„Autobahngold“: Polizei in SH warnt vor Betrugsmasche

Trickbetrüger stehen am Standstreifen der Autobahn und geben vor, Geld für Benzin zu benötigen. Als Pfand hinterlassen sie gutgläubigen Helfern angeblichen Goldschmuck, der sich als wertlos entpuppt. Doch bis das rauskommt, sind die Betrüger längst über alle Berge. Werloser Goldschmuck für mehrere Hundert Euro: Erst kürzlich fiel ein Paar in der Oberpfalz auf die Betrugsmasche mit sogenanntem „Autobahngold“ rein. Sie wurden von einem Mann mit Lichthupe und wildem Gestikulieren zum Halten auf dem Standstreifen gebracht. Er erzählte den beiden, dass sein Tank leer und die Bankkarte beschädigt sei und bat um Geld. Das hilfsbereite Paar nahm Goldschmuck des Mannes, den er als Pfand für mehrere Hundert Euro anbot, an. Später erschien den beiden die Situation merkwürdig, sie suchten die Polizei auf. Dort wurde festgestellt, dass der Schmuck eine wertlose Goldfälschung war und die Kontaktdaten, die der Betrüger angegeben hatte, nicht stimmten. Fälle auch in Schleswig-Holstein: Diese Fälle gibt es bundesweit, auch in Schleswig-Holstein. Dennis Schneider, Sprecher des Landespolizeiamtes Schleswig-Holstein, bestätigt, dass Fälle mit gefälschtem Schmuck als Pfand öfter vorkommen: „Die Methode trat in der Vergangenheit immer mal wieder auf.“ Genaue Zahlen gibt es allerdings nicht. „Leihen Sie fremden Personen kein Geld, auch nicht, wenn ein vermeintlicher Gegenwert angeboten wird“, appelliert Schneider. Wenn man den Verdacht habe, dass es sich um Anbieter von „Autobahngold“ handle, solle man die Polizei über 110 Informieren. Das gelte auch, wenn „Personen wirklich Hilfe benötigen – die Polizei wird helfen.“ Lesen Sie auch Abzocke am Telefon in Schleswig-Holstein nimmt zu Saatgut aus China: Lübeckerin bekam unbestellte rätselhafte Pflanzensamen zugeschickt Von Judith Flesch