Lübeck: Jazzpreis für Leon Sladky

Leon Sladky ist der Träger des diesjährigen Lübecker Jazzpreises. Eigentlich hätte er die Auszeichnung des Vereins Jazzpool am Freitag im Kolosseum in Empfang nehmen sollen. Wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Zahlen aber ist die Veranstaltung wie so viele andere auch abgesagt worden. Klarinette oder Horn: Leon Sladky ist Jahrgang 1995, kommt aus Hamburg und hat mit elf, zwölf Jahren zum Saxofon und zum Jazz gefunden. Er spielte in mehreren Hamburger Schüler-Big-Bands und hätte an seinem Gymnasium in der Bläserklasse auch bei der Klarinette oder beim Horn landen können, aber dann wurde es das Saxofon, und damit ist er bis heute ziemlich zufrieden, sagt er. 2015 hat er in Lübeck an der Musikhochschule in der Popularmusik von Professor Bernd Ruf sein Gymnasiallehramts-Studium begonnen. Das ist inzwischen fertig, und er war auch an der Schule, aber inzwischen haben sich die Perspektiven geändert. Er will nicht ausschließen, irgendwann, als Lehrer am Gymnasium zu unterrichten, aber derzeit sieht er sich eher als freischaffenden Musiker und hat gerade in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater bei Fiete Felsch ein Bachelor-Studium begonnen. „Das ist eher mein Weg zurzeit“, erklärt er, „da habe ich mehr Passion.“ „Ein bisschen stolz“: Der Lübecker Jazzpreis ist seine erste Auszeichnung. „Eine sehr schöne Anerkennung“, sagt er, zumal in für Musiker nicht leichten Zeiten wie diesen. Eine Wertschätzung sei das, die einen „ein bisschen stolz“ mache, ein Zeichen, dass es sich lohne. Und er bedauere es sehr, am Freitag nicht mit seiner Band bei der Preisverleihung spielen zu können. Lübecker Jazzpreis für Alexander Rueß Michel Schroeder erhält Jazz Award Eine flexible Stimme im Sound der Saxofone Mit dem Leon Sladky Quartett hätte es da eigene Kompositionen gegeben, einer Band, zu der noch Niklas Müller (Kontrabass), Ilja Ruf (Klavier) und Johannes Pries (Schlagzeug) gehören. Er spielt mit Niklas Müller und dem Gitarristen Patrick Farrant außerdem in einem Trio, ist im Hanse Jazz Quintett und „hier und da“ in anderen Projekten vertreten. Zu Hause ist er vor allem im Jazz der 56er und 60er Jahre. „Das“, sagt er, „ist die Grundlage.“ 1500 Euro und eine Lithographie: Der Lübecker Jazzpreis wird seit 2016 vom Verein Jazzpool vergeben und zeichnet talentierten Nachwuchs aus. Dotiert ist er mit 1500 Euro, dazu gibt es eine Lithographie von Armin Mueller-Stahl. Preisstifter sind Ex-Ministerpräsident Björn Engholm und der Lübecker Kunsthändler Frank-Thomas Gaulin. Von Peter Intelmann