülse ist nicht ganz gerade“, erklärt Reiners. Baum wurde im Garten gepflanzt: Dass der Baum aus einem Garten kommt, ist übrigens kein Zufall. „Wir haben einige Tannen vor 30 Jahren extra dort neben dem Wirtschaftsgebäude und nicht auf dem Feld gepflanzt“, erklärt Teegen, der selber auch Weihnachtsbäume produziert. Der Grund dafür seien die Vögel. „Die suchen sich immer den höchsten Punkt und machen den Baum kaputt. Doch auf dem Hof sind die Bäume eben nicht der höchste Punkt, deshalb haben wir sie da gesetzt“, erklärt Teegen. Der Baum sieht deshalb nahezu makellos aus und wird am Dienstag noch schöner. Die Mitarbeiter vom Bauhof stehen schon beim Aufstellen mit dem Hubsteiger parat, um die Lichterkette und später auch die Christbaumkugeln anzubringen. Allerdings aber erst ab einer Höhe von zwei bis drei Metern, damit nichts geklaut wird. Vier Bäume für Bad Oldesloe: Doch die Kreisstadt bekommt sogar noch mehr Bäume. Drei weitere Nordmanntannen, zwischen sechs und acht Meter groß, hat Reiners noch mit auf dem Lkw. „Die haben wir als drei- bis vierjährige Bäume in der Baumschule gepflanzt. Die sind am Anfang nur so groß wie eine Bierflasche und wachsen nur zehn Zentimeter pro Jahr. Im sechsten oder siebten Jahr wachsen sie dann schon bis zu 30 Zentimeter pro Jahr“, erklärt der Fachmann. Es habe also gut 20 Jahre gedauert, bis diese Tannen so groß geworden seien. Deshalb sind diese Prachtstücke auch schon um die 2000 Euro wert. Sie werden auf dem Bahnhofsvorplatz, an der Hude und an der Mühlenstraße am Stadteingang aufgestellt. Keine Dekotannen mehr: Viele kleine Dekotannen wie in Bad Segeberg, wo mehr als 200 aufgestellt werden, wird es aber in der Innenstadt von Bad Oldesloe nicht mehr geben. „Wir konzentrieren uns ganz auf die vier großen Bäume und schmücken zudem die Laternen “, erklärt Stadtsprecherin Agnes Heesch. Die vielen Tannen in der Stadt seien früher nur eine Zweitverwertung gewesen. Heesch: „Als der Adventsmarkt noch in der Stormarnhalle war, wurden die Tannen dort eingesetzt, um alles weihnachtlich zu dekorieren. Danach kamen die Tannen dann in die Innenstadt und wurden von den Händlern geschmückt.“ Seit es den Adventsmarkt dort nicht mehr gibt, brauche man auch die Deko-Bäume nicht mehr. „Und dann haben wir uns auch aus Klimaschutzgründen entschieden, nicht extra für die Innenstadt so viele Tannen anzuschaffen. Die werden ja am Ende nur geschreddert.“ Lesen Sie auch: Hier gehen Weihnachtswünsche von 120 Kindern in Erfüllung Von Sven Wehde