Ratzeburger Osburg-Verlag erhält Deutschen Verlagspreis

„Es ist ein gutes Gefühl, dabei zu sein“, sagt Wolf-Rüdiger Osburg, der seit 2008 als Verleger tätig ist und den Schwerpunkt auf Biografien legt. „Ich habe jetzt das Gefühl: Du bist angekommen.“ Die mit dem Verlagspreis verbundenen 20 000 Euro seien in diesen Zeiten natürlich auch eine willkommene Finanzspritze. Auch die beantragte Soforthilfe sei inzwischen angekommen. Sechs neue Titel hat Verleger Wolf-Rüdiger Osburg in diesem Frühjahr herausgebracht, gerade noch rechtzeitig vor Schließung der Buchläden: unter anderem eine Agatha-Christie-Biografie, eine Biografie des Widerstandskämpfers Stefan Lux und die dramatische Liebesgeschichte „Amelie“. Herbstprogramm wird jetzt beworben: In der kommenden Woche bewerben die Verlagsvertreter Osburgs Herbstprogramm. „Die guten Nachrichten für uns: Die Buchläden und Hotels sind wieder geöffnet, so dass die Vertreter die titel persönlich vorstellen können. Wir haben nur einen einzigen Titel aus dem Programm genommen.“ Also kein Corona-Notfallplan, den Wolf-Rüdiger Osburg fährt. Allerdings fehle Werbung, weil noch keine Buchlesungen möglich seien. „Aber unter den derzeitigen Auflagen lohnt sich der Aufwand noch nicht, eine Lesung zu organisieren.“ Insgesamt 1,4 Millionen Euro für 66 Verlage: Der Verlagspreis ist insgesamt mit rund 1,4 Millionen Euro dotiert. Die Verlage Matthes & Seitz Berlin, Liebeskind und DOM Publishers mit seinen Architekturbänden sind die Hauptgewinner des Deutschen Verlagspreises. Sie erhalten jeweils 60 000 Euro Prämie. 60 weitere kleinere und mittlere Verlage wurden mit jeweils 20 000 Euro ausgezeichnet. Wegen der Coronavirus-Pandemie fiel die in München geplante Preisverleihung aus. Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte den Preis in einer Mitteilung:„Das Engagement gerade auch der kleineren und mittleren unabhängigen Verlage macht die Buchkultur in Deutschland um vieles reicher – und damit auch das Spektrum an Meinungen und Perspektiven im öffentlichen Diskurs.“ Zahl der Bewerber ist gestiegen: Die Bewerberzahlen sind in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 312 auf 334 angestiegen. Entscheidende Kriterien für die Auswahl durch die unabhängige Fachjury waren neben einem überzeugenden Verlagsprogramm das kulturelle Engagement der Bewerber, die Umsetzung innovativer Projekte oder eine außerordentlich hohe Qualität der verlegerischen Arbeit. Von Petra Haase

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