„Und dabei lieb ich dich immer noch“, lautete die deutsche Version von Chers „Believe“ aus dem Jahr 1998. Mary Roos hatte mit dieser Zeile mutmaßlich auch die ergebenen Fans des US-Superstars im Blick. Der – damals noch neuartige – Autotune-Effekt des Welthits hat im Deutschrap derzeit bekanntlich wieder Hochkonjunktur. 15 Jahre ist es her, dass die in Kalifornien geborene Stilikone in Deutschland gastierte. Eigentlich stand schon damals die Abschiedstour an. Jetzt aber heißt es noch einmal „Here we go again“.
„Du hast ein Affengesicht“
Beim Tourstart in Berlin begeisterte die 73-Jährige nicht nur mit einer Auswahl schillernder Perücken und ihren größten Hits, sondern auch mit ihren Deutschkenntnissen. „Scheiße“, „Du hast ein Affengesicht“ und „Wie geht es, Schatzi?“ gehörten zu den Kostproben der alterslosen Sängerin und Schauspielerin, die im Laufe ihrer über fünf Jahrzehnte währenden Karriere vom Oscar über den Emmy bis zum Grammy so ziemlich jeden denkbaren Preis abgestaubt hat.
„Ich bin ziemlich witzig“
Zur nostalgischen Zeitreise, auf die Cher ihre Fans am 13. Oktober in Hamburg einlädt, gehören Perlen wie „I got you babe“ ( mit dem verstorbenen Duettpartner Sonny Bono als Einblendung auf der Leinwand), das treibende „Love and understanding“ und die unverwüstliche Rockhymne „If i could turn back time“. Fehlen dürfen natürlich auch nicht einige Titel ihres gerade erschienenen Abba-Tribute-Albums „Dancing Queen“. Über Frotzeleien a la „Teile von ihr werden heute 65“, die angesichts ihrer zahlreichen Schönheits-Operationen immer wieder gemacht werden, kann der Superstar nur selbstironisch lachen. „In den USA bin ich ziemlich witzig, ich weiß nicht, wie es hier ist“, soll sie bei ihrem Berliner Konzert Ende Septembergesagt haben. Die 12 000 Fans zumindest waren begeistert von dem rund 90-minütigen Auftritt.
Cher,
Sonntag, 13. Oktober, Barclay Card Arena Hamburg, Beginn 20 Uhr, Tickets ab 83 Euro in allen LN-Geschäftsstellen
Von Alexander Bösch