Busse rund um Lübeck stehen still: So läuft der erste Streiktag

Der erste Streiktag der privaten Busbetreiber hat begonnen: In den Kreisen Ostholstein, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Stormarn stehen bis Freitag viele Busse still. Besonders Schüler sind betroffen, die sich eine Mitfahrgelegenheit zur Schule organisieren mussten. Besonders betroffen: Busse der Rohde Verkehrsbetriebe und von Dahmetal: Bei den Rohde Verkehrsbetrieben (RVB), die in Segeberg und Ostholstein fahren, war man sich in den letzten Tagen noch nicht ganz sicher, welche Linien bestreikt werden. Jetzt steht es fest: „Hier steht alles still“, sagt eine Mitarbeiterin der RVB. „Nichts fährt, weder in Ostholstein noch in Segeberg.“ Auch Segebergs Stadtbus ist betroffen. Einige Subunternehmen in Ostholstein würden noch fahren, heißt es vom RVB. Die Kastorfer Firma Dahmetal fährt als Subunternehmer für die Autokraft unter anderem im Kreis Stormarn und im Kreis Herzogtum Lauenburg. Rembert Mölders, Chef von Dahmetal: „Der Linienverkehr findet nur teilweise statt. Wo genau die Busse noch fahren, kann ich aber nicht sagen. Fahrgäste sollten sich bei der Autokraft informieren, ob ihr Bus fährt.“ Die Situation sei natürlich schwierig, aber insgesamt gesehen ist Mölders erleichtert. „Der Gelegenheitsverkehr, also wenn Private Busse von uns mieten, läuft weiter. Das bleibt auch so. Das haben die Streikenden extra so organisiert, dass der Gelegenheitsverkehr nicht betroffen ist.“ Ausfall bei Autokraft und VHH-Tochter ABG: Auch die Busse der Autokraft werden heute bestreikt. Das Unternehmen ist für etliche Schulverkehre im Land zuständig – und scheint vom Streik stark betroffen. „Hier geht heute nichts“, sagt ein Autokraft-Sprecher. Für die Kreise Rendsburg-Eckernförde, Ostholstein und im Stadtgebiet Kiel konnte die Autokraft noch Streikpläne erstellen. Eine Übersicht, welche Busse in Ostholstein fahren, finden Sie hier. Rund um die Städte Bad Oldesloe, Bad Segeberg und Ratzeburg finden keine Fahrten statt. Bei der Tochtergesellschaft der Verkehrsbetriebe Hamburg, der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG), fallen alle Fahrten im Stadtverkehr Ahrensburg sowie auf der Linie 474 Ahrensburg-Duvenstedt aus. Betroffen ist auch die Schülerbeförderung zu den Schulen in Ahrensburg, Bergstedt/Hoisbüttel sowie Bargteheide. Die Linie 374 Bargteheide – S Poppenbüttel wird mit einem deutlich reduzierten Angebot und nur stündlich zwischen 5:30 Uhr und 22 Uhr gefahren. Die VHH entschuldigt sich bei ihren Kunden für die Unannehmlichkeiten, die ihnen aus diesem Warnstreik möglicherweise entstehen und bittet um ihr Verständnis. Besonders Schüler sind vom Busstreik betroffen: Der Busstreik trifft besonders Schüler, die sich einen anderen Weg suchen mussten, um zur Schule zu kommen. An der Grund- und Gemeinschaftsschule in Sandesneben im Kreis Herzogtum Lauenburg fahren seit 7.30 Uhr unablässig private Autos vor, aus denen mehrere Schüler aussteigen – die Eltern haben sich hier wohl gut organisiert. Allerdings sei es auch nicht leicht gewesen, die Schüler-Fahrgemeinschaften zu organisieren, berichten einige Eltern. Die meisten haben Verständnis für den Streik der Busfahrer, einige denken aber auch, dass die Forderungen etwas hoch gegriffen sind. Die meisten Schüler im Kreis Ostholstein sind trotz des Busstreiks zur Schule gekommen. Das berichten viele Schulen im Kreisgebiet. Wahrscheinlich haben es Eltern frühzeitig geschafft, Fahrgemeinschaften zu bilden. Bei der Schule am Masurenweg in Bad Oldesloe scheint es ebenfalls so, dass sich die die Eltern gut organisiert haben. „Das Gute ist, dass es so früh angekündigt wurde“, sagt eine Mitarbeiterin aus dem Sekretariat der Schule. „Bisher haben wir nur zwei offizielle Abmeldungen. Mal sehen, wie viele Schüler schlussendlich wirklich kommen.“ Leezener Schulzentrum hat vier Tage frei – unabhängig vom Busstreik: Auch in Bad Segeberg mussten Schüler improvisieren, um rechtzeitig zur Schule zu gelangen. Alle haben das nicht geschafft. „Wir haben schon im Vorwege einige Abmeldungen von Schülern erhalten, die es nicht geschafft haben, die Fahrt zur Schule ohne den Bus zu organisieren“, heißt aus dem Sekretariat des Städtischen Gymnasiums in Bad Segeberg. Wie viele Schüler vom Streik der Busfahrer genau betroffen sind, könne man erst später sagen. Im Schulzentrum Leezen im Kreis Segeberg ist heute überhaupt keiner der 640 Schüler gekommen – mit dem Streik der Busfahrer hat das aber nichts zu tun. „Wir haben im letzten Jahr beschlossen, dass wir in dieser Woche zwei bewegliche Ferientage und zwei Schulentwicklungstage haben“, sagt Schulleiter Thomas Pachaly. „Das war reines Glück und hat mit dem Streik nichts zu tun. Aber es freut mich natürlich, dass wir mit dem Stress nichts zu tun haben.“ Der Artikel wird im Laufe des Tages aktualisiert. Lesen Sie mehr zu den Busstreiks: Warnstreik! 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