Appell im Weihnachtsgeschäft: Unterstützt den lokalen Einzelhandel!

Dieses Jahr ist alles anders – auch das Weihnachtsgeschäft. Die Corona-Pandemie beschert dem schleswig-holsteinischen Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft bisher Umsatzrückgänge von 30 bis 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) und der Handelsverband Nord appellieren daher an die Kunden, den stationären Einzelhandel zu unterstützen und nicht alle Geschenke online zu kaufen. „Jeder sollte an den örtlichen Handel denken, denn niemand will nach der Corona-Krise verwaiste Innenstädte vorfinden“, sagt Buchholz. Sein Rat an die Schleswig-Holsteiner: „Gehen Sie in die Geschäfte, wahren Sie Abstand und halten Sie die Hygieneregeln ein.“ Handelsverband: „Die Hygienekonzepte funktionieren“: „Shopping im stationären Handel ist sicher. Die Hygienekonzepte funktionieren, der Handel ist kein Corona-Hotspot und hat sich gut auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet“, sagt die Sprecherin des Handelsverbands Nord, Mareike Petersen. Natürlich würden die Weihnachtsmärkte schmerzlich fehlen, aber die Geschäfte hätten weder Kosten noch Mühen gescheut, um mit liebevoller Deko und aufwendiger Beleuchtung Weihnachtsstimmung zu schaffen. „Der Einkauf vor Ort schützt Arbeitsplätze und Innenstädte“, betont Petersen. Fachkundige Beratung, unkomplizierter Umtausch und die Möglichkeit, sogar an Heiligabend noch Geschenke besorgen zu können, seien unbestreitbare Vorteile des stationären Handels. Eingefleischten Online-Käufern empfiehlt sie, die Online-Angebote von örtlichen Händlern zu nutzen. Lebensmittel-Einkauf: Stoßzeiten vermeiden: Beim Lebensmittel-Einkauf für die Weihnachtsfeiertage rät der Handelsverband zu einer vorausschauenden Planung. Kunden sollten versuchen, Stoßzeiten zu umgehen und nach Möglichkeit eher frühmorgens oder abends einzukaufen. Letzteres empfiehlt auch Sascha Warnken, Center-Manager des Lübecker Citti-Parks. Dieser hat nicht nur jeden Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet, sondern auch am 21., 22. und 23. Dezember. Und falls es doch einmal etwas voller werden sollte, sorgen Bodenmarkierungen dafür, dass eventuelle Schlangen vor Geschäften nicht die Laufwege anderer Kunden stören, erklärt Warnken. „Zum Geschenke-Einkauf gehört weihnachtliches Ambiente, und das kann das Internet nicht bieten“, sagt der Center-Manager. Er blickt optimistisch aufs Weihnachtsgeschäft, denn, so Warnken; „Optimismus ist in diesen Zeiten das allerwichtigste“. Eutin: Kaufleute bleiben optimistisch: Auch Hans-Wilhelm Hagen, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Eutin (WVE), berichtet, dass die Geschäftsleute sich sehr ins Zeug gelegt hätten, um in der Stadt durch Schmuck und einige kleine Buden weihnachtliche Einkaufsstimmung zu verbreiten. „Wir hoffen, so Kunden zu gewinnen und dass nicht nur online bestellt wird“, sagt der WVE-Vorsitzende. Seine Beobachtung: „Trotz aller Einschränkungen gehen die Kaufleute optimistisch in die Adventszeit.“ Einladung zu „Rosemaries Reise“: Auch die Hansestadt Lübeck hat sich etwas einfallen lassen, um Kunden zum Weihnachts-Einkauf in die Stadt zu locken. So lädt die „Weihnachtsstadt des Nordens“ in diesem Jahr zu „Rosemaries Reise“ durch die weihnachtlich geschmückten Straßen und Plätze der Lübecker Altstadt ein. Die märchenhafte Schaufensteraktion bietet einen coronakonformen Bilderbuch-Spaziergang quer durch die Weihnachtsstadt mit zehn verschiedenen (Hör)Stationen. „Rosemaries Reise“ ist eine Produktion der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) und wurde unter anderem mit Unterstützung des Lübeck Managements realisiert. Lübeck Management: „Händler sind sehr kreativ und flexibel“: Olivia Kempke vom Lübeck Management freut sich über jeden, „der Rosemaries Reiseroute kurzzeitig verlässt und zum Beispiel einen Abstecher in die schönen Geschäfte der Rippenstraßen der Altstadt macht“. Sie empfiehlt Kunden, die volle Läden fürchten, einen Anruf bei ihren jeweiligen Lieblings-Geschäften: „Die Händler sind sehr kreativ und flexibel, einige bieten zum Beispiel spezielle Zeitfenster für eine individuelle Beratung und exklusives Shopping“, sagt Kempke. Bad Oldesloe wird zur Sternenstadt: Auch Bad Oldesloe ist kreativ geworden und wird in diesem Jahr erstmals zur Sternenstadt. 1500 rote Deko- und dazu große Holzsterne sollen für weihnachtliches Flair sorgen. Daneben wird es viele weitere Aktionen geben, zum Beispiel eine Holzhütte auf dem Marktplatz, wo Kinder Post an den Weihnachtsmann abgeben können. Außerdem gestalten Bad Oldesloer Geschäfte auf Initiative der Wirtschaftsvereinigung dieses Jahr einen Adventskalender der besonderen Art: Jeder teilnehmende Laden bildet vom 1. bis zum 24. Dezember mit einem jeweils nur an diesem Tag gültigen Angebot ein Adventskalendertürchen ab. Am jeweiligen Tag können sich die Kunden auf Rabatte oder kleine Überraschungen freuen. Welches Türchen zu öffnen ist, verrät der Adventskalender online unter www.wirtschaftsvereinigung-bad-oldesloe.de Froh ist der gesamte Handel über Schleswig-Holsteins Sonderweg: Im nördlichsten Bundesland ist weiterhin unabhängig von der Größe des Geschäfts ein Kunde pro zehn Quadratmeter erlaubt. „Eine weitere Verschärfung der maximalen Kundenzahl hätte die ohnehin angespannte Lage weiter verschlimmert, sagt Mareike Petersen. Lesen Sie auch: Neue Corona-Regeln in SH: Dienstleistungen, Geschäfte, private Kontakte - das gilt ab 1. Dezember SH: Erleichterung über Corona-Beschlüsse, aber nicht bei allen Ampel vor der Ladentür: Das sagen Lübecker Von Grit Petersen