Ab Montag: Reiserückkehrer in SH müssen sich wieder testen lassen

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen werden die Regeln nun in einer Landesverordnung umgesetzt. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) verkündete am Freitag in Kiel, was genau ab Montag bis zum 31. Januar in Schleswig-Holstein gelten wird. Kontaktbeschränkungen: Mitglieder eines Haushalts dürfen sich nur mit einer weiteren Person treffen. „Es ist egal, wo die Treffen stattfinden“, präzisierte Garg. Es sei auch möglich, mit mehreren Mitgliedern eines Haushaltes eine andere Person zu besuchen. Ausnahmeregeln gelten für die Betreuung von Kindern unter 14 Jahren und den Besuch Pflegebedürftiger: „Nachbarn können wechselseitig die Betreuung ihrer Kinder organisieren“, sagte Garg. Dabei solle die Betreuung möglichst in einem festen, nicht wechselnden Haushalt stattfinden. Kinder von getrennt lebenden Eltern gehörten zu dem Haushalt, in dem sie sich befänden. Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe dürften weiterhin Besuch von zwei Personen erhalten, die auch aus zwei verschiedenen Haushalten sein dürften. Garg: „Es müssen immer die gleichen Personen sein und sie müssen beim Pflegeheim registriert sein.“ Zusätzlich müsse ein negativer Coronatest vorliegen, der nicht älter als 24 Stunden sein dürfe, wobei die Testung auch am Besuchsort ermöglicht werden soll. „Bitte verzichten Sie auf alle Kontakte, die nicht unbedingt notwendig sind“, appellierte Garg. Mit Polizeikontrollen im privaten Bereich sei indes nicht zu rechnen. „Wir sind auf die Kooperation der Schleswig-Holsteiner angewiesen, auf ihr Verständnis, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Solidarität.“ 15-Kilometer-Radius: Bei einer Inzidenz von mehr als 200 können Kreise und kreisfreie Städte „in enger Abstimmung mit dem Ministerium“ den Bewegungsradius der Einwohner auf 15 Kilometer Entfernung vom Wohnort einschränken. „Mit Wohnort ist die Gemeinde gemeint“, erklärt Ministeriumssprecher Marius Livschütz. Die 15-Kilometer-Zone beginne hinter dem Ortsschild. Eine Ausgangssperre sei dagegen ausdrücklich nicht vorgesehen, sagte Garg auf Nachfrage. Reiserückkehrer: Wer aus einem ausländischen Risikogebiet nach Schleswig-Holstein einreist, muss seit Montag einen Coronatest machen. Der Test darf höchstens 48 Stunden vor der Einreise oder unmittelbar nach der Einreise gemacht worden sein. Anders als im Sommer ist der Test kostenpflichtig. Sofern kein Test vor Einreise durchgeführt wurde, ist es auch möglich, sich unmittelbar nach der Einreise testen zu lassen. Testen lassen kann man sich sowohl am Ort des Grenzübertritts als auch in einem Testzentrum oder am Ort der Unterbringung. Die Pflicht zur zehntägigen Quarantäne besteht trotzdem. Auch dann, wenn das Testergebnis negativ ist. Um die Quarantäne verkürzen zu können, muss mindestens fünf Tage nach Einreise ein zweiter Test gemacht werden. Betriebskantinen und Bibliotheken: Betriebskantinen dürfen nur dann geöffnet bleiben, wenn dies für die Aufrechterhaltung der betrieblichen Abläufe erforderlich ist, beispielsweise in Kliniken. Bibliotheken können unter bestimmten Bedingungen bestellte Medien ausgeben und ausgeliehene zurücknehmen (Click und Collect). Lesen Sie auch Corona in Schleswig-Holstein und Lübeck: Aktuelle Zahlen am 07.01.2021 Termin für Corona-Impfung in SH: Schon wieder alle Plätze vergeben Corona-Krankenschwester berichtet: "Zu sehen, wie Menschen via Videochat Abschied nehmen, ist furchtbar" Impftermine: Laut Garg wird es am Dienstag nächster Woche zur Anmeldung für eine Corona-Impfung eine zweite Hotline zusätzlich zur 116117 geben, die Nummer ist 0800/4556550. Alle Einwohner von Schleswig-Holstein würden zudem angeschrieben, in dem Brief seien Informationen zur Schutzimpfung und die zur Anmeldungen notwendigen Telefonnummern und Internetverbindungen enthalten. Zunächst erhalten Senioren über 80 Jahren den Info-Brief. Leider seien derzeit nur 15000 Termine wöchentlich verfügbar. „Es tut mir im Herzen weh, dass Menschen versuchen einen Impftermin zu bekommen und scheitern“, sagte Garg. „Das ist aufgrund der knappen Impfdosen leider noch der Fall.“ Schleswig-Holstein habe derzeit mit 24 000 Geimpften die dritthöchste Impfquote bundesweit hinter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Von Marcus Stöcklin