Die ARD-Vorsitzende Karola Wille hatte mal ein hehres Ziel. Sie wolle dafür sorgen, dass die ARD in Zukunft offenlegt, was ihr Programm denn kostet. Und ging im September vergangenen Jahres mit gutem Beispiel voran. 275.000 Euro verdiene sie im Jahr als MDR-Intendantin, sagte sie gegenüber der Bild am Sonntag.
Ein Jahr später legt der Senderverbund dann auch Zahlen vor. Penibel listet die ARD auf ihrer Webseite auf, was ihre Beschäftigten verdienen – vom Intendanten bis zum Volontär. Einzig die Gehälter der Programm- und Fernsehdirektoren werden nicht angegeben.
Karola Wille gehört übrigens nicht zum Spitzentrio unter den Topverdienern. WDR-Intendant Tom Buhrow verdient im Jahr 399 000 Euro – und ist damit Spitzenreiter. Sein Amtskollege vom Bayerischen Rundfunk, Ulrich Wilhelm, wird mit 367 000 Euro entlohnt. NDR-Intendant Lutz Marmor bezieht jährlich 348 000 Euro.
Keine Angaben zu Beitrags- und Werbeeinnahmen
Außertariflich bezahlte Programmbereichsleiter müssen sich mit deutlich weniger zufrieden geben. In der ARD-Familie verdienen sie zwischen 9880 und 12 477 Euro im Monat. Als Redakteur kann man Monatsgehälter zwischen 3524 und 9908 Euro verdienen.
Der ARD-Faktenwust birgt noch andere interessante Zahlen. Bei der Tagesschau und den Tagesthemen kostet jede Sendeminute 1820 Euro. Eine Tatortfolge schlägt mit Produktionskosten von durchschnittlich 1,4 Millionen Euro zu Buche.
Doch in manchen Fragen bleibt die ARD-Vorsitzende wichtige Antworten schuldig: Wie viel die TV-Anstalt im Jahr 2016 durch Beiträge und Werbung eingenommen hat, erfährt man nicht. Lediglich für das Jahr 2015 ist bekannt, dass 5,727 Milliarden Euro an Gebühren flossen.
Von sos/RND