Neue Plattform: Bettina Thierig und Susanne Adler mit virtueller Galerie für Lübecker Künstler

Die virtuelle Showroom ist vor allem als Soforthilfe gedacht – für Lübecker Künstler, die aufgrund der Corona-Einschränkungen derzeit kaum die Chance haben, sich zu präsentieren. Ein Gespräch über die Möglichkeiten für Künstler und Besucher. Was ist in der virtuellen Präsentation zu sehen? Bettina Thierig: Sie bekommen dort einen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen Lübecker Künstler und Künstlerinnen, die meisten Arbeiten sind in den letzten Wochen entstanden. Wir haben eine tolle Präsentation auf der Website der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie bekommen! Alle sind eingeladen: Kann sich jeder Künstler dort präsentieren? Susanne Adler: Alle Lübecker Künstler und Künstlerinnen waren eingeladen, sich mit einem aktuellen Werk zu bewerben. Wie funktioniert die Auswahl? Thierig: Wir haben uns zu dritt – die Jury bestand aus Susanne Adler, Rosa Windt und mir – natürlich mit entsprechendem Abstand getroffen, die Arbeiten auf einer großen Leinwand angesehen und diskutiert. Nach welchen Kriterien wählen Sie aus? Adler: Sicher hat jede von uns im Berufsleben unterschiedliche Kriterien erworben und es war sehr bereichernd, sich darüber auszutauschen. Beispiele dafür sind: Wie ist die Bildkomposition? In welchem Verhältnis stehen Form und Inhalt zueinander? Ist eine zeitgemäße Handschrift zu erkennen? Die virtuelle Galerie ist online zu besuchen unter: www.kavd.info/about/sichtbar-bleiben/ Wie viele Künstler haben sich beworben? Thierig: Wir haben uns gefreut, dass sich über 60 Künstler und Künstlerinnen beworben haben. Bringt den Künstlern das Projekt auch finanziell etwas? Adler: Ja und das war auch Sinn der Sache. Neben dem „sichtbar sein“ konnten wir an die Einjurierten je 300 Euro auszahlen. Woher kommt das Geld dafür? Adler: Den größten Teil des Geldes haben wir von der Possehl-Stiftung bekommen, darüber freuen wir uns sehr. Aber wir haben auch noch eine weitere Stiftung angefragt, da warten wir noch auf die Rückmeldung. Außerdem haben einige Teilnehmende, die nicht in aktueller Not sind, ihr Honorar gespendet und wir finden das großartig, weil damit noch mehr mitmachen konnten. Wenn durch das Projekt Verkäufe zustande kommen, was bereits geschehen ist, spenden die Künstlerinnen zehn Prozent des erhaltenen Geldes an das Projekt zurück, um ebenfalls weiteren Künstlerinnen die Teilnahme zu ermöglichen. In der Coronavirus-Krise müssen die Geschäfte in der Region Lübeck sowie den angrenzenden Kreisen vorübergehend schließen. Viele Betriebe stellen daher kurzfristig auf Online-Bestellungen um oder bieten Lieferdienste an, andere wiederum machen spezielle Gutscheinangebote. Die LN unterstützen Händler in Not und bieten unter ln-online.de/supportyourlocal eine Liste mit Angeboten und Ideen der lokalen Geschäfte, Restaurants, Cafés und Einzelhändler. +++ Für Unternehmer: Hier können Sie Ihren Betrieb direkt eintragen. +++ Für Kunden: Hier können Sie auf einen Blick sehen, welche Firmen dabei sind. Sind weitere Bewerbungen möglich? Thierig: Momentan sind keine Bewerbungen möglich, aber falls das Projekt in eine zweite Runde starten kann, worum wir uns bemühen, werden wir gerne wieder alle anschreiben und einladen. Warum haben Sie diese Galerie ins Leben gerufen? Adler: Zum einen liegt es auf der Hand, die Situation ist für freiberufliche Künstler:innen schwierig. Zum anderen tun wir uns mit dem Projekt auch einen Gefallen. Es ist beglückend, in einer krisenhaften Situation das Gefühl zu haben, etwas Sinnvolles zu tun. Und es ist auch toll zu merken, wie sehr das von den Kollegen und Kolleginnen gewürdigt wird. Außerdem ist auch die Zusammenarbeit selbst sehr schön, sichtbar bleiben hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun, und die Kooperation zwischen uns beiden läuft richtig gut. Ist Kunst systemrelevant? Wird von der Bundes- und Landesregierung genug für die Kultur getan? Thierig: Es ist sicher schwierig, allen gerecht zu werden. Aber das Gefühl, dass Kunst wirklich als systemrelevant gesehen wird, haben die bisherigen Bemühungen uns nicht gegeben. Nun können Museen und Galerien ja wieder öffnen, wird die virtuelle Präsentation trotzdem Bestand haben? Thierig: Natürlich. Selbst wenn Museen und große Galerien wieder geöffnet sind, wird die Situation der bildenden Künstler und Künstlerinnen noch nicht viel anders. Bildende Kunst braucht es, gesehen zu werden. Viele Veranstaltungen bleiben abgesagt: Kunstmessen, Offene Ateliers, die Museumsnacht, um nur einige zu nennen. Und damit auch viele Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und sichtbar zu bleiben. Deshalb bleibt die virtuelle Präsentation auch erst mal bestehen. Die LN-Themenseite mit allen Artikeln zum Thema Corona Coronavirus in und um Lübeck: Diese Texte sollten Sie gelesen haben Coronavirus in SH: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Liveblog zur Corona-Krise: Das ist die Lage in Lübeck und Schleswig-Holstein Alle aktuellen Informationen aus Deutschland und der Welt im Live-Blog #supportyourlocal: Machen Sie Ihr Angebot bei uns bekannt #supportyourlocal: So helfen Sie Geschäften, Restaurants und Freiberuflern in Lübeck Museen, Gottesdienste, Spielplätze: Schleswig-Holsteins Corona-Lockerungen Schleswig-Holsteins Kitas sollen schrittweise geöffnet werden Lübecks Friseure freuen sich auf die Wiedereröffnung am 4. 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