Astrazeneca: Wer sich in SH ab dem 9. März damit impfen lassen kann

Schleswig-Holstein öffnet ab Dienstag, 9. März, die Impfzentren für alle Personen der sogenannten „Prioritätsstufe 2“. Am Donnerstag hat FDP-Gesundheitsminister Heiner Garg in Kiel nun die Details dazu bekannt gegeben. So sollen im März und April voraussichtlich rund 200 000 Impftermine für den Impfstoff von Astrazeneca zur Verfügung stehen. Garg: „Es wird dennoch weiter Geduld notwendig sein.“ Nicht für alle Impfberechtigten werde in den kommenden Wochen genug Impfstoff vorhanden sein. Es starten zunächst die Impfungen für Kita-Beschäftigte und Lehrer – zunächst laut Verordnung allerdings nur für Grund-, und Sonderschullehrer. Außerdem dürfen Polizisten eine Impfung bekommen, wenn sie etwa bei Demonstrationen einem hohen Coronarisiko ausgesetzt sind. Das gilt auch für Soldaten, die sich bei Auslandseinsätzen anstecken könnten. „In der polizeiinternen Priorität 1 geht es erst einmal um 4100 Polizistinnen und Polizisten, die im Rahmen ihrer Einsatz- und Präsenzdienste einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). Impfung für Kontaktpersonen von Schwangeren: Impfberechtigt sind zudem bis zu zwei enge Kontaktpersonen von Schwangeren sowie von Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Außerdem dürfen sich jetzt auch die Pfleger in Behinderteneinrichtungen impfen lassen und alle Ärzte und ihre Mitarbeiter, die unmittelbarem Patientenkontakt haben, dazu die Mitarbeiter der Blut- und Plasmaspendedienste und von Corona-Testzentren. Auch für Mitarbeiter im öffentlichen Gesundheitsdienst und alle, die „für die Aufrechterhaltung der Krankenhausinfrastruktur relevant sind“, stehen die Impfzentren jetzt offen. Zudem für Bewohner und Mitarbeiter von Obdachlosen-, Asylbewerber-, Flüchtlings- oder Spätaussiedler-Unterkünften. Diese Vorerkrankungen berechtigen zur Impfung: Ebenfalls zur „Prio 2“ zählen Menschen „mit Vorerkrankungen mit hohem Risiko“. Das sind laut Verordnung Personen mit Downsyndrom, der Trisomie 21, Menschen mit einem Spenderorgan, Demente und geistig Behinderte und Personen mit einer schweren psychiatrischen Erkrankung, etwa einer bipolaren Störung, Schizophrenie oder einer schweren Depression. Lesen Sie auch AstraZeneca-Wirkstoff: Corona-Geimpfte klagen über Impfreaktionen Corona-Impfstoff: So viele Dosen soll Schleswig-Holstein im März bekommen Astrazeneca und Biontech: So läuft die Impftermin-Vergabe in Ostholstein Dazu dürfen sich auch Menschen in Krebsbehandlung impfen lassen, Personen mit schweren Lungenerkrankungen wie COPD oder Mukoviszidose, Diabetiker mit einem HbA1c-Wert über 57 mmol/mol oder ≥ 7,5 Prozent, Patienten mit chronischer Leber- oder Nierenerkrankung und Menschen mit einem Body-Mass-Index über 40. Außerdem gilt die Impferlaubnis für Patienten, denen ein Arzt „aufgrund besonderer Umstände im Einzelfall ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf“ attestiert. Ab Dienstag, 17 Uhr, sind Anmeldungen möglich: Die Impfberechtigung muss mit einem Ausweis und gegebenenfalls weiteren Bescheinigungen nachgewiesen werden. Die Anmeldung für die Termine kann ab Dienstag, 9. März, 17 Uhr unter www.impfen-sh.de online erfolgen. Verimpft wird dabei der Impfstoff von Astrazeneca. Weil der jetzt auch für die über 65-Jährigen freigegeben worden ist, können sich auch die zur Prioritätsgruppe 2 gehörigen 70- bis 79-Jährigen für diese Termine online anmelden, heißt es vom Gesundheitsministerium, außerdem die 65- bis 69-Jährigen, die aus einem der anderen Gründe zur Priorität 2 gehören. Zweit-Impfungen mit Astrazeneca sollen dann am 17. April starten. Derzeit liegen in Schleswig-Holstein fast 58 000 Impfdosen dieser Marke auf Halde – unter anderem, weil erst das Impfanmelde-Computerprogramm tagelang aufwendig umprogrammiert werden musste, hatte das Kieler Gesundheitsministerium mitgeteilt. Außerdem plane man jetzt, bis Anfang April auch die Impfung bei niedergelassenen Ärzten zu ermöglich. Von Wolfram Hammer